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Grüne Freiräume auch wild gestalten und wild erhalten

Ein Verbund zwischen vorhandenen, erweiterten und in der Zukunft neu angelegten Grünflächen durch Grünstreifen ist lobenswert und dringend notwendig. Damit aber eine effiziente Biotopvernetzung gelingt und neben dem Erhalt der Biodiversität auch die Eigenschaften dieser Verbindungsachsen als Kaltluftschneisen, Sauerstoffquellen und Kohlenstoffspeicher gewährleistet sind, wäre meine Bitte an die Planungsbeauftragten der Stadt München, solche Achsen nicht nur als gepflegte Rasen mit Spatzier- und Radwegen und Baumstreifen zu gestalten, sondern auch Hecken anzulegen, mehrreihige Baumgemeinschaften zu pflanzen, "wilde Ecken" anzulegen. Diese dienen wandernden Tieren vom Teichmolch über den Igel bis zum Fuchs, vielleicht sogar Revier suchenden Wildkatzen, als Deckung bei ihren Wanderungen.
Bestehende Biotope, vor allem Großbiotope wie der Eggarten, müssen unbedingt in ihrer bestehenden Form erhalten bleiben und für alle Zukunft strikt von massiver Bebauung freigehalten werden. Der Eggarten ist das vielleicht letzte verbliebene Alleinstellungsmerkmal in der Historie der Stadtbildentwicklung. Bei seinem Erhalt geht es aber um weit mehr als um Geschichtsnostalgie, etwa um einen Drehort vieler Münchner Tatortkrimis. Der Eggarten ist in seiner Ausdehnung eine Sauerstoff- und Kaltluftquelle, gleichzeitig eine Kohlenstoffsenke ersten Ranges im Stadtgebiet, damit zugleich ein Hotspot der Artenvielfalt. Biodiversität und Klimaschutzmaßnahmen müssen stets als einander ergänzende Komponenten ein und desselben Ziels betrachtet und in ihrer Wirksamkeit vollumfänglich unterstützt - anstatt zerstört weden. Die Abholzung und den Abbriss im Eggarten zu stoppen ist schon deshalb wichtig, um die dort gesichteten Fledermausvorkommen taxonomisch vollständig zu erfassen und weitere umfangreiche Schutzmaßnahmen für die Nachtjäger einleiten zu können.