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Eggarten von jeglicher Bebauung freihalten

Adresse: 
Marderstraße 8, 80995 Lerchenau West Eggarten-Siedlung München

Der Eggarten liegt am Kreuzungspunkt zweier Frischluftschneisen (West - Ost und Nord-Süd)
Er ist für die Frischluftversorgung der innerstädtischen Gebiete von herausragender Bedeutung. Eine Bebauung wirkt wie ein Riegel und wird die Hitze in den Sommermonaten erheblich verstärken -> Gesundheitspobleme der Bewohner / zunehmend viele Hitzetote.
Darüber hinaus ist er Rückzugsraum für viele seltene Tierarten und Erholungsraum für die wachsende Zahl an Anwohnern (z.B. Areal im Gelände der Knorrbremse)
Aus sehr vielern Gründen ist es notwendig, den Eggarten von jeglicher Bebauung frei zu halten.

Rückmeldung: 

Antwort der Verwaltung

Guten Tag Sonja Sachsinger,

haben Sie vielen Dank für Ihren Beitrag und auch für Ihre Ausführungen im persönlichen Gespräch mit Stadtbaurätin Elisabeth Merk.

Die Eggarten-Siedlung soll in den nächsten Jahren ein Modellquartier für genossenschaftlichen Wohnungsbau, Energie und Verkehr werden. Die Projektentwickler haben sich in Form einer Selbstverpflichtung bereit erklärt, über das übliche Maß von 40 Prozent für geförderten Wohnraum gemäß der Vorgaben der Sozialgerechten Bodennutzung (SoBoN) hinaus bis zu 50 Prozent der Wohneinheiten genossenschaftlich zu entwickeln, mit Bindungsfristen von bis zu 60 Jahren.

Im Vorfeld des Wettbewerbsverfahrens wurde ein vertiefendes stadtklimatische Gutachten in Auftrag gegeben. Vom Gutachter wurde für die in West-Ost-Richtung verlaufende Kaltluftleitbahn eine Mindestbreite vorgegeben. Diese ist als Planungsvorgabe in den Wettbewerb eingeflossen. Unter Berücksichtigung dieser Mindestbreite ist eine erhebliche Verschlechterung (mehr als zehn Prozent Reduktion des Kaltluftvolumenstroms) der Funktionalität der Kaltluftleitbahn nicht zu erwarten.

Im Zuge der Neubebauung ist ein Verlust von Lebensraum für derzeit dort lebende Tier- und Pflanzenarten unvermeidlich. Dies wurde in den Planungszielen und Wettbewerbsvorgaben bereits berücksichtigt. Umfassende Erhebungen der relevanten Schutzgüter liegen bereits vor und fließen in die weitere Planung ein. Vorgesehen sind der Erhalt von Gehölzbeständen und anderen Lebensraumstrukturen, die Neugestaltung von öffentlichen und privaten Grünflächen, die Bereitstellung von Ausgleichsflächen sowie gesonderte Artenschutzmaßnahmen und -flächen. Durch diese Maßnahmen können der Eingriff in Natur und Landschaft und die Zugriffe auf streng geschützte Arten und europäische Vogelarten entsprechend den Vorschriften des Baugesetzbuches und des Naturschutzgesetzes kompensiert werden.
Das Biotopverbundsystem besteht vor allem aus einer Nord-Süd-Achse östlich der Lassallestraße und einer Ost-West-Achse entlang des DB-Nordrings. Die vorgesehene Bebauung verringert zwar die Durchlässigkeit für Tier- und Pflanzenarten vor allem in Nord-Süd-Richtung. Die bestehenden und vorgesehenen Grünflächen östlich der Feldbahnstraße sowie in der Kaltluftleitbahn im Süden des Planungsgebietes werden jedoch dazu beitragen, dass ein lokales Biotopverbundsystem auch nach Verwirklichung der Bebauung aufrechterhalten werden kann.

Wir bedanken uns nochmals sehr herzlich für Ihren Diskussionsbeitrag zum STEP2040.

Hinweis: Die Rückmeldung wurde am 14. Juli 2022 um 10.00 Uhr eingestellt.

Hinweis: 

Hinweis der Moderation

Liebe Teilnehmende des Online-Dialogs,

die Ideengeber*innen der 15 Beiträge, die am meisten Zustimmung erhalten haben, lädt Stadtbaurätin Elisabeth Merk am 23. Mai ein, gemeinsam über ihre Ideen zu diskutieren.

Um den*die ursprüngliche*n Beitragsersteller*in zu dem Vorschlag kontaktieren zu können, bitte wir diese*n, sich auf der Plattform zu registrieren (/user/register) und sich anschließend per E-Mail an step2040@muenchen-mitdenken.de zu wenden. Wir ordnen den Vorschlag dann entsprechend zu.

Wir danken für die Aufmerksamkeit für die eingebrachten Vorschlägen und freuen uns auf die weitere inhaltliche Diskussion.

Viele Grüße,
Ihr Moderationsteam

Hinweis: Dieser Hinweis der Moderation wurde am 14. April 2022 um 13:05 Uhr eingestellt und zur besseren Sichtbarkeit im Ursprungsbeitrag platziert.

Kommentare

Ich bitte herzlich darum, diese wunderbare freie Fläche NICHT zu bebauen... man könnte eine Art Naturpark daraus machen, es wäre eine schöne Grünfläche für München!

Auf der Stadtplan-Ansicht von OpenStreetMap wirkt die bestehende Eggarten-Siedlung mit den vielen GRAU-Flächen und den wenigen GRÜN-Flächen wie eine normal bebaute Siedlung, aber das ist nicht zutreffend, denn auf einem Luftbild (während der Vegetationszeit) schaut diese 21 ha große Eggarten-Siedlung viel eher wie ein Wald aus und wer dort schon einmal bei einem Spaziergang die vielen großen Bäume gesehen hat, kann es sich eigentlich nicht mehr ernsthaft vorstellen, dass hier "zwischen den Bäumen" tatsächlich 1.750 Neubauwohnungen Platz finden sollen.

Zum praktischen Vergleich für die Gestaltungs-Gleichung "Eingewachsener Grünbestand - Neubauwohnungen = Restgrün" nenne ich den PRINZ EUGEN PARK als aktuellen Anschauungs-Ort: Auf den 30 ha der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne sind 1.800 Wohnungen gebaut worden und innerhalb dieses neuen Stadtteils gibt es insgesamt 12 ha öffentliche Grünflächen, wobei hier nur auf knapp 6 ha der Grünflächen der alte Baumbestand aus der vormaligen Kasernenzeit überlebt hat. Das gelang jedoch nur, weil die Entwurfsplanung für dieses Neubauquartier neben den zu erhaltenden Baumbestands-Flächen auch noch genug freie Flächen für die gesamte Baustellen-Logistik vorsehen konnte. Bei der Eggarten-Siedlung mit nur 21 ha wird der Baustellen-Betrieb für 1.750 Wohnungen den vorhandenen dichten Baumbestand massiv schädigen und ganz am Ende der Bauzeit droht dann unter der Prämisse der VERKEHRSSICHERUNGSPFLICHT vielen dieser Bäume auch noch Fällung.

Gebt endlich Insekten und Kleinstlebewesen auch in München Raum zum Leben.
Kreiert eine Künstlersiedlung mit Lehmbauten und alternativen Wohnformen wie Bauten aus dem 3D Drucker.
Diese könnten sich in den Bestand einfügen, kein Grün müsste verschwinden. Tiny Houses, öffentlich begehbare Gärten, Hecken statt Zäunen. Erfüllt Kinderwünsche, sie wissen eh besser was Nachhaltigkeit ist.
Kein Raum für Gier und Gewinnmaximierer. Dies ist München - es gehört uns allen!
Silke Wallenhauer.

Die Frischluftschneise iam Eggarten st nach dem Bundesverfassungsgericht in seinem Klimabeschluss v. 24. 3. 21 enorm wichtig. Auch nach der Klimaanalyse 2014 für die LHM. Zum Schutz von Gesundheit und Leben drinnen in der Hitzinsel muss frische Luft in sie reinströmen können. Das wird jedoch sabotiert mit hohen Wohnblöcken und einer Fast-Ganz-Bebauung wie sich das die Grünen nach der äußeren Farbe vorstellen, um bezahlbaren Wohnraum von ca. 1. 000 herzustellen. Sie sagten aber vor der Stadtratswahl "Wählt Klimaschutz". Warum schenkten sie nicht reinen Wein ein und erklärten davor: wählt Bauen, Bauen, Bauen? Viele hätten dann gesagt, nein, wir wollen lieber Klimaschutz!
Notfalls müssen wir Klimaklagen erheben, damit der Stadtrat endlich einsieht, Grundrechte gelten sogar in München: das Grundrecht auf Gesundheit und Leben in einer Hitzestadt, die deswegen Klimaanpassung und deswegen ungeschmälerte Frischluftschneisen braucht.

Der Eggarten liegt zentral zwischen den Grünzügen nördlich vom Rangierbahnhof, südlich vom Lerchnauer See und dem Olympiapark.
Daher ist er in die Grünzüge zu integrieren und nicht zu bebauen! München braucht vor allem mehr Grünflächen für die Naherholung,
denn Olympiapark, Luitpoldpark und Englischer Garten sind aufgrund des Bevölkerungszuwachses bei schönem Wetter überfüllt.
Den Eggarten an der Schnittstelle zwischen den Grünzügen zu bebauen statt als Lanschaftspark zu gestalten, wäre ein sehr großer
städtebaulicher Fehler.