Archiv: München Mitdenken

Altstadt, Gründerzeitviertel, denkmalgeschützte Bauten zu schützen ist wichtig und schön. Wenn aber die Wohneinheiten gentrifiziert werden, oder nur Rechtsanwälte und Steuerberater ihre Büros teuer platzieren, ist das ein wenig "wie gewonnen, so zerronnen". Zur Vielfalt: Es gibt Stadtviertel (z.B. Milbertshofen, Harthof, Hasenbergl), da ist die Vielfalt mittlerweile derart fortgeschritten, dass man in den Häusern, auf der Straße, in der U-Bahn kein Deutsch mehr hört und sich, als Einheimischer !, in der Minderheit wähnt, falls man es nicht tatsächlich bereits ist. Das ist aber keine Vielfalt mehr, sondern schlichtweg eine Einheimischen-Verdrängung und zudem eine Ghettoisierung von Ausländern. (Wäre auch schön, wenn sich Vermieter auf diese Situation einstellen. Die Hausordnung in deutscher Sprache, sowie Aushänge des Vermieters können zum Großteil aufgrund der sprachlichen Barriere nicht gelesen werden. Daraus folgt regelmäßig die Nichteinhaltung der Hausordnung, also Streit in der Nachbarschaft. "Vielfalt" muss gemanagt werden, nicht nur durch Kindergärten und Tafeln.) Von einer "sozialen" Mischung in besagten Stadtvierteln merkt man auch nichts. Da gibt es innerhalb der Viertel keine Mischung, sondern, wenn überhaupt, auch nur wieder separate Ecken. In meinem Block und auch gegenüber und in der näheren Umgebung wohnt jedenfalls kein Arzt, kein Architekt, kein Drehbuchautor. Und ganz wichtig: Die Architektur. Was da überall gebaut wird, ist monoton und lieblos.