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Grüngürtel vor Bebauung schützen: jetzt Grünzüge im Münchner Grüngürtel für Natur (Menschen, Tiere und Pflanzen) und Klimaanpassung sichern.

Ein großer Teil der letzten unbebauten Flächen im Münchner Grüngürtel befindet sich innerhalb der sogenannten regionalen und städtischen Grünzüge oder befindet sich in einem räumlichen und funktionalen Zusammenhang mit diesen. Sie beinhalten klimatisch bedeutsame Flächen, die wichtig sind für die Frischluftzufuhr und Wärmeentlastung der Stadt. U.a. um diese Funktion zu sichern, wurden regionale Grünzüge in der Regionalplanung für die Region München festgesetzt. Ein weiterer Bestandteil der regionalen und städtischen Grünzüge sind naturschutzfachlich bedeutsame Flächen. Beispielsweise bieten die großflächigen regionalen Grünzüge noch Brutgebiete für Arten mit speziellen Lebensraumansprüchen wie Kiebitz und Feldlerche. Gleichzeitig befinden sich hier Flächen für eine nachhaltige Landwirtschaft und die lokale Nahrungsmittelproduktion. Schlussendlich stellen sie einen schnell erreichbaren und wichtigen Naherholungsraum für alle Münchner*innen bereit. Der Erhalt der Grünzüge ist somit für ein lebenswertes und sozial gerechtes München dringend notwendig.

Der BUND Naturschutz fordert deshalb,

alle regionalen und städtischen Grünzüge sowie räumlich und funktional zugehörige Flächen eindeutig als Tabuflächen im STEP 2040 zu kennzeichnen. Das heißt, diese Flächen werden nicht mehr für eine Siedlungsentwicklung in Betracht gezogen und von Bebauung dauerhaft freigehalten.

Ausführliche Hintergründe und unsere konkreten Maßnahmenvorschläge zur Umsetzung unserer Forderung haben wir Ihnen als pdf angehängt. Gerne diskutieren wir mit Ihnen über unsere Forderungen oder beantworten Ihre Fragen! Entweder hier oder persönlich per Mail (info@bn-muenchen.de).

Rückmeldung: 

Antwort der Verwaltung

Guten Tag BUNDNaturschutz_Muenchen,

haben Sie vielen Dank für Ihren Beitrag. Wir freuen uns sehr, dass Sie sich mit dem STEP2040 beschäftigt haben.

Sie fordern „alle regionalen und städtischen Grünzüge sowie räumlich und funktional zugehörige Flächen eindeutig als Tabuflächen im STEP 2040 zu kennzeichnen“. Damit beziehen Sie sich auf das Ziel der Münchner Stadtregierung, alle Wälder, Grünflächen, Parkanlagen, Naturschutzgebiete, FFH-Gebiete (FFH = Fauna-Flora-Habitat), Geschützte Landschaftsbestandteile, Ausgleichsflächen, Regionale Grünzüge, Städtische Grünzüge, Flächen mit altem Baumbestand in München zu erhalten. Das heißt, diese Flächen sollen von Bebauung inklusive Infrastrukturmaßnahmen freigehalten werden.

Das anhaltende Wachstum in Stadt und Region geht mit zunehmendem Druck auf Freiräume einher: Sie sind Baulandreserve und Erholungsräume, Lebensräume für Tiere und Pflanzen und land- und forstwirtschaftliche Produktionsstandorte. Darüber hinaus erfüllen sie wichtige Funktionen für den Wasser-, Klima- und Lufthaushalt. Und nicht zuletzt sind sie Identifikationsräume und prägen unsere Wahrnehmung der Stadt. Entsprechend wichtig ist es, ein tragfähiges Netz unterschiedlicher Freiräume zu sichern, zu entwickeln und zu managen.

Der Stadtentwicklungsplan (STEP2040) verortet generelle Ziele und Konflikte der Stadtentwicklung auf der Maßstabsebene der gesamten Stadt. Aufgrund seiner grobkörnigen Darstellungsweise ist er nicht geeignet, flächenscharfe Aussagen zu treffen.

Dieses Ziel soll mit einer Karte im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts „Perspektive München“ innerhalb der neuen Leitlinie Freiraum erreicht werden. Die Karte wird Freiflächen zeigen, die erhalten oder weiterentwickelt werden sollen. Grundlage der Karte werden unter anderem die Klimafunktionskarte oder die Flächenkulisse Biodiversität sein. Außerdem fließen Zielaussagen zur Freiraumentwicklung ein, die in Beschlüssen und Strategien (zum Beispiel Konzeptgutachten Freiraum M 2030, Biodiversitätsstrategie) sowie formellen und informellen Planungen (zum Beispiel Flächennutzungsplan mit integrierter Landschaftsplanung, STEP2040 oder Masterpläne für Parkmeilen) getroffen wurden. Zur Karte wird es ein Kriterien- und Regelwerk geben. Dieses wird Erläuterungen zu den Flächenkategorien in der Karte enthalten. Außerdem wird das Kriterien- und Regelwerk festlegen, wie auf den Freiflächen gegebenenfalls notwendige Planungen und Baumaßnahmen umgesetzt werden können und wie diese Projekte dann freiraumplanerisch und naturschutzfachlich begleitet und ausgeglichen werden sollen.

Grundlage des Kriterien- und Regelwerks sind die einschlägigen planungs- und naturschutzrechtlichen Regelungen. Natürlich fließen auch andere Rahmenbedingungen ein. Das Kriterien- und Regelwerk soll praktikabel einsetzbar und fachlich sowie rechtlich umsetzbar sein. Die Naturschutzverbände werden im Rahmen des Naturschutzbeirats und der Öffentlichkeitsbeteiligung in die Erstellung der Leitlinie Freiraum eingebunden.

Wir bedanken uns nochmals sehr herzlich für Ihren Diskussionsbeitrag zum STEP2040.

Hinweis: Die Rückmeldung wurde am 14. Juli 2022 um 10.00 Uhr eingestellt.

Kommentare

Hände weg vom Grünverbund Baumschule, Westbad, Richtung Pasinger Friedhof, Richtung Blumenau Nord und Süd Neuried. München muss lebenswert bleiben, ich bin 50 Jahre alt und gebürtig aus München. Dort habe ich ein halbes Jahrhundert verbracht. Der Nachverdichtungswahn muss ein Ende haben. Für ein lebenswertes München als Allgemeinwohlintetesse ist die LH St München verantwortlich. Sollten diese Interessen weiter verraten werden, braucht sich die Politik über Verdrossenheit nicht zu wundern. Mit der Verdichtungspolitik muss Schluss sein

Stopp der Nachverdichtung, München braucht Naherholungsgebiete immer dringender da der Zuzug immer größer wird.

Lassen Sie nicht zu, dass dieser wichtige Grüngürtel bebaut wird. Die Menschen brauchen diese Grünfläche für frische Luft udn zur Wärmeregulierung. Und für die Natur sind diese natürlichen Flächen überlebenswichtig

Alles zubetonieren funktioniert nicht mehr, die Einwohner haben das Recht auf Sauerstoff. Klimabedingt wird die Stadt kollabieren und das Leben wird unerträglich in der Stadt. Die Natur braucht den Menschen nicht, aber wir die Natur

München hat schon jetzt ein riesiges Verkehrsproblem, jeder Neubau macht das nur noch schlimmer!
Das Gleiche gilt für die Luftqualität und Belüftung/Abkühlung der Stadt.

Der Grünzug als Frischluftschneise darf in keinster Weise irgendwie durch etwaige Bebauung angegriffen werden. Die Landeshauptstadt München muss die Interessen ihrer Bürgerinnen und Bürger wahren. Wenn es darum gehen sollte, immer mehr Menschen in München anzusiedeln, ist dem ein klarer Riegel vorzuschieben. Denn werden 100.000 neue Menschen in die LHSt München reingelassen, stehen die nächsten 100.000 wieder vor der Türe. Darum ein klares: SO NICHT LIEBER HERR OBERBÜRGERMEISTER REITER. Stoppen Sie den Wahnsinn der steten Nachverdichtung. Wir Urmünchner können diesem Wahnsinn nicht mehr länger zuschauen. NEIN ZUR NACHVERDICHTUNG - JA ZUM ERHALT VON GRÜNFLÄCHEN

HÄNDE WEG von den Freifächen; wer diese für Bebauung anrührt, verrät die angestammte Münchener Einwohner; pfiu Herr OBM Reiter, Sie sollten die Interessen Münchens wahren und nicht die Interessen der stets zunehmenden Gentrifizierung und Nachverdichtung

Recht haben alle Vorredner: HÄNDE WEG von BEBAUUNGSPHANTASIEN

Die Bebauung dient den Gewinnphantasien von rücksichtlosen Bauhaien, denen die Auswirkungen ihrer Machwerke völlig egal sind; daher keine Freiflächen überplanen; denn Bauland im Außenbereich zu schaffen, kann nur der Stadtrat; dieser ist aber dem Allgemeinwohl verpflichtet

Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Klimabeschluss v. 24. 3. 21 die hohe Bedeutung der Frischluftzufuhrflächen anerkannt und sie als typische Klimaanpassungsmaßnahme eingestuft. Solche Anpassungsmaßnahmen sind notwendig, um das Grundrecht auf Gesundheit zu schützen. Deswegen ist die Stadt München als Staatsbehörde verpflichtet, solche Klimaanpassungsmaßnahmen auch zu realisieren. So könnte sie sich dann mit Recht Leuchtturm beim Klimaschutz nenen.

Im Stadtentwicklungsplan geht es um die Zukunft der Stadt. Wie wollen wir im Jahr 2040 leben? Ohne Grüngürtel, Kaltluftschneisen und kühlende Bäume wird es keine Zukunft für das Leben in der Stadt geben. Die Klimakrise beginnt gerade erst und wir haben in heißen Sommermonaten schon jetzt um bis zu 10 Grad höhere Temperaturen als das Umland. Deshalb sollten wir ALLE uns zur Verfügung stehenden Maßnahmen ergreifen, um die die Stadttemperatur auf einem erträglichen Level zu halten.
Der Erhalt der Grüngürtel gehört mit Sicherheit dazu.

Unbedingt vor Bebauung schützen. Wir brauchen Grün! Schatten! Frische Luft! Naherholung! Natur! Lebesraum für Artenvielfalt. Kühle Luft in der Nacht!!!!! Es ist Klimawandel!!!

Der Trend, nach und nach große Grünflächen im Münchner Stadtgebiet zuzubauen, wird das Problem der fehlenden Baugrundstücke nicht lösen. Besser wären Maßnahmen zur Nutzung von stillgelegten Gewerbeflächen und sonstigen Brachflächen.
Im Übrigen bräuchte es für den Großraum München ein bayerisches Gesetz zur Regionalplanung für die Großregion München, um aus der Froschperspektive herauszukommen.

In den Grünzügen können Kinder und Erwachsene, die in engen, stickigen Wohnungen leben, viel über die Natur lernen. z.B. Beobachten von Tieren und Pflanzen im Wechsel der Jahreszeiten.
Auch ist dadurch ausreichend Bewegungsmöglichkeit gegeben, die den Stressabbau fördern und Aggressionen verringern.
Deshalb ist es so wichtig den Grüngürtel zu erhalten!

Man muss sich halt mal entscheiden, wir können nicht auf der einen Seite fordern daß deutlich mehr Wohnraum für Menschen mit niedrigen Einkommen geschaffen wird und dadurch der Preisdruck reduziert wird und auf der anderen Seite aber sämtliche Flächen die eventuell zur Verfügung stehen als tabu deklarieren...!?

/dialoge/step2040-ihre-ideen-fuer-muenc...

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Es gibt hier übrigens wirklich noch viele weitere, sehr schöne Ideen - das Ansinnen seitens der Stadtpolitik einen Wettbewerb um Stimmen daraus zu machen, halte ich eigentlich für eine Schande: manche Vorschläge konzentrieren sich eher auf kleinräumige Details, die spezielle Punkte im Stadtgebiet wesentlich aufwerten würden, manche bringen wertvollste Anregungen (z.B. Tempo 30 durchgängig, generell mehr Grünflächen statt gesundheits- und menschenfeindlicher, rücksichtsloser Nachverdichtung) für "das Große und Ganze" .......... man könnte hier wohl viele Dutzende Male den "Unterstützungsbutton" drücken. Aber auch hier gilt wohl: "Verdrängungs-Wettbewerb und Ausschlußkriterium" statt "achtsame Gemeinschaft und Inklusion" .......... ein erbärmliches Armutszeugnis, liebe Stadtpolitiker ........

München ist eh schon die deutsche Großstadt mit den wenigsten Grünflächen. Um die Lebensqualität zu schützen ist es wichtig, die verbliebenen grünen Flächen zu erhalten und zu schützen. Es ist sehr kurzfristig gedacht, naiv und mehr als grob fahrläßig, bei den steigenden Temperaturen aufgrund des belegten Klimawandels, diese so wichtigen Flächen für die Bebauung frei zu geben.
Zudem würden wir damit die drängende Nachfrage nach Wohnraum nicht im Ansatz befrieden. Es braucht durchdachtere, sinnvolle Ansätze um der Nachfrage gerecht zu werden. Unsre letzten Grünflächen zu bebauen ist einfach nur dumm. Darunter leider am Ende alle.

Die Erdbeerwiese in Obermenzing ist auch eines dieser Grünflächen, die es unbedingt ohne Bebauung zu erhalten gilt. Sie ist wichtig für Naherholung, Natur und Klima. Diese Ziele sollten nicht gegen andere ausgespielt werden.

Der Landschaftspark West ist auf ganzer Fläche im Regionalplan als Regionaler Grünzug ausgewiesen. Aus gutem Grund. Mit seiner Fortsetzung in Gräfelfing, Planegg im Forst Kasten bis Starnberg garantiert er als eine der Hauptschneisen die Frischluftzufuhr für München. Die Hitzeinseln in München werden sich sowieso ausdehnen. Mit jedweder Bebauung in Regionalen Grünzügen würde sich das Problem weiter verschärfen. Das Grünzug-Netzwerk Würmtal e.V. wirbt seit seiner Gründung in 2002 für die Aufwertung und unbedingten Erhalt der Grünzüge. Bis jetzt weitgehend erfolgreich: keine Biotechnologie südlich der Max-Planck-Institute, kein Autobahn-Südring. Im Landschaftspark West betreuen wir die Streuobstwiese südlich des MPG. Es ist dringend geboten, sich strikt an die Vorgaben des Regionalplans zu halten. Wir brauchen unsere Energie und Einfallsreichtum, um den Klimawandel einigermaßen in den Griff zu bekommen. Verschwenden wir sie nicht im Kampf um eigentlich schon festgelegte Ziele.
Der Vorsitzende des GNW, Herbert Stepp

Ich habe einen sehr guten Freund, der dort in der Nähe wohnt. Wir gingen da öfter spazieren, auch vom Westbad bis zu seinem Haus. Während wir es unserer Umwelt schuldig sind, unsere Natur zurückzuholen & grüne Flächen Münchens gebraucht werden, werde ich mich für den Erhalt dieser grünen Fläche einsetzen.

München ist in der in Deutschland die mit Abstand am meisten verdichteten Stadt. Grüngebiete und alle Frischluftschneisen, besonders die mit alpinem Pumpen müssen erhalten bleiben für die Gesundheit und Zukunft der Menschen in der Stadt.

Die Grün- und landwirtschaftlichen Flächen im Münchner Norden & Nordosten müssen geschützt werden, weil sie sehr wichtig für das Klima dieser Stadt sind.