Wie können wir Freiräume schaffen und nutzen?

Münchens Grüne Infrastruktur von der Innenstadt bis in den Grüngürtel hinein stärken und vernetzen - das steckt hinter dem ersten Handlungsfeld.

Im Entwurf des STEP2040 heißt es zum Handlungsfeld Freiräume:

  • Freiräume sind echte Multitalente: Sie sind Begegnungs- und Erholungsorte sowie Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Freiräume prägen das Bild Münchens, sie schaffen Urbanität und letztlich auch Heimat. Außerdem sind Freiräume Orte des Austauschs und der Kommunikation – dadurch übernehmen sie eine wichtige Integrationsfunktion. Sie bieten Raum für Landwirtschaft, Gartenbau oder Urban Gardening (Gärtnern in der Stadt). Freiräume sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen und erfüllen wichtige ökologische Funktionen, etwa für den Wasserhaushalt, den Luftaustausch oder die Anpassung an den Klimawandel. Ihre Bezeichnung „Grüne Infrastruktur“ macht deutlich, dass Freiräume kein verzichtbarer Luxus sind.
  • In Ballungsräumen wie München sind Freiräume jedoch knapp und vielfältigen Ansprüchen ausgesetzt – ein sorgsamer Umgang ist nötig. Münchens Freiräume müssen weiterentwickelt, miteinander vernetzt und bis in die Region hinein gestärkt werden. Egal ob Parks, Dachgärten oder Zwischennutzungen, etwa auf Parkplätzen – die Stadt muss die Räume geschickt nutzen, gerecht verteilen und auch Ungewöhnliches möglich machen.
  • Das Konzeptgutachten „Freiraum M 2030“ mit Zielen, Strategien, Leitprojekten und Maßnahmen zur langfristigen Freiraumentwicklung zeigt viele Möglichkeiten auf und bildet die Basis für eine neue „Leitlinie Freiraum“, die im Stadtentwicklungskonzept „Perspektive München“ verankert wird.

Mit einem Klick auf die Themenkarte Freiraum sehen Sie, welche Ziele, Strategien und Maßnahmen sich München wo im Münchner Stadtgebiet setzt und im STEP2040 festschreiben will:


Ziele, Strategien, Maßnahmen

Die folgenden Ziele, Strategien und Maßnahmen werden für das Handlungsfeld Freiraum im Entwurf für den STEP2040 formuliert. Sie können sie den jeweiligen Themenkarten entnehmen:

1. Grüne Infrastruktur in den Quartieren qualifizieren und ausbauen (Klicken für mehr Info)

In Münchens Quartieren gilt die „doppelte Innenentwicklung“: Werden Wohnungen gebaut, so müssen auch ausreichend Freiräume bereitgestellt werden. Die Grüne Infrastruktur wird gestärkt. Sie ermöglicht unterschiedliche Aktivitäten und schafft hohe Aufenthaltsqualität. Für bestimmte Gebiete, etwa die Innenstadt oder das Umfeld der ehemaligen Bayernkaserne, werden Freiraumquartierskonzepte erstellt. Diese informellen Rahmenplanungen enthalten Bestandsanalysen, Planungen und Visionen – und bilden die Grundlage für Einzelprojekte, um Freiräume qualitätvoll weiterzuentwickeln. Aufgrund veränderter Nutzungsansprüche ist der öffentliche Raum ganz anders zu gestalten als heute. So entsteht zum Beispiel im Zuge des Masterplans für eine „autofreie“ Altstadt mehr Platz für den Fuß-, Rad- und öffentlichen Nahverkehr, für Bäume – und für Aufenthalt.


2. Freiräume von der Innenstadt bis in den Grüngürtel stärken und vernetzen (Klicken für mehr Info)

Parks, Grünanlagen und Freiräume werden ergänzt und entwickelt – und das nicht nur in der Kernstadt, sondern auch bis in den Grüngürtel hinein. Möglich wird das, indem vorhandene Flächen miteinander vernetzt werden. Es entsteht ein differenziertes Netz aus Parks und zusammenhängenden Freiräumen, das die städtischen Quartiere mit den Landschaftsräumen der Region verbindet. Wege machen das grüne Netz erlebbar. Die Parkmeilen laden zu Freizeit und Erholung ein, sie werden offen gehalten und gliedern die Stadt. Gleichzeitig sind sie wichtige Korridore für den Luftaustausch und tragen zur Vernetzung von Münchens Biotopen bei.


3. Grüngürtel gemeinsam mit der Region weiterentwickeln (Klicken für mehr Info)

Der Grüngürtel wird vor allem land- und forstwirtschaftlich genutzt und reicht vom Stadtrand bis in die Region. Er ist ein wichtiger Lebens- und Ausgleichsraum für Mensch und Natur. Dabei geht es nicht nur um Freizeit und Erholung oder die Artenvielfalt. Der Grüngürtel erfüllt auch verschiedene ökologische Leistungen wie zum Beispiel für den Wasser- und Klimahaushalt. Seine Kaltluftschneisen sind entscheidend für ein ausgeglichenes Stadtklima. Deshalb werden die Landschaftsräume des Grüngürtels gesichert und zu einem durchgängigen Freiraumverbund weiterentwickelt. Besonderes Augenmerk liegt auf der Umgebung bestehender und neuer Siedlungsgebiete am Stadtrand, wo unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen und gemanagt werden müssen. In den formellen Planungsverfahren der Landeshauptstadt München werden die Instrumente der Freiraumraumentwicklung konsequent eingesetzt. Darüber hinaus tragen informelle Planungen und Aktivitäten dazu bei, den Grüngürtel als Lebens-, Erholungs- und Produktionsraum für regionale Lebensmittel zu stärken. Es gibt verschiedene interkommunale Landschaftsprojekte und mittelfristig sollen Regionalparks etabliert werden.


Jetzt sind Sie gefragt!

Welche Rückmeldungen möchten Sie uns zum Entwurf für das Handlungsfeld Freiräume und zu den vorgestellten Zielen, Strategien und Maßnahmen mitgeben? Möchten Sie etwas hervorheben oder fehlt Ihnen etwas?

Kommentare

Es wurden Fraunhoferstr. Und Blumenstraße umgebaut. Optisch sind es Rennmeilen geworden. Als Anwohner wird man nicht gesehen, es geht nur um den Verkehr. Der Radweg ist wichtig und richtig. Jedoch wurde alles versiegelt. KEIN !!! Grün wurde integriert. Dabei gibt es eine Task-force zur Schwammstadt… versteh ich nicht. Wo sind da nachhaltig Konzepte, warum wurde die Corneliusstr nicht Fahrradstraße.
Die Altstadt von München ist hässlich! Keine Aufenthaltsqualität. Kein Grün, nichts. Autos raus bis auf Lieferanten, Anwohner und Taxen. Funktioniert überall in Europa in München wiedermal nicht.
Eine Parkreihe, die dem Süden zugewandte begrünen und Flächen für Cafés schaffen die andere Straßenseite für Parkraum. /Anwohner schaffen. Das Rathaus liebt nicht München, es verwaltete nur München.
Für die gesamte Altstadt muss dringend ein Raumkonzept erstellt werden. Grünflächen und Lebensfreude. Alle Straßen sind lediglich Durchgangsschneisen zur Fußgängerzone. Hier wurde jahrelang geschlafen.
Als geborener Münchener finde ich es sehr traurig zu sehen, wie die Stadt verkommt. Emotionen und Empathie fehlen bei Umsetzung – Frei nach O.M.Graf „Mehr Sexualität und Hingabe die Herrschaften“
Ein Tipp wie es gehen kann – Grüne Axen, Fahrradwege gut integriert und Offis für nen Euro bis ins letzte Bergdorf:
https://www.nice.fr/fr/actualites/la-nature-au-coeur-de-nice/mairie?type...

Es braucht dringend Orte der Begegnung. Unkommerziell und attraktiv für abwechselnd Senior*innen mit Ruhebedürfnis, Jugendliche die Platz brauchen um mit Gleichaltrigen abzuhängen. Gärtner*innen die kostenlos, ehrenamtlich und zum Gewinn für Alle das Viertel verschönern und begründen würden. Wenn wir diesen nur Flächen zur Verfügung stellen würden.
Palettensofas und Hochbeete statt Parkplätze.

Die Straßenräume sollten nicht nur im Stadtzentrum als Freiraum genutzt werden - Auch in dezentralen Zentren müssen mehr Freiräume durch intelligente Straßenraumbeschränkungen geschaffen werden. Da reichen einzelne Stadtbäume nicht. Besonders werden durch den Modalsplitt zu mehr Fuß/Rad-Verkehr sowie ÖPNV mehr Platz auf den Straßen entstehen, der sinnvoll für mehr Lebensqualität genutzt werden kann.

Das heißt das Naturschutzgebiet ist dann damit ein schlechter Scherz?
Hier fehlt mir Ehrlichkeit.

Oder ist das gewollt, dass der Grüngürtel im Norden Feldmoching/ Hasenbergl/ Panzerwiese wegfällt? Und warum ist das irgendwie eine Verbesserung??

Moderationskommentar

Hallo Gast,

haben Sie vielen Dank für Ihren Beitrag. Hier folgender Hinweis der Stadt:
Der Ausbau der A99 ist ein Projekt des Bundes und wurde im Bundesverkehrswegeplan aufgenommen. Das Projekt wurde nachrichtlich in die Karten des Entwurfs zum Stadtentwicklungsplan 2040 aufgenommen.

Freundliche Grüße
vom Moderationsteam

Besonders wichtig ist der Grüngürtel im Münchner Norden entlang der A99 - der auf der Karte wohl vergessen wurde - Besonders das Hartelholz, Fraunholz und Korbinianiholz mit der Panzerwiese sind wichtige Elemente der Biotopvernetzung, Lärmschutz, Klimaaustausch und Erholgungswert des sehr wenig bewaldeten Münchner Nordens. Hier ist auch das bayernweit bedeutende Naturwaldresavat Fasanerie. Diese Wälder müssen langfristig erhalten werden und nicht durch den Autobahnausbau A99 oder einer Autobahnabfahrt zur Schleißheimer Straße weiter verinselt werden. In den 70ern war dieses Waldgebiet noch als eines der größten geschlossenen Wälder im Münchner Norden - bis die Autobahn kam. Dieses Waldgebiet muss dringend weiterentwickelt werden.

Hier fehlt der Grüngürtel Waldfriedhof - Fürstenrieder Wald - Forst Kasten. Auch als Kaltluftschneise ist dieser Grünzug für das Stadtklima sehr bedeutend (s. Stadtklimaanalyse). Wichtig ist das dieser Grünzug erhalten bleibt. Die Stadt hat auch im Forst Kasten (obwohl nicht Stadtgebiet) hier starken Einfluss da Forst Kasten als Stiftungswald von der LHM verwaltet wird. Diese Kaltluftschneise wird durch den Kiesabbau im Forst Kasten - den die LHM ausgeschrieben hat - bedroht. Schon aus diesem Grund muss dieser Grünzug auch dokumentiert erhalten bleiben und nicht einfach unter den Tisch fallen. Oder ist geplant diese Kaltluftschneise - sprich den Grünzug aufzulösen. Aus Klimaschutzgründen muss das Kiesabbauprojekt im Forst Kasten (aber auch im benachbarten Lochhammer Schlag gestoppt werden und der Grünzug verbessert werden. Siehe auch www.http://rettet-den-wuermtaler-wald.de/

Naturschutz und Artenvielfalt kommt im Text nicht vor. Die geplanten Grünflächen machen keine 10% im Stadtgebiet aus. In den übrigen Wohngebieten, die heute noch recht grün sind, werden die Bäume und Gartenflächen immer weniger, bei Besitzerwechsel wird weggerissen und immer größer neu gebaut, die Versiegelung nimmt zu, oft drastisch. ich vermisse jeden Ansatz, diese Entwicklung zu stoppen. Mit einem weiter boomenden München haben wir da fast keine Chance und wenn man Bremsen eingebaut werden sollen, etwa ein Bebbaungsplan, geschieht dies mit lächerlichen Resourcen im Schneckentempo.

Die zentrale Frage ist doch nicht, wie wir Freiräume schaffen können, sondern vielmehr wie wir Grünflächen & Natur erhalten und statt weiterer Flächenversiegelung Gebäudebestand sowie bereits versiegelte Flächen intelligent nutzen können!
Z.B. werden aufgrund der Digitalisierung und der seit Corona neu etablierten Home Office Situation langfristig deutlich weniger Gewerbeflächen gebraucht. Die Parkstadt Schwabing ist beispielsweise seit fast 2 Jahren eine Geisterstadt. Wenn man diese Flächen u.a. sinnvoller nutzen würde, könnte sehr viel neuer Wohnraum entstehen, ohne dass wertvolle Natur dabei unwiderbringlich zerstört wird, weitere Bäume weichen sowie dass Bauern ihr Land verkaufen müssen und damit ihre Existenzgrundlage verlieren.

Die zentrale Frage ist doch nicht, wie wir Freiräume schaffen können, sondern vielmehr wie wir Grünflächen & Natur erhalten und statt weiterer Flächenversiegelung Gebäudebestand sowie bereits versiegelte Flächen intelligent nutzen können!
Z.B. werden aufgrund der Digitalisierung und der seit Corona neu etablierten Home Office Situation langfristig deutlich weniger Gewerbeflächen gebraucht. Die Parkstadt Schwabing ist beispielsweise seit fast 2 Jahren eine Geisterstadt. Wenn man diese Flächen u.a. sinnvoller nutzen würde, könnte sehr viel neuer Wohnraum entstehen, ohne dass wertvolle Natur dabei unwiderbringlich zerstört wird, weitere Bäume weichen sowie dass Bauern ihr Land verkaufen müssen und damit ihre Existenzgrundlage verlieren.

Damit Kinder (viel Bewegung, Spiel und natürlich "Lärm") und ältere Personen (eher Ruheplätze, Bänke usw.) ihren Platz und ihre Bedürfnisse in den Quartieren finden können, sollte es neben "Mischflächen" auch für die verschiedenen Bedürfnisse der Bewohner Platz geben. Es hilft nichts und spaltet die Bewohner, wenn den alten Menschen immer gesagt wird:" Kinder und Jugendliche brauchen Platz und müssen sich verwirklichen", und Kinder und Jugendlichen geschimpft werden wenn sie zu laut sind.
Daher mein Vorschlag; Besonders im näheren Bereich der Bewohner Plätze für alte Menschen schaffen, da diese erfahrungsgemäß nicht mehr so gut zu Fuß sind, und großzügige Spiel und Bolzplätze fußläufig, aber etwas entfernter vom Wohnraum für Kinder und Jugendliche zu schaffen.

Parkplätze reduzieren und den gewonnen Platz den Bürger:innen zurückgeben. Auf diesen Flächen (Stadt)Bäume pflanzen (so kann auch der Klimaanpassung gedient werden) und Aufenthaltsraum schaffen (Sitzmöglichkeiten, Parkletts, Urban Gardening).
Bitte auch Untersuchungen anstellen, welche Straßen verkehrsberuhig gestaltet werden können, somit weniger Autos mehr Platz für Menschen - und weniger CO2 Emissionen.

Sehr geehrte Damen und Herren,
folgende Kritikpunkte und Anregungen möchte der Landesbund für Vogelschutz e.V. zum Handlungsfeld Freiräume beitragen:
Um den Schutz und die Sicherung des Grüngürtels und der Frischluftbahnen, die als Zielsetzung für das Themenfeld Freiraum definiert sind, dauerhaft sicherzustellen, ist es nötig, eine eindeutige Flächensignatur zu vergeben, die den ökologischen Vorrang dieser Flächen vor anderen Funktionen festschreibt. Siehe dazu auch der Kommentar des BUND Naturschutz. In noch größerem Maße trifft dies auf ökologisch bedeutsame Flächen mit der Signatur „Flächen mit besonderen naturschutzfachlichen bzw. landschaftsplanerischen Entwicklungszielen“ zu, bei denen bei einer gleichwertigen Überlagerung mit z.B. Erholungsfunktionen von irreversiblen Beeinträchtigungen der ökologischen Funktionen und des naturschutzfachlichen Werts, beispielsweise für den Erhalt der Artenvielfalt, ausgegangen werden muss. Eine parallele Entwicklung der Ziele Naturschutz und Siedlungsentwicklung sind in vielen Fällen leiden nicht ohne Konflikte möglich, so dass es unvermeidlich ist, für manche Flächen eine klare Positionierung zu diesem oder jenem Ziel zu treffen. Der LBV positioniert sich bei naturschutzfachlich hochwertigen Flächen, die Lebensraum für seltene und sensible Arten sind, eindeutig für den Schutz dieser Werte. Auch hierzu finden Sie weitere Ausführungen im Kommentar des BUND Naturschutz. Wir fordern Sie daher eindringlich dazu auf, eine klare Definition der Flächen, die für den Schutz der Natur von Bebauung und anderen Beeinträchtigungen freigehalten werden sollen, vorzunehmen und diese Priorisierung dauerhaft festzuschreiben. Ein eigenes Handlungsfeld „Natur- und Flächenschutz“, wie vom BUND Naturschutz vorgeschlagen, kann dazu ein erster Schritt sein.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
LBV München

Die Infrastruktur muss einer Millionenstadt gerecht werden. Vorschläge hierzu:
- untertunnelung des gesamten mittleren Rings mit min. 3 Fahrspuren. Auf der Oberfläche schaffung einer Express Tram/ Stadtbahn im Ringbetrieb.
-Bau von Hochwegen auf allen wichtigen Routen der stadt exklusiv für Fahrräder. Überdachung mit/ ohne Photovoltaik zum Witterungsschutz empfehlenswert.
-ringschluss der A99 vollziehen
-smarte Fahrspuren schaffen, bspw. In dem Auto-Spuren in einem definierten Zeitraum (7-9 uhr und 16-18 uhr) in den Sommermonaten zu Radwegen werden. Evtl. Als Grüne Spur markierbar.
-Förderung von Carpooling, bspw. Durch Integration in einer Mobilitäts-App.

..statt Stadtverwaltung" – so nannte Joseph Beuys im Jahr 1982 sein Projekt der Sozialen Plastik auf der documenta 7 in Kassel – nachhaltige Kunst im öffentlichen Raum mit politisch-ökologischer Aussage.

Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte nehmen Sie die Kommentare und Kritikpunkte von dem BUND Naturschutz und LBV München hinsichtlich des Natur- und Flächenschutzes, insbesondere zum Schutz seltener und sensibler Arten, sehr ernst!

Die Natur ist unser höchstes Gut. Die Menschen haben schon viel zu viel zerstört. Wir zerstören unseren eigenen Lebensraum. Langfristig. Auf Wachstum zu setzen ( (um welchen Preis?) und weitere Flächen zu versiegeln ist nicht zukunftsorientiert. Wir sollten versuchen Alternativen zu finden und zu erhalten sowie zu retten was noch zu retten ist.

Mit freundlichen Grüßen,
ein Münchner Kindl

Mehr Freiräume für Fußgänger und mehr Kontrollen/Einschränkungen für die rücksichtslosen Radfahrer schaffen, zb bei gefährlichen Fahrten auf Fußwegen oder in die falsche Richtung. Dieses rücksichtslose Verhalten kann im Zweifel Menschenleben kosten.
Die Nachverdichtung und den Bau von gesichtslosen Neubauten stoppen, sondern interessante Bauten mit Stil schaffen. München verliert sein Miteinander und die Individualität.
Der Nahverkehr muss ausgebaut werden und Autofahrer/Pendler von außerhalb sollten durch verschiedene Maßnahmen draußen gehalten werden, zb durch eine Citymaut für alle ohne M-Kennzeichen.

Überbreite Verkehrsflächen werden zurückgebaut und wieder als Grünfläche genutzt. Beispielsweise kann die stadteinwärtige Autobahneinfahrt am Sendlinger Wald zurückgebaut werden, und die Fläche dem Sendlinger Wald zugeschlagen werden. Dies ermöglicht eine relativ große Erweiterung, da hier derzeit auch Flächen vom Wald abgeschnitten sind. Ähnliche Situationen gibt es an vielen weiteren Stellen im Stadtgebiet.

Was mir im Entwurf noch nicht ganz klar wird, wie Straßen als Freiräumen genutzt werden sollen.

Ist hier angedacht verkehrsberuhigte Bereiche zu schaffen in denen mehr grün vorkommt oder doch ein radikaleres Konzept wie die superblocks in Barcelona? Konzepte in die Superblock Richtung würde ich bevorzugen, da damit nachhaltig neuer grüner Lebensraum geschaffen wird der Menschen zusammenbringt.

Moderationskommentar

Hallo Gast,

vielen für Ihren Beitrag, zu dem wir von der Stadt folgende Rückmeldung erhalten haben:
Die Straßenräume in München, insbesondere in der dichten Innenstadt, bieten ein hohes räumliches Potenzial für die Aufwertung der Freiraumqualität.
Diese Potenziale ergeben sich beispielsweise im Zuge der autoreduzierten Altstadt durch den Entfall von Stellplätzen im öffentlichen Raum. Vorrangig in den kleineren Straßen können somit durch Begrünung dauerhaft attraktivere Aufenthaltsbereiche ohne Konsumzwang entstehen. Weitere räumliche Potenziale auch für eine dauerhafte Umgestaltung des öffentlichen Raumes sind im demnächst erscheinenden Freiraumquartierskonzept für die Innenstadt dargelegt.
Die Nutzung möglichst vieler Entsiegelungs- und Bepflanzungsmöglichkeiten leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Abkühlung der Stadt in Zeiten des Klimawandels.
Konzepte wie „Superblocks“ aus Barcelona sind auch in München ein Thema. Aufgrund der unterschiedlichen stadträumlichen Struktur sind sie aber nicht 1:1 auf München übertragbar. Ansätze in den Quartieren werden künftig aber auch in München geprüft werden, wie die Idee, die hinter den Superblocks steht, auch in München umgesetzt werden könnte.

Herzliche Grüße
vom Moderationsteam

durch attraktive Wegenetze auf denen unterschiedliche Nutzer (Fahrrad, Inlineskater, Kinderwägen, E-Roller, Lastenfahrräder) nicht in Konflikt geraten. Freiflächen für (Ball)spiele.

Fussgängerzone fehlt, zumindest der untere Teil der Heiglhofstrasse sollte als Fussgängerzone umgestaltet werden. Die Strasse ist regelmässig überfüllt (obwohl Ausweichmöglichkeiten vorhanden, Sauerbruchstrasse) und eine Fussgängerzone in der Ortsmitte mit all den angrenzenden Geschäften, Eisdielen und Restaurants würde das Viertel deutlich aufwerten.

Schon vor 40 Jahren in Science Fiction gab es begrünte Dächer und Fassaden in Städten, bis heute nichts zu sehen. Warum wird überall Golfrasen verwendet, anstatt WILD!-Blumenwiese auf Grünstreifen (mittlerer Ring, Verkehrsinseln, Fuß-/Radwegtrennung etc)? Warum müssen mit riesig breiten Gehwegen Flächen versiegelt werden, wo überhaupt keine hochfrequente Nutzung herrscht (erst kürzliche Sanierung der Säbener Str. zum Perlacher Forst)? Warum werden gerade in Neubaugebieten nur Rasenflächen, keine Büsche - verpflichtend - angelegt (Spatzensterben) und fremdartige nutzlose Ziergräser und Steingärten genehmigt?

Wie kann es sein, wenn dringend Wohnraum gebraucht wird, dass in der Cosimastrasse/ Ecke Johanneskirchner Strasse ein Hilton Hotel mit 200 Zimmern gebaut wird, statt diese Fläche für Wohnungsbau zu nutzen? Wer braucht an dieser Stelle ein Hotel in diesem Ausmass? Weder die öffentlichen Anbindungen sind in unmittelbarer Nähe, noch eine attraktive Infrastruktur?! Hier frage ich mich, warum die Stadt soetwas zulässt und warum Investoren in München die Überhand haben? solange wirtschaftliche Interessen Vorrang haben, bezweifle ich, dass sinnvolle nachhaltige und zukunftsorientmierte Lösungen gefunden werden... schade

Der Mariahilfplatz ist sehr schön, wenn dort die Auer Dult ist. Auch der Markt am Mittwoch und Samstag ist nett. Aber die restliche Zeit ist der Platz eine verschenkte tote Fläche. In dieser zentralen Lage wäre es erforderlich, die Aufenthaltsqualität auf dem Platz zu steigern.
Vielleicht könnten über studentische Arbeiten Ideen über mögliche Nutzungsszenarien entwickeln.
Historische Karten zeigen, dass der Maria-Hilf-Platz früher mit ganz vielen Obstbäumen bepflanzt war. Vielleicht könnte man in dieser Tradition hier Urban Garding Projekte (mittels beweglichen Pflanztrögen) umsetzen.

Die jahrzehntelange Bevorzugung des Autos muss beendet werden und die bestehenden Flächen (Straßen, Parkplätze) wo immer möglich umgewidmet werden um diese Räume den Menschen zurück zu geben.
So könnten viele Straßen in Einbahnstraßen umgewandelt werden und die dabei frei werdenden Flächen für Radwege, Blühstreifen, Gastronomie, etc. genutzt werden.

Ruhender Verkehr muß im Öffentlichen Raum massiv verringert werden .. besonders in Innenstadt Nähe gibt es genügend Garagen die nachts leer stehen ( Patentamt, Siemens, Bayern LB, etc . . . ) . . . "AirBNB System" für Private Parkplätze entwickeln, damit diese auch anderen zu Gute kommen, wenn sie nicht gebraucht werden, Anwohner Parken muß erheblich verteuert werden, vor allem für große Autos (Wohnmobile)

Mehr Zusammenarbeit bei der Planung mit Behinderten und deren Bedürfnisse einbauen.
Geh-,Sehbehinderte werden in den einzelnen Bauplanungen meist ignoriert schon in den Vorplanungen.

Klar definierte statt mulitfunktionale Freiräume:

Ich führe Ihre Argumente noch etwas weiter: "In Ballungsräumen wie München sind Freiräume jedoch knapp und vielfältigen Ansprüchen ausgesetzt – ein sorgsamer Umgang ist nötig." > Ja unbedingt. Und nicht nur der sorgsame Umgang, sondern eine definitive Festlegung der "Freiräume für die Natur", d.h. Gebiete und Flächen, die dauerhaft NICHT! bebaut werden dürfen.

Momentan können Bäume gefällt werden, ökologisch wertvolle Flächen bebaut werden, wenn Ausgleichsflächen weiter draußen ausgewiesen werden oder ein Teil der Bäume nachgepflanzt wird. Ausgleichsflächen können nach einigen Jahrzehnten dann wieder bebaut werden, wenn für sie wiederum Ausgleichsflächen weiter draußen benannt werden, und so weiter..... Wir brauchen aber auch unbebaute Flächen in der Stadt!!! Und wir brauchen vernetzte Grünzüge und Biotope, die nicht geopfert werden für die Immobilienwirtschaft, für Gewerbe oder Straßen, auch nicht für sozialen Wohnungsbau oder nötige Infrastruktur. Wir brauchen Gebiete, die dauerhaft nur für Natur und Biodiversität da sind. Und zwar mehr als bisher dafür vorgesehen.

Münchens Freiräume müssen also nicht nur "weiterentwickelt, miteinander vernetzt und bis in die Region hinein gestärkt werden", sondern einige davon auch dauerhaft geschützt werden. Z.B. wäre der Eggarten als Rückzugsort für viele geschützte Tierarten so ein Gebiet gewesen, dass die LH München hätte schützen müssen und es auch jetzt noch könnte. Für die Zukunft braucht es da eine klarere Haltung gegenüber Investoren. Auch BMW muss, wenn es ein Teil von München sein will, Verantwortung für die ökologischen Aspekte übernehmen und seine Pläne zur Autobahnanbindung im Naturschutzgebiet zurückziehen.

Neue Quartieren und Grünanlagen

In städtebaulichen Wettbewerben und landschaftsplanerischen Entwürfen sollten die Verantwortlichen darauf achten, dass nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Natur geplant wird, d.h. mit den natürlichen Gegebenheiten und nicht dagegen. In den Jurys müssen auch Naturschutz-Fachleute sitzen, nicht nur Bauträger und Architekten. Das Motto ist: nicht alles plattmachen, um neu zu bauen, sondern gewachsene Struktur erhalten: Unebenes Gelände, Bäume, Sträucher, besonders artenreiche Bereiche. Das macht Grünflächen erst interessant.

Parks und Gärten, Freiflächen und Grün sind wichtig für die Menschen, als Aufenthalts- und Erholungsräume oder für Sport- und Spielbereiche. Was aber ebenfalls wichtig ist und in der Stadt meist vergessen wird, sind naturbelassene Bereiche oder zumindest naturnahe Grünflächen und alte Bäume (auch Totholz), die vor allem für die Natur und die Artenvielfalt da sind und den Menschen nur eingeschränkt zur Verfügung stehen, z.B. als speziell gekennzeichnete Biotopbereiche. Denn am Ende sind wir nur ein Teil der Natur und von ihr abhängig. Viele Tierarten leben in der Stadt oder wurden wegen Pestizideinsatz und Verarmung der Landschaft in die Stadt gedrängt. Jetzt sollte man ihnen hier auch Lebensräume bieten und erhalten und nicht weiter einschränken. Das bedeutet, viele vernetzte Grünzüge und Biotopverbände bewahren bzw. schaffen, wilde Bereiche, Heckenstrukturen, Großbäume stehen lassen, besondere Blühflächen (Magerstandorte) anlegen, öffentliches Grün - wo es geht - nur extensiv mähen.

Nach der naturverträglichen Planung heißt das, dass sich auch die Umsetzung anpassen muss: Die Abteilung Gartenbau braucht ein neues natürlicheres Konzept, die Zusammenarbeit mit den Bürger*innen vor Ort sollte gestärkt werden. Ein Teil der Grünanlagen wird weiter gepflegt, ein anderer Teil darf naturnah bleiben und wachsen - für die Biodiversität, aber auch für uns und unsere Kinder zur Erfahrung der Natur, wie sie sich ohne menschlichen Eingriff entwickelt. Und nicht zuletzt auch für unsere Gesundheit, denn der Aufenthalt in der Natur, Grün und Bäume im Sichtfeld haben nachweislich einen positiven Effekt auf die psychische Gesundheit der Menschen.

Die Schneise der Landsberger Straße sollte den Verlust an Grünvolumen durch die Baumfällungen für die Verlängerung der U5 zumindest ausgleichen. Für jeden gefällten Baum sollten damit 5 Bäume in und an der Landsberger Straße gepflanzt werden, um diese so zu einer Landsberger Allee umzugestalten. Selbstredend benötigt diese Schneise zukünftig, weil klimaangepasst, nurmehr deutlich weniger Asphalt und Fahrspuren und kann so dann noch eine Reihe weitere Nutzungen für die Menschen aufnehmen. Ein kleiner Bach dort wäre auch noch schön.

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