Klimaanpassung: Welche Ziele, Strategien und Maßnahmen sind Ihnen am wichtigsten?
Im Handlungsfeld Klimaanpassung sind folgende Ziele, Strategien und Maßnahmen vorgesehen:
1. Klimaresiliente Siedlungs- und Landschaftsräume erhalten und entwickeln (Klicken für mehr Info)
München muss sich auf Hitzeperioden, länger anhaltende Trockenphasen und Starkregenfälle einstellen. Diese wirken sich in dichten, versiegelten Gebieten besonders stark aus, weil hier Grün- und Freiflächen fehlen. Eine klimaresiliente, also robuste Gestaltung und Entwicklung von Siedlungs- und Landschaftsräumen hilft dabei, diese Wetterextreme abzupuffern.
Werden Stadträume neu gestaltet, müssen Maßnahmen zur Hitze-Reduzierung ergriffen werden, zum Beispiel intensive Durchgrünungen und angepasste Bauweisen. Zudem sollen Freiraumquartierskonzepte in bestehenden Quartieren Potenziale für „Grüne“ und „Blaue Infrastruktur“ aufzeigen und Maßnahmen für die Klimaanpassung vorschlagen.
Weniger dicht bebaute Quartiere weisen aufgrund ihrer aufgelockerten Bebauung und ihrer Nähe zu Kaltluft-Entstehungsgebieten meist eine gute bioklimatische Situation auf. Diese soll erhalten bleiben, indem die Neuversiegelung minimiert und die Wirkungsbereiche lokaler Kaltluftströmungen gestärkt werden.
Stark versiegelte Siedlungsbereiche müssen zur Starkregenvorsorge entsiegelt werden, damit der Boden wieder besser Wasser ableiten und speichern kann. Auch Gebiete am Stadtrand mit hohem Grundwasserspiegel sind sensibel. Hier ist eine hitze- und grundwasserangepasste Landschafts-, Siedlungs- und Freiraumentwicklung nötig. Gleiches gilt für die Überschwemmungsgebiete entlang der Flussläufe Isar, Würm, Hachinger Bach und Gröbenbach.
2. Luftaustausch und Abkühlung sicherstellen (Klicken für mehr Info)
Wenn die Temperaturen steigen, sind Durchlüftung und Kühlung besonders wichtig. Hier übernehmen die großen zusammenhängenden Grünflächen in der Region eine wichtige Rolle, insbesondere die regionalen Grünzüge. Sie produzieren kühle und saubere Luft. Deshalb sollen sie als Kaltluftentstehungsgebiete gesichert und weiterentwickelt werden. Aber auch kleinere Grünflächen und Parks direkt im Quartier sind gut fürs Stadtklima. Hier spenden Bäume Schatten und Wasserflächen haben eine kühlende Wirkung.
Elementar für den Luftaustausch sind Kaltluftleitbahnen, die die kühlere Luft aus dem Umland in die Stadt bringen. Neue Quartiere müssen so geplant werden, dass sie diesen Bahnen Platz lassen, um ihre kühlende Wirkung zu entfalten, zum Beispiel durch eine offene Anordnung von Gebäuden.
Während Kaltluftleitbahnen vor allem bei sommerlichen, windstillen Temperaturen wichtig sind, können bei bestimmten Wetterlagen auch übergeordnete Luftaustauschbahnen zu einer Durchlüftung der Quartiere beitragen. Diese Ventilationsbahnen und Flächen mit Luftaustauschpotenzial gilt es zu sichern.
Im Vergleich zu offenen Wiesen liefern Wälder weniger Kaltluft. Sie sind dennoch nicht nur ein schattiger Erholungsraum, sondern filtern auch die Luft, produzieren Sauerstoff und binden große Mengen an schädlichem Kohlendioxid. Deshalb müssen auch Wälder klimaresilient entwickelt werden. Um für den Klimawandel gewappnet zu sein, braucht es widerstandsfähige Mischwälder.
Vertiefte Anmerkungen zum Handlungsfeld Klimaanpassung und den dazugehörigen Zielen, Strategien und Maßnahmen können Sie hier rückmelden.
Jetzt sind Sie gefragt!