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Anschluss Freiham an Aubing nur für den Umweltverbund, Realisierung der Ziele der Mobilitätsstrategie 2035

Adresse: 
Aubinger Allee 152, 81248 Freiham München

In Freiham sollen (bei Vollausbau) Wohnungen für ca. 30.000 BewohnerInnen und ca, 7.500 Arbeitsplätze entstehen. In Freiham wird dazu ein eigenes Mobilitätskonzept eingeführt. Die zukünftigen BewohnerInnen haben aber sicher auch Mobilitätsbedarfe über Freiham hinaus. Diesen Bedarfen muß Rechnung getragen werden ohne dabei die "Bestandsbewohnerschaft" im 22. Stadtbezirk zu schädigen. Aus diesem Grund sollen die Mobilitätsbedarfe mittels der Maßnahmen aus der Mobilitätsstrategie 2035 gedeckt werden. Der MIV ist dabei, über den geplanten Autobahnzubringer zur A99, auf der A99 abzuwickeln. Ein Anschluss der Aubinger Allee an Aubing resp. Neuaubing für den MIV ist zu vermeiden. Er würde nur die bestehenden - schon heute nicht mehr aufnahmefähigen - Verkehrsinfrastrukturen überlasten und die Bestandsquartiere massiv beeinträchtigen. Es darf einen Anschluss der Aubinger Allee an die Bestandsquartiere im Westen und Norden nur für den Umweltverbund geben. Als "Massenverkehrsmittel" sind die S-Bahn-Linien S4, S8 (10 Minuten Takt) und die U5 schnellstens zu ertüchtigen/realisieren. So lange die U5 nicht fertiggestellt ist, ist eine Bus-Schnellverbindung bis zur nächstgelegenen U-Bahn-Station einzurichten. Weiterhin sind zur Verbindung in Richtung München Nord und Süd entsprechend leistungsfähige und attraktive Bus Linien einzuführen (Bus Linie 143 als Metro Bus und elektrisch, neue Metro Busse etc.). Weiterhin ist der S4 Haltepunkt Aubing als Umsteigepunkt (Bahnhof) auszuführen und als Mobilitätshub zu ertüchtigen. Dies im Zuge des Ausbaues des Quartierszenrums Ubo Areal in einem gemeinsamen integrierten Ansatz. Die zukünftige Bebauung der Potentialfläche ist einzubeziehen.

Rückmeldung: 

Antwort der Verwaltung

Guten Tag JEM,

haben Sie vielen Dank für Ihren Beitrag und auch für Ihre Ausführungen im persönlichen Gespräch mit Stadtbaurätin Elisabeth Merk. Gemeinsam mit dem Mobilitätsreferat können wir dazu folgende Antwort geben:

Die zahlreichen Bauvorhaben im Münchner Westen, inklusive dem bedeutsamen Großprojekt Freiham, leisten einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der angespannten Wohnsituation in München. Das bringt auch gewaltige Herausforderungen mit sich. Selbstverständlich wurde deshalb unter anderem auch die Verkehrsinfrastruktur im Vorfeld betrachtet und in Teilen bereits Jahre vor Beginn der Bebauung in Freiham vorbereitet beziehungsweise realisiert (zum Beispiel Neubau A99-West und S-Bahnhof Freiham).

Freiham soll ein nachhaltiger Stadtteil mit vielen kurzen und attraktiven Wegen im Planungsgebiet werden. Die Machbarkeitsstudie zur Anbindung Aubing-Freiham ist ein Baustein des Großprojektes Freiham.
Das Verkehrsgutachten von Gesamt-Freiham hat gleich zu Beginn ergeben, dass der weit überwiegende Anteil der Fahrten von und nach Freiham über die Bodenseestraße und den Autobahnzubringer abgewickelt werden wird. Lediglich zirka elf Prozent des durch die Entwicklung von Freiham ausgelösten Verkehrs wird Richtung Aubing fließen. Und das ist letztendlich Quell-Ziel-Verkehr, also Verkehre, die ihr tatsächliches Ziel auch im Stadtbezirk haben. Aubing hat bereits jetzt schon einen Kfz-Anteil von 48 Prozent und leider musste festgestellt werden, dass mehr als die Hälfte aller mit dem Kfz zurückgelegten Wege weniger als zehn Kilometer beträgt.

Um diesen Verkehr abwickeln zu können wurden zahlreiche Varianten untersucht und bereits mit Beschluss zum Bebauungsplan für den 1. Realisierungsabschnitt Freiham hat der Stadtrat entschieden, dass die Anbindung der Straße U-1714 (Aubinger Allee) an den Germeringer Weg, mit Verkehrsführung über die auszubauende Georg-Bohmer-Straße als Rahmenbedingung im weiteren Verfahren zugrunde zu legen ist.
Es wurde auch beschlossen, dass für den 1. Realisierungsabschnitt verkehrlich noch keine Anbindung von Freiham nach Aubing notwendig ist. Um allerdings die aus dem 2. Realisierungsabschnitt resultierenden Verkehre bewältigen zu können, ist eine Anbindung nach Aubing im Norden gemäß Gutachten erforderlich. In einer Online-Veranstaltung wurden die Varianten, Untersuchungen, Herangehensweise und letztendlich die Ergebnisse einer weiteren Machbarkeitsstudie vorgestellt und diskutiert. Unter diesem
Link (pdf, 17 MB) können Sie die Studie nachlesen.

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen dem Stadtrat noch in diesem Jahr vorgestellt werden.

Wir bedanken uns nochmals sehr herzlich für Ihren Diskussionsbeitrag zum STEP2040.

Hinweis: Die Rückmeldung wurde am 14. Juli 2022 um 10.00 Uhr eingestellt.

Kommentare

Super Idee! Der MIV muss insgesamt zurückgedrängt werden! Und der Umweltverbund - einschließlich sicherer Fahrradwege - so attraktiv werden, dass die Nutzung des KFZ nicht mehr interessant wird. Das würde auch die anderen westlichen Stadtviertel vom Autoverkehr und Lärm entlasten. Steige ich ins Auto oder kann ich auch umweltfreundlich mobil sein? Die Antwort muss muss immer zugunsten des Umweltverbundes ausschlagen.
Und natürlich müssen auch die vorhandenen Quartiere in das moderne Mobilitätskonzept einbezogen werden. Wir haben den Klimanotstand ausgerufen und wollen als Stadt bis 2035 Klimaneutral werden.

Ich spreche für viele Aubinger in meinem Bekanntenkreis - aber auch die Neuaubinger, Langwieder und Lochhausener sind besorgt, wohin der MIV aus Freiham abgeleitet werden soll. Dass daran gedacht wurde, den täglichen Bedarf in Freiham fußläufig zu bewältigen ist eine wünschenswerte Grundidee - aber um das Geld ins nahe gelegene Geschäft zu tragen oder die Kinder für die Schule in der Nachbarschaft auszustatten, muss man auch als Freihamer Geld verdienen. Und wieviele Münchner Bürger haben ihren Job im Umkreis von 1 km? Richtig, nicht sehr viele! Darum ist der Ausbau des ÖPNV zum Anschluss Freihams unbedingt zu priorisieren - und, wie hier vorgeschlagen, bis zur Inbetriebnahme dieser Anschlüsse wie bei diesem Vorschlag ausgeführt sinnvoll - öffentlich - zu überbrücken!

Jede neue Straße erzeugt bekanntlich zusätzlichen Autoverkehr. Auf eine zusätzliche Straßenverbindung zwischen Freiham und Alt-Aubing sollte verzichtet werden. Freiham mit bester Straßen-Anbindung an das überörtliche und örtliche Straßennetz braucht sie nicht und auch Alt-Aubing, das ohnehin schon durch MIV überlastet ist, braucht keine neue Straße.

Das Verkehrskonzept zums neuen Wohnquartiers mir 30' Bewohnern ist insbesondere: die S4-Strecke endlich drei-viergleisig zu erweitern und die U5 nach Freiham parallel zum Ausbau nach Pasing zu realisieren.............und damit Auto- und Durchgangsverkehr zu vermeiden.

Im 1. Hj 2022 laufen seriell oder parallel mehrere Beteilgungsverfahren (Anschluss Freiham an Aubing, Verkehrskonzept 22, Mobilitätsstrategie 2035, STEP 2040... Wellcher Bürger soll da noch durchblicken, wie bringen die verschiedenen Referate die sich teilweise wiedersprechenden, teilweise ergänzenden Verfahren zu einem Gesamtkonzept zusammen? Ebenso stellt sich die Frage wie die Beteiligung an die BürgerInnen gebracht werden. Die niedrige Beteiligung lässt eigentlich keien Aussage zum Bürgerwillen zu. Warum werden die Bezirksausschüsse nicht ertüchtigt die Beteiligung in den Bezirken zu promoten; selbstverständlich mit Unterstützung Referaten der? Es sollte ein klares Quorum definiert werden ab dem eine BürgerInnenbeteiligung akzepiert wird und die Ergebnisse in Stadtratsvorlagen einfliessen. Ich erachte 5% der Einwohner der betroffenen Bezirke für wünschenswert.

ich blicke in der Tat nicht mehr durch!
Welches Beteiligungsverfahren läuft noch, welches ist verlängert und endet am 10.April, welches ist beendet?
Da kann einem das Beteiligen echt vergehen. Ist das Absicht?

Moderationskommentar

Hallo Hanni,

in diesem Online-Dialog wurde die Beteiligungsfrist verlängert. Ursprünglich war der 10. April als letzter Tag vorgesehen, jetzt können Sie sich noch bis zum 15. April mit Ihren Ideen und Kommentaren hier einbringen. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge.

Viele Grüße,
Ihr Moderationsteam

Wenn keine direkte Anbindung von Freiham an Aubing erfolgt muss der Umweg über die Bodensee, Wiesentfelserstr./Limesstr. genommen werden und am Ende ist der Verkehr trotzdem in Aubing.

Obwohl viele Arbeitsplätze in Freiham entstehen, halte ich es für unwahrscheinlich, dass nennenswert viele Aubinger ihren derzeitigen Arbeitsplatz für einen neuen in Freiham niederlegen. Wer von Freiham nach Aubing muss, wird freilich nach Aubing fahren. Aber es geht in diesem Beitrag um die, die von Freiham generell Wege aus Freiham heraus suchen - das sind selbstredend deutlich mehr, als die wenigen die wirklich aus Freiham explizit nach Aubing müssen!

Die U5 hätte vor Bebauungsbeginn nach Freiham kommen müssen. Nur wenn der ÖPNV attraktiv ist, kann man aufs Auto verzichten. Dennoch ist die Vorstellung vieler Aubinger, dass man Aubing vor dem Verkehr aus Freiham (und Germering, und Puchheim und etc.) schützen kann, abwegig. Man muss den Germeringer Weg (Aubing - Germering) und die Eichenauer Strasse (Aubing - Puchheim) für den Autoverkehr offen lassen. Radwege sind zusätzlich und baulich von der Strasse getrennt anzulegen. Die Anbindung Freiham allein über die Bodenseestrasse und die A99 ist unrealistisch. Eine Anbindung nach Aubing, z.B. über die sog. Variante 7 parallel zum Autobahntunnel überirdisch zur Altostrasse wird es brauchen. Dazu braucht es aber dann auch den Tunnel unter dem Bahnhof in Lochhausen und die Anbindung an die A8 dort, sowie eine Ertüchtigung der Lochhauser Strasse auf 3 Spuren, von denen eine mit Lichtzeichen morgens stadteinwärts und abends stadtauswärts geschalten wird.
Die Umstellung auf Elektroautos in den nächsten Jahren wird zu einer Zunahme des Verkehrs führen, weil die Leute kein schlechtes Gewissen mehr haben werden wegen der Umwelt, mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Der Platzbedarf für Ladestationen ist in Freiham durch die reduzierte Parkplatzanzahl insgesamt erst recht nicht berücksichtigt, denn durch die Elektroautos wird deswegen mehr Parkraum benötigt. Ich gehe deswegen auch von größerem Parkdruck aus, der von Freiham her auf die angrenzenden Gebiete in Aubing wirken wird.

Die derzeitigen Planungen sehen vor eine neue Stadt in der Größe von ca. 30.000 Einwohnern (entspricht etwa Landsberg am Lech) im Westen an die Stadt München zu bauen, aber eine Anbindung zur Stadt hin (nach Osten aus Sicht der Freihamer) soll es nicht geben. Die Wiesentfelserstr. wurde bewußt nicht mit der Ellis-Kaut-Str. verbunden und auch die Pretzfelder Str. und die Straße beim Friedhof sollen zwischen Stadt (Neuaubing) und Freiham für den MIV verschlossen werden. Für den Autoverkehr soll es die Anbindung an die A99 (Westen) , die Bodenseestr. (Süden) und die neu zu planende Anbindung an Aubing im Norden geben. Um den Verkehr zu verteilen muß auch die Anbindung nach Osten ermöglicht werden.