C – Solidarische, engagierte Stadtgesellschaft und bezahlbares Wohnen

In dieser Leitlinie geht es darum, wie München eine Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben gewährleisten kann. Dazu gehören der soziale Ausgleich, die Unterstützung ärmere Münchner*innen und die Bildungsgerechtigkeit. München steht für Solidarität und Engagement und ist eine Stadt, in die sich alle einbringen und engagieren können. München setzt sich für bezahlbaren Wohnraum ein. Zudem soll die Gesundheit für alle Münchner*innen erhalten und verbessert werden.

Nachfolgend finden Sie die Leitlinie mit ihren Zielen.

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C 1 Sozialer Ausgleich und Armutsreduktion

München führt seine Politik des sozialen Ausgleichs fort und setzt sich für eine solidarische Gesellschaft ein. München setzt auf Armutsprävention sowie auf die Verringerung der Armut. München setzt sich für die Teilhabe der von Armut betroffenen Menschen an der Stadtgesellschaft ein.

C 2 Bezahlbares Wohnen und soziale Mischung

München erhält und stärkt die sozialräumliche Mischung in den Stadtteilen und wirkt der sozialen Verdrängung entgegen. Die Stadt stellt für Alle den Zugang zu bezahlbarem und gut erreichbarem Wohnraum her. Sie berücksichtigt dabei auch Wohnbedürfnisse, die sich aus verschiedenen Lebensformen und -lagen ergeben.

C 3 Bildungsangebote und Bildungsgerechtigkeit

Bildung wird als lebenslanger Prozess verstanden, der neben formaler Bildung auch kulturelle, politische, informelle und digitale Bildung umfasst. Dies schließt die Bildung für Nachhaltige Entwicklung und soziale Kompetenz mit ein. Die Stadt sorgt für den Ausbau der erforderlichen Bildungsinfrastruktur. München bietet für alle Münchner*innen ein umfassendes, inklusives Bildungsangebot und fördert Bildungsgerechtigkeit.

C 4 Sozialer Frieden und Zusammenhalt

München stärkt den sozialen Frieden, den nachbarschaftlichen Zusammenhalt und die Verbundenheit mit der Stadt und dem eigenen Viertel. Die Stadt fördert entsprechende Angebote in der Stadt und in den Stadtteilen.

C 5 Bürgerschaftliches Engagement

München wertschätzt und fördert vielfältiges bürgerschaftliches Engagement und bietet hierfür entsprechende Angebote und Anreize. Die Stadt ermöglicht allen Bürger*innen sich zu engagieren.

C 6 Befähigung und individuelle Entfaltung

Die Stadt sorgt für die Schaffung und Erhaltung von Freiräumen zur individuellen Entfaltung und Eigeninitiative sowie zur kreativen Betätigung der Münchner*innen. Die Stadt befähigt ihre Bürger*innen zur Entfaltung ihres kreativen Potentials und stärkt ihre soziale Kompetenz.

C 7 Gesunde Stadt

München schützt und fördert die Gesundheit und das Wohlergehen („well-being“) der Münchner*innen. Gemeinsam mit anderen Akteur*innen stellt München eine bedarfsgerechte gesundheitliche Versorgung sicher und entwickelt zielgruppenspezifische gesundheitsförderliche Maßnahmen und Präventionsangebote. München minimiert gesundheitsschädliche Umwelteinflüsse und setzt sich für ein gesundheitsförderliches Lebensumfeld und Verhalten der Münchner*innen ein.

C 8 Digitale Daseinsvorsorge

Die Stadt fördert und ermöglicht für alle Bürger*innen den gleichberechtigten barrierefreien Zugang zu Informationen und Dienstleistungen der Stadt und bietet zielgruppenspezifische Angebote. Sie stellt die dafür erforderliche digitale Infrastruktur und Angebote sicher. Technik und Dienstleistungen werden in Zusammenarbeit mit kommunalen Unternehmen und der Wissenschaft kontinuierlich an die Lebensrealität aller Bevölkerungsgruppen angepasst.

Hinweis: Die Texte wurden am 10.12.2021 leicht verändert. Dabei handelt es sich um kleine redaktionelle Änderungen.

Kommentare

Wo findet das statt? Als kein Sozialhilfeempfänger und nicht top Verdiener - wo finde ich da von der LHM das angebotene bezahlbares wohnen?
Die städtischen Wohnungsbauer bauen nicht für den Münchner. Die bauen für Sozialhilfeempfänger!

Bitte nennen Sie mir eine Stadt, in der es gelungen ist, durch Bauen, Bauen Bauen das Wohnen billiger zu machen. Paris? London? Dschongdsching?.
Um das Wohnen bezahlbar zu machen, müssen wir aufhören, durch ständige Akquise der global player und anderer attraktiver Firmen (deren Arbeitskräfte sich auch die teuersten Wohnungen leisten können), immer mehr Menschen nach München zu locken. Erst dadurch entsteht der Verdrängungsprozess (Reiche verdrängen die Armen / Die Mieten schnellen in die Höhe)
Wir müssen aufhören Bürotürme zu bauen!
Was Wohnen wirklich billiger macht:
- Wiedereinführung der Fehlbelegungsabgabe
- längere Preisbindungsfristen bei Sozialwohnungen
- Sobon - mindestens 40% jedoch nicht auf Kosten von Grünfläche/Einwohner
- Unterstützung privater Vermieter, die unterhalb des Mietpreisspiegels vermieten (Vorschlag von Reiter)
- Zusammenarbeit mit dem ländlichen Raum -> Förderung des ländlichen Raumes, um eine Entspannung für den Münchner Wohnungsmarkt herbeizuführen

Wir brauchen eine City-Maut, die dem MVV zugute kommt, damit dieser besser ausgebaut wird und die Fahrpreise billiger werden (Arme Menschen besitzen keine Autos)

Es muss nicht nur der soziale Wohnbau gefördert, sondern auch der Bau von Spekulationsobjekten durch private Firmen verhindert werden. Ein großer Anteil an Neubauten sind Luxusobjekte, die für die meisten Menschen niemals mietbar geschweige denn erwerbar sind, sondern rein als Spekulationsobjekte am Immobilienmarkt dienen. München muss sich klar gegen diese Spekulationsgeschäfte stellen und unter anderem Vorkaufsrechte stärker nutzen und privaten Firmen Auflagen zur Erwerbbarkeit der gebauten Immobilien stellen.

Wertschätzung von bürgerschaftlichem Engagement bedeutet auch: die Bürger ernst nehmen, und das auf Augenhöhe. Hier fehlt es leider bei einigen städtischen Akteuren. Den Text bitte entsprechend ergänzen.

Das Ziel steht München gut zu Gesicht. Dazu braucht es aber eine ganz andere konsequente Vorgehensweise wie bisher. Das bedeutet, Menschen, die auf der Straße oder in menschenunwürdigen Verhältnissen leben, gehören sehr bald der Vergangenheit an. Für diese Menschen wird in den nächsten 3 Jahren Wohnraum zur Verfügung gestellt; für Menschen, die am Rande stehen, müssen wir uns ganz besonders kümmern. Für mich ist es nach wie vor unfassbar, dass eine Stadt, die jahrzehntelang in der Spitze von der SPD dominiert war, hohe Millionenbeträge für ein Fussballstadion und anderen Luxusschwachsinn aufwendet, aber Menschen in Lumpen unter Brücken und in Müllbergen kampieren müssen. Weiter: 10% der Kinder in München unter 15 Jahren leben unterhalb der Armutsgrenze. Diese Kinder sind aktiv aufzusuchen und in ein anderes Niveau zu heben - das ist das Mindeste, was eine so reiche Gesellschaft zustande bringen muss.

Die ersten beiden Sätze der Zielerläuterung kann ich voll unterschreiben. Ich frage mich nur, wie München dorthin gelangen will, nachdem man ja Jahrzehnte das genaue Gegenteil davon praktiziert hat, befördert hat oder geschehen hat lassen. Tauscht man die Stadträt*innen vorher aus? Was ist denn die Baseline des Ziels!? Der Zustand jetzt, der ja in vielen Quartieren/Stadtteilen furchtbar ist nach Gentrifizierung, Verjagen der angestammten Bevölkerung, Schaffung von Immobilienrenditeobjekten, Abbau von Sozialwohnungen, Schließung der kleinen Geschäfte, Manufakturen und Traditionslokale, Beseitigung von sozialen Treffs!? Oder der Zustand vor 30 Jahren oder evtl. ein zukünftiger (wann), guter Zustand?