Wie können wir Freiräume schaffen und nutzen?

Münchens Grüne Infrastruktur von der Innenstadt bis in den Grüngürtel hinein stärken und vernetzen - das steckt hinter dem ersten Handlungsfeld.

Im Entwurf des STEP2040 heißt es zum Handlungsfeld Freiräume:

  • Freiräume sind echte Multitalente: Sie sind Begegnungs- und Erholungsorte sowie Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Freiräume prägen das Bild Münchens, sie schaffen Urbanität und letztlich auch Heimat. Außerdem sind Freiräume Orte des Austauschs und der Kommunikation – dadurch übernehmen sie eine wichtige Integrationsfunktion. Sie bieten Raum für Landwirtschaft, Gartenbau oder Urban Gardening (Gärtnern in der Stadt). Freiräume sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen und erfüllen wichtige ökologische Funktionen, etwa für den Wasserhaushalt, den Luftaustausch oder die Anpassung an den Klimawandel. Ihre Bezeichnung „Grüne Infrastruktur“ macht deutlich, dass Freiräume kein verzichtbarer Luxus sind.
  • In Ballungsräumen wie München sind Freiräume jedoch knapp und vielfältigen Ansprüchen ausgesetzt – ein sorgsamer Umgang ist nötig. Münchens Freiräume müssen weiterentwickelt, miteinander vernetzt und bis in die Region hinein gestärkt werden. Egal ob Parks, Dachgärten oder Zwischennutzungen, etwa auf Parkplätzen – die Stadt muss die Räume geschickt nutzen, gerecht verteilen und auch Ungewöhnliches möglich machen.
  • Das Konzeptgutachten „Freiraum M 2030“ mit Zielen, Strategien, Leitprojekten und Maßnahmen zur langfristigen Freiraumentwicklung zeigt viele Möglichkeiten auf und bildet die Basis für eine neue „Leitlinie Freiraum“, die im Stadtentwicklungskonzept „Perspektive München“ verankert wird.

Mit einem Klick auf die Themenkarte Freiraum sehen Sie, welche Ziele, Strategien und Maßnahmen sich München wo im Münchner Stadtgebiet setzt und im STEP2040 festschreiben will:


Ziele, Strategien, Maßnahmen

Die folgenden Ziele, Strategien und Maßnahmen werden für das Handlungsfeld Freiraum im Entwurf für den STEP2040 formuliert. Sie können sie den jeweiligen Themenkarten entnehmen:

1. Grüne Infrastruktur in den Quartieren qualifizieren und ausbauen (Klicken für mehr Info)

In Münchens Quartieren gilt die „doppelte Innenentwicklung“: Werden Wohnungen gebaut, so müssen auch ausreichend Freiräume bereitgestellt werden. Die Grüne Infrastruktur wird gestärkt. Sie ermöglicht unterschiedliche Aktivitäten und schafft hohe Aufenthaltsqualität. Für bestimmte Gebiete, etwa die Innenstadt oder das Umfeld der ehemaligen Bayernkaserne, werden Freiraumquartierskonzepte erstellt. Diese informellen Rahmenplanungen enthalten Bestandsanalysen, Planungen und Visionen – und bilden die Grundlage für Einzelprojekte, um Freiräume qualitätvoll weiterzuentwickeln. Aufgrund veränderter Nutzungsansprüche ist der öffentliche Raum ganz anders zu gestalten als heute. So entsteht zum Beispiel im Zuge des Masterplans für eine „autofreie“ Altstadt mehr Platz für den Fuß-, Rad- und öffentlichen Nahverkehr, für Bäume – und für Aufenthalt.


2. Freiräume von der Innenstadt bis in den Grüngürtel stärken und vernetzen (Klicken für mehr Info)

Parks, Grünanlagen und Freiräume werden ergänzt und entwickelt – und das nicht nur in der Kernstadt, sondern auch bis in den Grüngürtel hinein. Möglich wird das, indem vorhandene Flächen miteinander vernetzt werden. Es entsteht ein differenziertes Netz aus Parks und zusammenhängenden Freiräumen, das die städtischen Quartiere mit den Landschaftsräumen der Region verbindet. Wege machen das grüne Netz erlebbar. Die Parkmeilen laden zu Freizeit und Erholung ein, sie werden offen gehalten und gliedern die Stadt. Gleichzeitig sind sie wichtige Korridore für den Luftaustausch und tragen zur Vernetzung von Münchens Biotopen bei.


3. Grüngürtel gemeinsam mit der Region weiterentwickeln (Klicken für mehr Info)

Der Grüngürtel wird vor allem land- und forstwirtschaftlich genutzt und reicht vom Stadtrand bis in die Region. Er ist ein wichtiger Lebens- und Ausgleichsraum für Mensch und Natur. Dabei geht es nicht nur um Freizeit und Erholung oder die Artenvielfalt. Der Grüngürtel erfüllt auch verschiedene ökologische Leistungen wie zum Beispiel für den Wasser- und Klimahaushalt. Seine Kaltluftschneisen sind entscheidend für ein ausgeglichenes Stadtklima. Deshalb werden die Landschaftsräume des Grüngürtels gesichert und zu einem durchgängigen Freiraumverbund weiterentwickelt. Besonderes Augenmerk liegt auf der Umgebung bestehender und neuer Siedlungsgebiete am Stadtrand, wo unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen und gemanagt werden müssen. In den formellen Planungsverfahren der Landeshauptstadt München werden die Instrumente der Freiraumraumentwicklung konsequent eingesetzt. Darüber hinaus tragen informelle Planungen und Aktivitäten dazu bei, den Grüngürtel als Lebens-, Erholungs- und Produktionsraum für regionale Lebensmittel zu stärken. Es gibt verschiedene interkommunale Landschaftsprojekte und mittelfristig sollen Regionalparks etabliert werden.


Jetzt sind Sie gefragt!

Welche Rückmeldungen möchten Sie uns zum Entwurf für das Handlungsfeld Freiräume und zu den vorgestellten Zielen, Strategien und Maßnahmen mitgeben? Möchten Sie etwas hervorheben oder fehlt Ihnen etwas?

Kommentare

Freiräume qualifizieren und ausbauen finde ich gut! Aber nicht nur grüne Freiräume. Ein Parkplatz (z.B. V-Markt in der Balanstraße) kann zu den Geschäftszeiten Parkplatz sein und außerhalb der Geschäftszeiten Skatepark, Bolzplatz, Aufenthaltsfläche - eben Freiraum? Oder die Pausenhöfe von Schulen? Innenhöfe und Dächer von städtischen Gebäuden z.B. Verwaltungsgebäuden. Plätze vor Kirchen z.B. Mariahilfkirche. Gehwege sind zum Teil breit genug, um temporäre oder feste Sitzmöbel aufzustellen, zumindest an Ecksituationen.
Zu all den genannten Ideen gibt es schon ganz viele Diskussionen und vermutlich ganz viele rechtliche und andere Gründe, die dagegen sprechen aber für 2040 wäre mehr Mut und Kreativität schön.

Die von Ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen würden zu noch mehr Lärm in unserer ohnehin schon lärmgeplagten Stadt führen. Wir sollten alles unterlassen, was den Lärmpegel in München noch weiter nach oben treibt. Lärm gehört zu den gesundheitsschädlichsten Dingen überhaupt.

Neben der besseren Nutzung des Platzes außerhalb der Dultzeiten könnte man auch gut einige Reihen von Bäumen darauf pflanzen, die auch der Auer Dult einen schönen Rahmen geben würden.
Eine Lärmbelästigung durch die vorgeschlagenen Nutzungen würde ich nicht befürchten, weder für den Mariahilfplatz noch für den V-Markt Parkplatz. Dafür sind die Plätze zu groß und man hat außerdem die Möglichkeit, die Nutzung mehr in die MItte zu legen.

Bitte bei den Freiräumen auch die Dimensionen Dächer und Fassaden mitdenken. Mir wäre wichtig, dass mehr Dachgärten öffentlich zugänglich sind, sodass alle etwas davon haben

Grundsätzlich finde ich das eine wunderbare Idee - gleichzeitig brauchen wir auch Dachflächen für mehr Photovoltaik da eigenen sich auch begrünte Flachdächer sehr gut... wie schaffen wir den Ausgleich, einige Flachdächer für Streetfussball und Basketball Felder (gerade in der Innenstadt gibt es zu wenig Flächen für Jugendliche zum bolzen und abhängen), einige zum flanieren, einige für Begrünung und PV?

Bitte keine parkende Autos mehr am Straßenrand oder auf oberirdischen Parkplätzen. Wir brauchen den Platz, den Platz kann man besser nutzen: mehr Grün, mehr laufen, mehr treffen, mehr Aufenthalt ... mehr Leben!

Grundsätzliche Zustimmung zu Ihrem Kommentar. Aber die schnellere Verlagerung kann über den Radverkehr erfolgen. Gleichzeitig muss jede wenig genutzte Asphaltfläche vorzugsweise mit Bäumen begrünt werden.

Bisherige überdimensionierte KFZ-Schneisen, wie z.B. die Landsberger Straße, werden zu Grünen Achsen umgestaltet. Zur Zeit verliert die Stadt jährlich mehr als 1000 Bäume, anstatt welche hinzuzugewinnen. Durch die Verdichtung der Privatflächen kann der für die Abmilderung der Klimaerwärmung so dringend benötigte Zuwachs an Grün nur auf den öffentlichen Flächen geschehen. Was liegt da näher, als die überdimensionierten Straßenschneisen zu bewalden und die Mobilität auf andere Verkehrsträger zu verlagern. Es bieten sich dazu eine ganze Reihe von Einfall-Straßen an.

Geplante "Verschönerung" wirkt häufig steril und schränkt deren kreative Nutzung durch die BewohnerInnen massiv ein. Noch dazu ist damit häufig auch eine Gentrifizierung verbunden. Frei werdende Industrieflächen und -gebäude sollen für vielfältige Nutzung durch die StädterInnen so erschlossen werden, dass diese von Vielen auf unterschiedliche Weise entdeckbar und erlebbar werden.

Frischluftschneisen sind wie die Lungen für unsere Stadt, ohne die wir bei der zunehmenden Erhitzung unserer Umwelt ersticken würden. Frischluftschneisen, die durch das alpine Pumpen beständig "betrieben" werden. haben eine besonders wirksame Funktion zum Kühlen und Reinigen der Luft in der Hitzeinsel Stadt. Deshalb müssen diese Frischluftschneisen unter allen Umständen freigehalten werden. Bebauung oder Versiegelung dieser Frischluftschneisen und Grünzüge muss unterbleiben, damit auch die nächsten Generationen in der Stadt leben können.

Die Nachverdichtung ist der größte Feind der Freiräume, insbesondere auch bei der Vielzahl der kleinen Freiräume. Es werden seit Jahren in großer Zahl in den Wohngebieten große und kleine Bäume gefällt, um Tiefgaragen und neue Häuser zu bauen. Und das in einer Stadt, die abseits der Isar ohnehin schon so wenig grün ist, wie keine andere deutsche Großstadt. Die kleinen, grünen Freiräume in den Wohngebieten und Hinterhöfen sind aber essentiell für die Lebensqualität der Bewohner, wichtiger noch als die großen Parks. Nur scheint das die Stadt München abseits aller Sonntagsreden nicht wirklich zu interessieren.

Wir stehen im Zwiestreit zw Wohnungsmangel und Grünflächen, könnte man nicht gerade im Neubau in Gegenden wie Riem und Freiham ein paar Stockwerke nach oben gehen?

"Konzeptgutachten Freiraum M 2030" Toll!
"STEP2040 mit dem Handlungsfeld Freiräume" Hui!
"Greenwashing", also sich ökologisch reinwaschen, sich naturbewusst und naturfreundlich geben, ist ja gerade sehr angesagt.
Auch obige Karte spart nicht mit dieser Farbe. Grün in allen Schattierungen.
Ist da wirklich München dargestellt? Oder ein Grünkohl?

"Dachgärten"? Karlsson vom Dach freut sich da bestimmt.
"Zwischennutzung auf Parkplätzen"? Ich würde noch die Zwischennutzung in den U-Bahnröhren vorschlagen.

"Wie können wir Freiräume schaffen und nutzen?"
Ganz bestimmt nicht mit der SEM!
Ganz bestimmt nicht mit Nachverdichtung, weiterer Versiegelung und weiterem Flächenfraß!
Ganz bestimmt nicht mit weiterem Wachstum!
München ist die am stärksten versiegelte Stadt Deutschlands. Das hat Methode, das hat System und eine Wende ist nicht in Sicht.
Neubauviertel sind Betonwüsten. Architektonisch menschenverachtend und Natur gibt es nur mit akkurat einbetonierten Alibibäumchen als armseliges Beiwerk. Bewohner müssen damit leben und die engagierten unter ihnen starten dann Hilfeschreie in Form von Aktionen, siehe z.B. "MEHR GRÜN...im Domagkviertel". (mehr-gruen.org)

Die meisten Bürger werden von dieser STEP40-Öffentlichkeitsbeteiligung gar nichts mitbekommen. Eine konkrete und erfahrbare Umgestaltung des hässlichen Walter-Sedlmayr-Platzes im Jahre 2022 wären ihnen z.B. eh lieber.

Deshalb: "A little less conversation, a little more action please" sang schon der Elvis.
Gäbe es nicht diesen jahrzehntelangen München-Murks, bräuchte man heute weder "Freiraum M30", noch "STEP2040", oder "SOS!!!! 2050".
Sätze sind schnell formuliert, Webseiten schnell gestaltet, Pläne kann man sich machen, dass es einem warm ums Herz wird, Bürger kann man fragen und ihnen damit das Gefühl geben, sie könnten dem Irrsinn etwas Einhalt gebieten.
Besser wär, die Verantwortlichen hätten es einfach drauf, würden einfach selber mitdenken und die Stadtplanung verantwortungs-, menschen- und naturbewusst umsetzen.

Angesichts der offensichtlichen Luftverschlechterung ist jedes Vorhaben zur Erhaltung der derzeitgen Qualität vorrangig vor allen anderen Interssen.
Ottobrunn hat genügend Gewerbegebietsfläche. Auf den vorhandenen Flächen kann verdichtet und nach oben erweitert werden - definitiv nicht in die neue, bislang grüne Fläche.
Profilierungswünsche der derzeitigen Gemeideführung Ottobrunn sind einzustufen "banale Wichtelhuberei".
Gute Besserung wünscht Dr. Peter

Wir müssen aufhören, Freiräume zuzubauen
-> Eggarten freihalten
-> Rahein/Ratoldstraße viel lockerer bebauen
-> Hachinger Tal freihalten
-> keine SEM-Nord
-> keine SEM- Nord-Ost
-> Wohnungsbau nur noch auf bereits versiegelter Fläche (z.B. Euro-Industriepark)
-> Parkflächen entsiegeln
-> viele Bäume pflanzen
-> alte Bäume erhalten

Grüngürtel von jeglicher Bebauung freihalten! -> Ludwigsfeld nicht zubauen!

Münchens Fläche und die Freiflächen Münchens sind nicht beliebig vermehrbar. Frei-, Sport und Erholungsflächen sind aber unverzichtbar, ja sogar lebensnotwendig. Diese Flächen vertragen eine bestimmte Belastung durch die Bevölkerung. Eine Überbeanspruchung bedeuten Verlust, Aggressivität und Chaos. Das Bevölkerungswachstum ständig durch Erschließung und Umwandlung von Freiflächen zu Bauland anzuheizen und mit Wachstums-Prognosen zu rechtfertigen, ist der falsche Weg. Bitte weniger Baulandausweis und klare Ansage, dass München voll ist. Für Parteien-Schwärmereien ist kein Platz.

Ich stimme meiner Vorredener*in zu und wünsche mir auch mehr Mut in der gesamten Stadt. Außerdem, dass es noch einfacher für Bürger*innen wird, selbst etwas auszuprobieren. Besonders gespannt bin ich auf das Freiraumkonzept am Schlachthof. Toll wäre es hier kreative, niedrigschwellige Angebote auf dem Areal zu schaffen! Vorstellbar wäre eine angenehme Markt / Platz / Grün Situation ähnlich dem Yppenplatz in Wien. Aufenthalt für Alle (auch konsumfrei), Cafés, Marktstände, Spielmöglichkeiten, mehr Grün, gleich neben dem Volkstheater. Integriert werden könnte eine Workshopraum, der allen offen steht Tanz, Kultur, Miteinander - das wäre toll! Eine Durchmischung von Nutzer*innen neben dem Volkstheater, Plätze, die von Allen genutzt werden können und nicht nur von geldigen "Klischee-Münchner*innen".

Das Stärken der grünen - und nicht minder wichtig - blauen Infrastruktur ist definitiv ein wichtiger und richtiger Schritt zum Erhalt der Lebensqualität in München. Nicht immer müssen Projekte aber gleich groß (und damit langwierig in der Planung + kostenintensiv sein). Warum nicht auch die bestehenden Flächen besser nutzen? Insbesondere Verkehrsinseln, Baumeinfassungen von Parkplätzen, etc. lassen sich doch hervorragend noch vielfältiger nutzen, bspw. durch Patenschaften gem. dem Wiener Modell "Baumscheiben" (siehe: https://www.gbstern.at/themen-projekte/urbanes-garteln/garteln-ums-eck/)

So wird München noch bunter, vielfältiger und interessanter zu entdecken. Und Städter ohne Garten erhalten die Möglichkeit sich aktiv in die Stadtgestaltung einzubringen.

Bürgerinititativen, die sich zum Ziel setzen autofreie(re) (Bestands-)Quartiere und mehr Aufenthalts- und Lebensqualität zu realisieren, fördern und ermöglichen:
Superblocks à la Barcelona und Shared Space (Begegnungszonen = Vorrang des Fuß-, vor Rad- und Autoverkehr).
Die Verwaltungs- und Genehmigungshürden abbauen und Pilotprojekte fördern. Mit dem Ziel der dauerhaften Umgestaltung öffentlichen Raums! Werkzeuge, wie „Parklets”, „Stadtterassen” oder „Hochbeete“ im Antragsverfahren vereinfachen und als dauerhafte Einrichtungen realisierbar machen!

Folgende Punkte sollten unbedignt in die Planung einfließen:
- nicht nur eine autoarme Altstadt, sondern eine autoarme Stadt im Ganzen um die Bürger zu entlasten und Flächen von Park- und Verkehrinfrastruktur in "grüne Flächen" umzuwidmen (siehe das Beispiel Amsterdam -> GWL Terrein https://sdg21.eu/db/gwl-terrein-amsterdam-westerpark und De Pijp https://www.amsterdam.nl/projecten/franshalsbuurt/ ) -> ein Fokus auf eine autoarme und grüne Innenstadt wäre sozial ungerecht, da die Bevölkerung in äußeren Stadtbezirken nur in geringerem Maße profitieren würde, als Menschen in teureren Innenstadtbezirken
- eine grüne Stadt geht nur mit inklusiver Verkehrsplanung, vor allem mit der Region -> d.h. Sbahn Ringe, Ausbau der regionalen Zugverbindungen etc. (und Konzepten zur Autoreduktion in der Innenstadt) -> wie kann das geleistet werden und wie kann man eine effektive integrierte Planung und Umsetzung garantieren, wenn gleichzeitig ein Mobilitätsplan für 2030 entwickelt werden soll? ---> das kann zu Problemen führen
- Grünraumplanung muss noch regionaler gedacht werden. Bsp Haar / Münchner Osten: hier muss ein durchgehender Grünzug von Berg am Laim bis Feldkirchen / Vaterstetten geplant werden, der dann auch so dauerhaft garantiert werden kann, selbst wenn die große Siedlungslücke zwischen Haar/Feldkirchen und Riem hoffentlich irgendwann mit bezahlbarem Wohnraum geschlossen wird (praktisch: eine gemeinsame SEM von Stadt und Umlandgemeinden) -> wie kann so etwas realisiert werden?

Vorrangig sind bestehende Grünanlagen in vollem Umfang zu erhalten und zu pflegen, ohne sie durch "Nachverdichtung" o.ä. oder im Rahmen von Bauprojekten (U5 Pasing) zu beschneiden. Auf dieser Grundlage neue Grünzüge zu schaffen, ist sehr wichtig.
Zur Realisierung von größeren Baumbeständen und Entsiegelung von Böden ist insbesondere auch auf öffentliche Parkplatzflächen zuzugreifen. Der Rückbau von Parkmöglichkeiten würde gleichzeitig mittelfristig zu einer Verringerung des Verkehrs führen.

Neben den Parks und Grünanlagen könnte man noch mehr auf Straßen und Plätzen tun. Wäre der Marienplatz, Stachus, Max-Joseph-Platz, die Fußgängerzone usw nicht viel schöner, wenn es zumindest eine Randbegrrünung mit kleinen, passenden Bäumen gäbe?

Isolierte Grünflächen helfen nicht wenn der Rest der Stadt weiterhin keine Sitz und Entspannungsmöglichkeit integrativ auch an Orten der Kultur, Einkaufs, etc. anbietet. Straßen wie z.B. um die LMU Universität, an der bereits viele Kulturangebote und Cafes sesshaft sind müssen reine Fußgängerzonen werden, die Straßen umgewidmet werden zu Verlängerungen genannter Einrichtungen und auch öffentliche Sitz und Interkationsmöglichkeiten müssen geschaffen werden.

..ergeben noch kein Gesamtkonzept

Freiräume müssen ohne umweltschädliche Verkehrsmittel erreichbar sein und den Übergang zu Fuß / per Rad zu benachbarten Stadtteilen und/oder Freiflächen ermöglichen (Vernetzung).

Sowohl die SEM Nordost (östlich der S-Bahn Englschalking, Daglfing) wie auch die SEM Nord (Feldmoching), diese noch nicht entschiedene SEM ganz besonders, sehe ich kritisch!
Einerseits schützt die SEM die Allgemeinheit/die Kommune vor astronomischen Spekulationspreisen, wenn das Gebiet Bauland wird, andererseits gehen großflächige Natur-und landwitschaftlich genutzte Räume verloren.
Urwüchsige Landschaften mit kleinen Bächen, Wanderwegen, dem Kern ehemaliger Dörfer mit Kirche und Kirchhof verschwinden im Fall SEM Nordost in einem Baugebiet für 30.000 Menschen.
Natürlich lässt man die denkmalgeschützte Kirche St. Baptist aus dem 13. Jhdt. mit den ehemaligen Bauerhäusern stehen, aber das kleine Ensemble verschwindet in der Rundumbebauung.)
Auch etliche Landwirte, teils seit mehreren Generationen, wollen weiterhin der Landwirtschaft nachgehen.
Das ist im Sinne der regionalen Nahversorgung sinnvoll, aber inmitten städtischer Bebauung schwer denkbar.
Sogenannte Ausgleichsflächen sind evtl. nicht mit den Original-Flächen vergleichbar (andere Böden, zu weit weg).
Schließlich verschwinden Frischluftschneisen und Lebensräume für Flora und Fauna.
Bereits jetzt ist z. B. der Feldmochinger See im Sommer stark frequentiert, aber immer noch eine Natur-Oase!
Man stelle sich dort eine Bebauung für 20-30.000 Einwohner vor, mit Zufahrtstraßen, Einkaufzentren, Tiefgaragen etc.
Das wäre das Aus für diesen Naturraum!
Die Lösung wäre ein Bebauungsverbot, was evtl. faktisch einen Zuzugs-Stopp für Müchen bedeutet.
Aber wollen wir zu einer Megalopolis anwachsen, Wolkenkratzer an anderer Stelle sind ja schon angedacht?

Wie kann es sein, dass die Fauststr. 90, Waldtrudering mit 100 Wohnungen genehmigt wird, im Landschaftsschutzgebiet, zugleich Bannwald und Wasserschutzgebiet? Die Verkehrslage jetzt schon problematisch! Warum kann dieser Präzedenzfall für München nicht durch verantwortungsbewusste Politiker verhindert werden?

Moderationskommentar

Hallo Gast,

vielen Dank für Ihren Beitrag. Die Stadt uns diese Antwort zu Ihrer Frage geschickt:
Die Fläche an der Fauststraße 90 kommt aus verschiedenen Gründen besonders für eine Wohnnutzung in Frage. Insbesondere ist das Referat für Stadtplanung und Bauordnung im Jahre 2014 durch den Stadtrat beauftragt worden zu prüfen, ob und wie das brachliegende Grundstück für eine Wohnnutzung herangezogen werden könnte. Durch die Untere Naturschutzbehörde wurde die Umsetzbarkeit unter engen Rahmenbedingungen bestätigt.
Mit der vorgesehenen Planung behält das Grundstück weiterhin seinen Status als Teil des Landschaftsschutzgebietes und entspricht auch fortan dessen Charakteristik.
Die Fläche verbleibt als Teil des Landschaftsschutzgebietes und kann unter strenger Beachtung der Vorgaben der Unteren Naturschutzbehörde für den Landschaftsschutz als Wohnbaufläche entwickelt werden.
Ebenso sind die Belange des Wasserschutzes sowie des Bannwaldes berücksichtigt, sodass es hierbei zu keinen Beeinträchtigungen durch das Planungsvorhaben kommt.
Eine Verkehrsuntersuchung von Oktober 2017 zum Bauvorhaben in der Fauststraße 90 wurde zuletzt im November 2021 aktualisiert. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass das Bauvorhaben in der Fauststraße 90 keine deutlichen Neuverkehrsmengen erzeugen wird, sodass dadurch keine zusätzlichen gravierenden Störungen bzw. Beeinträchtigungen im Verkehrsablauf im betrachteten Straßennetz zu erwarten sind.

Herzliche Grüße
das Moderationsteam

Klingt ja alles ganz nett - aber ist nicht glaubwürdig. Wenn man verfolgt, was in München passiert, sieht man, daß das Planungsreferat andere Ziele verfolgt: München soll schnellstmöglich und effizient zur HITZEINSEL umgestaltet werden ! Stichworte dazu: Egggarten, Nachverdichtung, Innenhöfe in Schwabing zubetonieren, Plätze wie Curt-Mezger-Platz, ...

München ist bereits jetzt zu voll, mit > 5000 Menschen/qkm.

Daher fordere ich ein Einheimischenmodell für München.

Der Giesinger Grünspitz ist ein gutes Beispiel für Interessenkonflikte um urbane Flächennutzung. Seit ein paar Jahren ist das ein Ort mit sozialer Funktion - eben nicht perfekt durchgestylt oder optimal kaputtrenoviert - es ist gerade dieser improvisierte Charme, der den Giesinger Grünsptz ausmacht. Der Giesinger Grünspitz gehört dringend erhalten und im Sinn einer grünen Freifläche, eines Stadtgartens zum Aufenthalt und zur Begegnung weiter entwickelt - und nicht kommerzialisiert und zugebaut.

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Sorge sehe ich, wie immer noch alte Bäume gefällt werden. Man rechnet derzeit, dass ein Baum ab einem Alter von 40 Jahren eine klimarelevante Leistung bringt. "Ersatzpflanzungen" mit jungen Bäumen können das Fällen von großen Bäumen nicht ersetzen. Daher wünsche ich mir von STEP ein sehr klares Bekenntnis zum Schutz dieser großen Bäume. Wir brauchen Sie in Zukunft mehr denn je.

Grünflächen gemeinsam mit der Region zu denken finde ich sehr gut uns notwendig. Schön fänd ich dabei eine Vernetzung der Flächen für Flora, Fauna und Mensch vom Riemer Park zur kommenden Landesgartenschau in Kirchheim 2024

Derzeit ist zu beobachten, dass Bäume an Stellen gepflanzt werden, an denen sie keine Chancen haben wirklich groß zu werden. Wir sollten hier auf nachhaltige Pflanzungen in gutem Substrat mehr Wert legen. Kürzlich hat die Abteilung Gartenbau im Baureferat dazu aufgerufen Baumstandorte zu nennen. Es wird wohl Jahre dauern, bis alle genannten Baumstandorte überprüft worden sind und die Bäume dann auch gepflanzt wurden. Gibt es hierzu eine Kommunikation zwischen Stadtentwicklung und Gartenbau?

Moderationskommentar

Hallo Gast,

zu Ihrem Beitrag haben wir von der Stadt folgende Rückmeldung erhalten:
Die Schaffung neuer Baumstandorte im Stadtgebiet mit nachhaltigen Entwicklungsperspektiven ist gemeinsames Anliegen aller beteiligten Fachreferate der Landeshauptstadt München.
Herzliche Grüße
vom Moderationsteam

Was der Natur unten an Fläche weggenommen wird sollte oben drauf! In einer Veranstaltung habe ich kürzlich gelernt, dass ein Bodensubstrat von 60 cm Minimum für einen guten Dachgarten notwendig ist. Darauf muss dann künftig auch die Statik angepasst sein. Für die Stadtentwicklung finde ich Projekte wie den "City Roofwalks" in Hannover sehr attraktiv, da kann sowhl in den Innenstadt als auch am Stadtrand realisiert werden:

https://www.hannover.de/Service/Presse-Medien/Landeshauptstadt-Hannover/...

Baumrecht vor Baurecht. Bestehenden Baumbestand erhalten und einbeziehen in Ausweitung von Grün.
Baubestand renovieren statt Neubau. Investoren nicht die Oberhand geben.

Die Realität sieht anders aus.
Ihre Umschreibungen sind wie aus einem guten Schüleraufsatz - klingt alles ziemlich gut -
Die Realität sieht ganz anders aus.
Die wenigen Grünflächen, die München noch hat sind durch die stetig anwachsende Stadtbevölkerung in der Begehrlichkeit so hoch, dass sie niedergerannt, niedergetrampelt oder vermüllt werden - "da wächst kein Gras mehr".
Wo können Sie den Grünflächen regenerieren, wenn jeder grüne Zipfel bebaut wird? = es ist eine totale Widersprüchlichkeit
Sie können nicht Grünflächen schaffen und gleichzeitig Wohnraum schaffen.
Lösung: weniger Zuzug, weniger Bautätigkeit -
Und noch etwas:
Können Sie mir erklären warum immer mehr Grün verschwindet - es sind Großbäume - es gibt eine ununterbrochenen Tätigkeit der Baumfällarbeiten der von der Stadt Mch beauftragten Firmen! - auf öffentlichem Grund, in Grünanlagen, auf Begleitgrün und auf privaten Grundstücken! Für einen Großbaum gibt es keine Ersatzpflanzung, weil es schlicht nicht möglich ist, diesen Großbaum zu ersetzen. Die sagenannten "Ersatzpflanzungen" von dünnen Bäumchen werden durch den Klimawandel nie mehr die Größe es weggehakten Baumes erreichen....
Und es gibt immer, aber wirklich immer eine Begründung einen Baum zu fällen!
Warum gibt es für die Münchner Bäume kein Kataster?
Stoppen Sie den Verlust der Großbäume, damit wäre schon viel erreicht!!!
...dann können schöne Worte folgen.
Mfg A. Luible

Moderationskommentar

Hallo A. Luible,

die Stadt Ihre Frage beantwortet:
Bäume sind rechtlich gesehen Sachen und gehören dem jeweiligen Grundeigentümer. Die Baumschutzverordnung hat lediglich für Bäume über 80 cm Stammumfang eine behördliche Prüfung von Fällgründen vorgesehen und gestattet dann erst eine Fällung (oder auch nicht). Baumbestände auf öffentlichen und privaten Flächen müssen regelmäßig gepflegt und "erzogen" werden, da die Verkehrssicherungspflicht (kein Baum darf einfach so umfallen) die Eigentümer dazu verpflichtet. Bäume wachsen und benötigen im Alter mehr Raum, daher werden eng gepflanzte Bestände nach und nach ausgedünnt. Daher ist in der laublosen Jahreszeit regelhaft mit sichtbaren Pflege- und Fällarbeiten zu rechnen.
Als Fällgründe für Baumschutzbäume werden nachgewiesene erhebliche Bauschäden, reale Umsturzgefahr oder die zwingende Verwirklichung des zulässigen Baurechts anerkannt. Ob vorgebrachte Fällgründe wirklich tragen, wird bei jedem Fällantrag für jeden Baum und für jedes Bauvorhaben sorgfältig geprüft.
Bäume auf städtischem Grund oder auf Grund des Freistaats Bayern werden regelmäßig zweimal im Jahr überprüft und gepflegt. Es existieren hier beim zuständigen Baureferat und der Bayerischen Seen- und Schlösserverwaltung bereits digitale Kataster.
Ein Kataster für Bäume auf privatem Grund setzt flächendeckende Vor-Ort-Erhebungen voraus, jeder Garten muss begangen werden. Digitale Erhebungen über Luftbildbefliegungen sind hier ungenau. Diese bilden lediglich "Blattwolken" ab, ohne eine Zuordnung, um wie viele Bäume es sich konkret handelt und auf welcher Seite der Grundstücksgrenze sie genau stocken. Zudem müsste das Kataster nach jedem Fällantrag oder einer Ersatzpflanzung lagegenau nachgeführt werden (Fäll-Baum ausbuchen, Ersatzbaum einbuchen) und auch nach wenigen Jahren durch das Wachstum des Baumbestandes neu erhoben werden. Aufwand und Nutzen eines Baumkatasters stehen somit für München in keinem guten Verhältnis.
In der Tat kann eine junge Ersatzpflanzung die Wirkung eines Altbaumes erst nach vielen Jahrzehnten übernehmen. Für mehr Baumpflanzungen fehlt es schlicht an Flächen für neue Baumstandorte. Bestimmte Möglichkeiten, zum Beispiel die Verschmälerung von Straßen oder einen kleinen Teil der PKW-Stellplätze im öffentlichen Raum aufzugeben und für Baumstandorte zu entwickeln, werden gerade in der Stadtgesellschaft diskutiert.

Herzliche Grüße
vom Moderationsteam

Außerhalb der Innenstadt ist es in München kaum möglich, autofreie Straßen zu finden, regelmäßig sind in meiner Nachbarschaft alle Fußwege zur Hälfte von immer größeren Maschinen zugeparkt. Und dafür bezahlen die Besitzer viel weniger als in anderen Städten. Das muss sich ändern und zwar in der ganzen Stadt!!

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin sehr beunruhigt über den Einbezug der Olympia-Reitanlage in die aktuellen Planungen zur SEM-Nordost.
Nicht weil ich eine besondere Freundin des Leistungsreitsports wäre, sondern wegen der wertvollen ökologischen Flächen, des prächtigen Baumbestandes und dem besonderen Wert des renaturierten Hüllgrabens. Sie alle würden unter einer Verkehrerschließung durch eine Brücke über den Hüllgraben sowie einer Bebauung des Arreals beträchtlich leiden.
Ich bitte Sie um den Schutz dieser Naturfläche.
Freundliche Grüße,
Ruth Pouvreau

In unserem Neubaugebiet München Hadern Ludlstrasse wurde mit viel Grün geplant. Die Realität zeigt dann leider deutlich mehr zubetonierte Flächen wegen notwendigen Feuerwehrzufahrten. Grasbausteibe sind wohl nicht ausreichend. Die Idee war gut aber es braucht wohl noch kreative Ideen für grüne Feuerwehrzufahrten.

Als Radfahrerin freue ich mich über die geplante Vernetzung der Grünflächen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

der BUND Naturschutz möchte folgende Kritikpunkte zum Handlungsfeld Freiraum anbringen:
Laut den Zielsetzungen für das Handlungsfeld Freiraum sollen die klimatisch und ökologisch höchst bedeutsamen, weil unbebauten Flächen im Grüngürtel gesichert werden. Entsprechend sind die Flächen im STEP mit der Signatur „Sichern und Entwickeln des Grüngürtels“ überlagert. Allerdings werden gleichzeitig große Teile dieser zu sichernden Flächen im Nordwesten, Norden (SEM-Nord) und Nordosten (SEM-Nordost) mit der Signatur „Differenziertes, multifunktionales Grün für Landschafts-, Siedlungs- und Freiraumentwicklung am Stadtrand“ überlagert. Was die Signatur für unbebaute naturnahe Flächen bedeuten kann, wird anhand der bereits fortgeschrittenen Planungen im Nordosten (SEM-Nordost) deutlich. Mittlerweile soll dort eine Siedlung für 30 000 Einwohner*innen geplant werden. Somit muss davon ausgegangen werden, dass bei dieser Signatur eine Bebauung im Vordergrund steht. Eine Bebauung würde allerdings das dringend notwendige Ziel der Sicherung der derzeit noch unbebauten Flächen als klimatische Ausgleichsflächen konterkarieren. Denn nach einer Bebauung können die im Moment noch wertvollen Gebiete der Kaltluftentstehung diese Funktion nicht mehr erfüllen.
Gleiches gilt für die naturschutzfachlichen Funktionen der Gebiete. In der Freiraumkarte werden ökologisch bedeutsame Flächen mit der Signatur „Flächen mit besonderen naturschutzfachlichen bzw. landschaftsplanerischen Entwicklungszielen“ gekennzeichnet. Auch sie werden im Nordwesten, Norden und Nordosten durch geplante Siedlungsentwicklungen überlagert. Dies suggeriert, dass eine parallele Entwicklung der Ziele Naturschutz und Siedlungsentwicklung ohne Konflikte möglich wäre. Allerdings stellen die einzelnen in München vorkommenden Tierarten unterschiedliche Ansprüche an ihre Lebensräume. Manche Arten finden dabei, im Gegensatz zu anderen, keinen Lebensraum in urbanen Grünanlagen oder Dachgärten, sondern benötigen große und zusammenhängende unbebaute Flächen. Zum Beispiel wird mit der Signatur Siedlungsentwicklung im Norden einer der letzten Bruträume des Kiebitzes überplant. Eine Bebauung im Bereich der Brutgebiete würde den Brutraum für den Kiebitz zerstören. Im Nordwesten ist der geschützte Landschaftsbestandteil Langwieder Heide von dieser Form der Doppelentwicklung betroffen (Siedlungsentwicklung und naturschutzfachliche Entwicklung). Der erhöhte Nutzungsdruck, in Folge weiterer Bebauung in diesem Bereich, würde das Gebiet allerdings nachhaltig schädigen.
Somit kann der STEP sein Ziel, nämlich die Sicherung der ökologischen und klimatischen Leistungen des Grüngürtels, nicht erfüllen. Die Überlagerung von sich in ihrer Zielsetzung widersprechenden Signaturen (Siedlungsentwicklung versus Sichern klimatischer Ausgleichsflächen und Flächen für den Naturschutz) zeigt vielmehr, dass klimatisch und naturschutzfachlich bedeutsame Flächen immer wieder für eine Bebauung zur Diskussion stehen. Sie werden also nicht gesichert. Dies führt zu einer qualitativen Entwertung dieser Flächen im STEP. Des Weiteren können dadurch aus der Freiraumkarte keine eindeutigen Zusagen für den Naturschutz abgeleitet werden. Damit fehlen im STEP konkrete Aussagen zum Flächenerhalt (z.B. durch geplante Unterschutzstellungen) und zur beschlossenen Biodiversitätsstrategie. Hier muss auf jeden Fall nachgebessert werden. Ein erster wichtiger Schritt wäre, dem Natur- und Flächenschutz ein eigenes Handlungsfeld zu geben.
Wir hoffen, dass sich mit unseren Vorschlägen ernsthaft auseinandergesetzt wird. Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
BUND Naturschutz

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