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Miteinander aller umweltfreundlichen Verkehrsmittel in der City, vielseitige Ausgleichsmobilität für ausgesperrte Autos, zentrale Mobilitäts-Hubs

Adresse: 
Westenriederstraße, 80331 Altstadt-Lehel Graggenau München

Die gewollte Autoreduzierung in der Münchner City macht sich die Stadt mit ihren Park- und Fahrverboten plus Blumenkübeln bisher zu leicht. Solche „Push-Faktoren“ (= Zwang und Druck) bewirken nur in echtem Zusammenspiel mit „Pull-Faktoren“ (zusätzlichen Verkehrs-Angeboten) eine gerechte und nachhaltige Verkehrswende. Der Stadtrat unterschätzt offenbar, welche Hindernisse die weiten Wege in einer riesigen Fußgängerzone „Autofreie Münchner Altstadt“ für sehr viele Menschen bedeuten, die nicht gut zu Fuß sind. Die Beschränkung der „Mobilität“ auf weites Laufen, punktuelles Radeln und ein paar Nahverkehrs-Haltestellen führt zur Abschreckung und Vertreibung wesentlicher Bevölkerungsteile von der Altstadt, vor allem älterer Menschen, und der mittelständischen Gewerbe, deren Stammkunden dadurch ausbleiben.
Deshalb ist es in Metropolen weltweit anerkannt und üblich, zunächst positiv und einladend mit neuen Mobilitäts-Angeboten auf die Anlieger und Besucher* zuzugehen, bevor man ihnen negativ kommt und die alte Mobilität wegnimmt.
Nur in München glauben Stadtrat und Teile der Verwaltung (aus Kostengründen oder Abgehobenheit), allein mit Verboten und den bisherigen Angeboten (ständig verspäteten S- und Trambahnen, wenigen Bussen und einer U-Bahnstation in der Mitte) sei der Ausgleich für den geplanten Wegfall der Auto-Mobilität schon geschaffen. Diese Indifferenz der Verbots-Eifrigen schürt ganz unnötig einen Zorn auf die „Verkehrswende“.
Wie wir vom Mobilitätsreferat erfahren haben, hält die Stadt die neuerdings geplanten Mobilitäts-Hotspots nur in den Vorstädten, nicht aber in der Innenstadt für erforderlich. Wir, die Bürgerinitiative Tal München, erleben das ganz anders. Wenn eines der wichtigsten Verkehrsmittel, das Auto, in der stark frequentierten City weitgehend wegfallen soll, geht das nicht ohne Ausgleich durch zusätzliche Mobilitäts-Angebote, wenn man die Wirtschaftsstrukturen der pandemie-geschwächten Innenstadt nicht noch weiter massiv schädigen will. Es ist für uns unfassbar, wie die Stadt mit all ihren Wissensressourcen überhaupt zu einer so leichtfertigen Verbotspolitik kommen kann.
Darum regen wir nicht nur an, sondern wir fordern von der LH München mit allen rechtlichen Mitteln, in der Altstadt so viel wie nötig Ausgleichs-Mobilität unter Einbeziehung aller umweltfreundlichen Verkehrsmittel bereitzustellen, um den begonnenen Entzug der individuellen Auto-Mobilität zu kompensieren. Grundvoraussetzung dafür sind moderne, inklusive Mobilitäts-Hubs an den Bahn- und Bushaltestellen und Parkgaragen der City als Pendants zu den Hubs in den Vorstädten. Sie sollen nicht bloß Fahrräder anbieten, sondern auch kleine Kurzstrecken-Busse (z.B. Vorbild „Kelride“), Rikschas, klimagerechte Taxen und elektrische Sharing-Fahrzeuge, Elektro-Ladesäulen, Parkplätze nur für kleine, klimafreundliche Fahrzeuge. Als einen Standort schlagen wir die Westenriederstraße direkt am Ausgang der S-Bahn Isartor vor. 
Die Verkehrswende wird bisher mit schönen Plänen für 2035 und 2040, aber bloß mit Verboten für heute und morgen angegangen. Das Aussperren und Abschrecken geht ganz einfach, aber das Einladen und Mitnehmen wird entweder gar nicht für nötig gehalten, oder es „stößt auf große Herausforderungen in der Umsetzung“. Da bestätigt sich wieder: „Wer etwas will, der findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe“.

Bürgerinitiative Tal München
tal-initiative@magenta.de

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