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Stoppt den Bauwahnsinn im Münchner Westen

Adresse: 
Lochhausener Straße, 81249 Langwied München

In München soll entsiegelt werden, das gilt aber offensichtlich nicht für den Stadtrand. Von maßvoller Nachverdichtung oder Bau im Einklang mit Natur- und Landschaftsräumen kann leider keine Rede sein. Hier wird jede mögliche Fläche zu Bauland oder Straße umgewandelt, die Kaltluftschneisen zugebaut, die Natur zerstört und wichtige Naherholungsgebiete vernichtet. Am Lussee kommt man vor Menschenmassen kaum noch ins Wasser, die Aubinger Lohe ist überlaufen, am Teufelsberg fahren die Kinder im Winter mit den Schlitten ineinander. Selbst Landschaftsschutzgebiete wie die Moosschweige werden immer weniger beachtet. Dabei sind die 30.000 Freihamer noch gar nicht eingezogen. Und 1000 Wohnungen entstehen noch im Bereich der Potentialfläche Alt-Aubing West. Und jeder freie Fleck wird nachverdichtet. Kleine Geschäfte kommen weg. Die Verkehrsinfrastruktur kommt nicht nach. Deshalb wird aufs Auto umgestiegen, neue Straßen gebaut… Hier wird systematisch Natur und Lebensqualität vernichtet.
Und dennoch wird weiter eruiert wo noch irgendein freier Fleck ist, der ggf. als Potentialfläche für Neubau ausgewiesen werden kann. München muss in die Breite wachsen, statt alles noch irgendwie in die Stadtgrenzen zu quetschen. Mag sein, dass es schwierig ist, mit den Regionen zu verhandeln. Aber in 20 Jahren steht man vor demselben Problem, nur das dann schon alles vernichtet ist. Denn die Bevölkerung wächst weiter. Einigen Sie sich bitte mit den Regionen bevor München zerstört ist.

Kommentare

Ich unterschreibe jedes Wort! Hier hinters kein Kino, kein Schwimmbad und andere innerstädtische Lustbarkeiten - hier gibt es die Natur! Und wenn es so weiter geht wird aus „gibt es“ ein „gab“. Ein Kino kann man abreißen, wenn es ausgedient hat und modernisiert werden. Aber die Natur modernisieren funktioniert nicht - ebenso wenig restaurieren. Alles was jetzt zerstört wird ist dann auch weg. Ich würde mir für die zukünftigen Generationen wünschen, dass dieser Gedanke bei der Stadtplanung mehr ins Bewusstsein rückt! Der moderne Lifestyle zielt ab auf Worklifebalance, Leben im Einklang mit der Natur, Kraft durch Naherholung im Grünen. Eine kunstvoll angelegte Grünanlage umschlossen von einer Vielzahl an Mehrparteienhäuser kann ein Naherholungsgebiet niemals ersetzen - also stoppt den Bebauungswahnsinn im Münchner Westen!

Ständig nur besinnungslos mit dem Argument "Wohnungsmangel" kommen, um jegliche Baumaßnahme zu befürworten, wird langsam absurd. München ist unter allen Großstädten Deutschands MIT WEITEM ABSTAND diejenige mit dem geringsten Grünflächenanteil - wir werden gewaltige ökologische Probleme bekommen, wenn das Klima sich erwartungsgemäß weiter erwärmt. Renditegierige Investoren und steuerertragsgierige Verantwortliche der städtischen Administration treiben durch ständig neue Ansiedelung von Industrieu und Gewerbe die Wohnungsnachfrage und damit die Wohnkosten in die Höhe und bewirken einen stetig anschwellenden Bedarf an neuen und immer neuen Wohnungen - das wird auch kein Ende finden, wenn der letzte Quadratmeter Grünfläche zugebaut ist. Dies ist übrigens ein Verstoß gegen die Bayerische Verfassung, die eine Stärkung der Regionen verlangt. Wie durchgeknallt ist das, die Regionen ausbluten und verarmen zu lassen, aber die Metropole zu überhitzen - wohl wissend, daß die Grünflächenversiegelung auf Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte unwiderruflich bleiben wird und dennoch die gebauten Wohnungen bei weitem nicht ausreichen werden, den künstlich befeuerten Bedarf zu decken. Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum, schalmeit es aus Administration und Politik. Die Realität: In München werden Wohnungen gebaut wie verrückt - aber die Mieten steigen dennoch ständig weiter. Am Schluß werden wir alle in einer Stadt ohne nennenswerte Grünflächen leben müssen und am Verkehr ersticken.

Auch wenn ich den Ärger vieler MüchnerInnen über das starke Wachstum nachvollziehen kann, muss ich hier einwenden, dass "in die Breite wachsen" nicht ökologischer ist sondern eher dem Umweltschutz entgegenspricht. Sinnvoller ist es, die bestehende Infrastruktur in der Stadt auszunutzen um dort flächensparend neuen Wohnraum zu schaffen, statt großflächig das Umland zu bebauen (https://www.stmb.bayern.de/buw/staedtebau/flaechensparen/buendnisflaeche...). Natürlich sollte Bautätigkeit immer mit der Schaffung von Ausgleichsflächen und Naherholungsflächen verbunden werden. Die Zunahme des Individualverkehrs liegt an der Bequemlichkeit der Leute und daran, dass es immer noch nicht attraktiv genug ist auf Fahrrad und ÖPNV unzusteigen. Das muss aber anders gesetzlich geregelt werden. Den Neubau von Wohnungne zu unterlassen, was vor allem zu Lasten von Geringverdienern geht, die sich bei Wohnungsmangel keine Bleibe leisten können oder keine Sozialwohnung finden, kann keine Lösung für die überfüllten Straßen sein.