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Eggarten von jeglicher Bebauung freihalten

Der Eggarten liegt am Kreuzungspunkt zweier Frischluftschneisen (West - Ost und Nord-Süd)
Er ist für die Frischluftversorgung der innerstädtischen Gebiete von herausragender Bedeutung. Eine Bebauung wirkt wie ein Riegel und wird die Hitze in den Sommermonaten erheblich verstärken -> Gesundheitspobleme der Bewohner / zunehmend viele Hitzetote.
Darüber hinaus ist er Rückzugsraum für viele seltene Tierarten und Erholungsraum für die wachsende Zahl an Anwohnern (z.B. Areal im Gelände der Knorrbremse)
Aus sehr vielern Gründen ist es notwendig, den Eggarten von jeglicher Bebauung frei zu halten.

Sonja Sachsinger

[Hinweis der Moderation: Dieser Beitrag wurde nachträglich am 14. April dem registrierten Account zugeordnet.]

Rückmeldung: 

Antwort der Verwaltung

Guten Tag Sonja Sachsinger,

haben Sie vielen Dank für Ihren Beitrag und auch für Ihre Ausführungen im persönlichen Gespräch mit Stadtbaurätin Elisabeth Merk.

Die Eggarten-Siedlung soll in den nächsten Jahren ein Modellquartier für genossenschaftlichen Wohnungsbau, Energie und Verkehr werden. Die Projektentwickler haben sich in Form einer Selbstverpflichtung bereit erklärt, über das übliche Maß von 40 Prozent für geförderten Wohnraum gemäß der Vorgaben der Sozialgerechten Bodennutzung (SoBoN) hinaus bis zu 50 Prozent der Wohneinheiten genossenschaftlich zu entwickeln, mit Bindungsfristen von bis zu 60 Jahren.

Im Vorfeld des Wettbewerbsverfahrens wurde ein vertiefendes stadtklimatische Gutachten in Auftrag gegeben. Vom Gutachter wurde für die in West-Ost-Richtung verlaufende Kaltluftleitbahn eine Mindestbreite vorgegeben. Diese ist als Planungsvorgabe in den Wettbewerb eingeflossen. Unter Berücksichtigung dieser Mindestbreite ist eine erhebliche Verschlechterung (mehr als zehn Prozent Reduktion des Kaltluftvolumenstroms) der Funktionalität der Kaltluftleitbahn nicht zu erwarten.

Im Zuge der Neubebauung ist ein Verlust von Lebensraum für derzeit dort lebende Tier- und Pflanzenarten unvermeidlich. Dies wurde in den Planungszielen und Wettbewerbsvorgaben bereits berücksichtigt. Umfassende Erhebungen der relevanten Schutzgüter liegen bereits vor und fließen in die weitere Planung ein. Vorgesehen sind der Erhalt von Gehölzbeständen und anderen Lebensraumstrukturen, die Neugestaltung von öffentlichen und privaten Grünflächen, die Bereitstellung von Ausgleichsflächen sowie gesonderte Artenschutzmaßnahmen und -flächen. Durch diese Maßnahmen können der Eingriff in Natur und Landschaft und die Zugriffe auf streng geschützte Arten und europäische Vogelarten entsprechend den Vorschriften des Baugesetzbuches und des Naturschutzgesetzes kompensiert werden.
Das Biotopverbundsystem besteht vor allem aus einer Nord-Süd-Achse östlich der Lassallestraße und einer Ost-West-Achse entlang des DB-Nordrings. Die vorgesehene Bebauung verringert zwar die Durchlässigkeit für Tier- und Pflanzenarten vor allem in Nord-Süd-Richtung. Die bestehenden und vorgesehenen Grünflächen östlich der Feldbahnstraße sowie in der Kaltluftleitbahn im Süden des Planungsgebietes werden jedoch dazu beitragen, dass ein lokales Biotopverbundsystem auch nach Verwirklichung der Bebauung aufrechterhalten werden kann.

Wir bedanken uns nochmals sehr herzlich für Ihren Diskussionsbeitrag zum STEP2040.

Hinweis: Die Rückmeldung wurde am 14. Juli 2022 um 10.00 Uhr eingestellt.

Kommentare

Der Eggarten ist eines der wenigen Refugien in München wo Natur bisher noch ungestört sein darf.
Man sehe ich doch bitte mal die vielen neu entstandenen kleinen Siedlungen in der näheren Umgebung des Lerchenauer Sees an, zum Beispiel südlich der Himmelschlüsselstraße. Motto: große Häuser für möglichst viele Menschen und dazu kümmerliche Gärten ohne jeglichen ökologischen Sinn - dafür herrlich grüner Rasen als Blickfang. Man könnte hier eine lange Aufzählung machen, man muss nur mit offenen Augen durch die gepflegten Straßen laufen und es wundert, dass noch ein paar Schmetterlinge und Bienen herumschwirren. Wien lange noch frage ich mich. Wie schade, der Mensch hat nichts begriffen! Und nun muss anscheinend der Eggarten her und in eine Betongebirge verwandelt werden wie zum Beispiel beim Ackermannbogen.
Hat das sein wirklich müssen?

Rainer Kasbauer

Der Eggarten ist von jedweder Überbauung zu schützen. Er ist eine wichtige Frischluftschneise für München und in seiner Artenvielfalt einmalig. Dieses besondere Biotop heißt es für die Bevölkerung und im Namen des Klimaschutzes und Artenschutzes zu erhalten.

München ist in der in Deutschland die mit Abstand am meisten verdichteten Stadt. Grüngebiete, und Frischluftschneisen wir der Eggarten müssen erhalten bleiben für die Gesundheit und Zukunft der Menschen in der Stadt.

Der Eggarten ist eines der wenigen Refugien, die der Natur hier im Münchner Norden geblieben sind. Dort leben verschiedenste Tierarten und Pflanzen. Außerdem ist die Infrastruktur für so viele Wohnungen gar nicht vorhanden.
Ich bitte dringend den Eggarten zu erhalten.

Ich bezweifle, dass dieses Konzept geeignet ist, der Wohnungsnot in Ballungszentren wie München zu begegnen, vor allem, wenn dafür in vielerlei Hinsicht wertvolle und dringend notwendige Grünflächen wie der Eggarten im Norden Münchens geopfert werden. Die auf Großstädte zentralisierte Ansiedlung von Großkonzernen mit all ihren Problemen hinsichtlich starkem Zuzug der Mitarbeiter, Preistreibung bei Immobilien und Mieten, Verkehrs- und sonstiger Infrastrukturbelastung, Umwelt- und Klimabelastung sowie der gleichzeitigen 'Vernachlässigung' anderer Standorte (z.B. Microsofts Umzug von Unterschleißheim nach münchen-Schwabing 2016) gilt als eine der wesentlichen Ursachen für die wachsende Wohnungsnot nicht nur in dieser Stadt . Unter der Voraussetzung zuverlässigen Internet-Zugangs halte ich die Förderung dezentraler Wirtschaftsstandorte mittel- und langfristig für ein wesentlich geeigneteres Mittel zur Verringerung der Wohnungsnot als 'Bauen, bauen, bauen' unter Inkaufnahme der Zerstörung von nicht nur ökologisch, klima- gesundheitspolitisch unverzichtbaren Freiflächen wie dem Eggarten im ohnehin schon stark belasteten Münchner Norden. Erhaltung der städtischen Lebensqualität sollte zumindest ein ein gleichwertiges Kriterium bei der Vergabe von Baurechten sein!

Eggarten nicht bebauen! Die Zeiten der unbegrenzten Bebauung sind vorbei. Gutes Wasser wird knapp, Gas wird knapp, Strom wird knapp, Öl wird teuer, mit Holz heizen ist keine Alternative. Woher soll die Energie für neuen Wohnungen
und die Menschen die darin leben sollen herkommen? Energieversorgung ist absolut ungewiss. Deshalb bin ich gegen weitere Flächen-Bebauung in München, egal wo und für einen sofortigen Stopp aller geplanten Großprojekte.

Unzählige Petitionen und Aufrufe dieser Art kursieren, immer mehr sollen naturnahe , oft artenreiche Flächen für Wohnraum geopfert werden, weil immer mehr Menschen mehr Wohnraum brauchen. Wann sieht man endlich ein, dass das Grundproblem die stetig wachsende Bevölkerung ist? Der Planet ist bereits überbevölkert! Ein Massenaussterben der Arten findet seit Jahrzehnten statt, und längst ist die Lebensqualität vieler Menschen beeinträchtigt.

Schon 2014 ist der LHM verkündet, dass Frischluftschneisen ungeschmälert zu erhalten sind (Klimaanalyse 2014 Landeshauptstadt München). 7 Jahre später wiederholt das der Klimabeschluss des Bundesverfassungsgericht v. 24. 3. 21 (Rn. 164 nach Verweis in Rn. 150 und vorher in Rn. 144). Auch die wissenschaftlichen Infos sind da, wonach Frischluftschneisen
zum Klimaschutz möglichst ungeschmälert zu erhalten sind. Der Plan ist aber, dass sie hier mit der Bebauung fast weg kommt.
Dass die Grünen dabei mitmachen, kostet sie hoffentlich die Wiederwahl, außer sie schwenken zur besseren Einsicht und zum Klimaschutz um.

Hört auf euer Herz ♥️ und trifft die richtige Entscheidung !!!!! Ohne schlechtes Gewissen …. Wir haben nur einen ORIGINAL EGGARTEN !!!!!! RETTET ihn ♥️♥️♥️♥️

Leider soll mal wieder ein kleines Biotop und eine Frischluftschneise zugebaut werden. Da gäbe es doch auch andere Möglichkeiten: Wieviel Fläche wird für Parkplätze um Bau- und Supermärkte herum verschwendet? Meist sind diese dann auch nur einstöckig! (Positive Ausnahme ist ein Baumarkt in Freiham wo die Parkplätze unter dem Markt sind) Auch fällt auf, das Schulen und Kindergärten oft nur eingeschossig sind oder wenigstens nicht so hoch sind, wie die Umgebungsbebauung. Kinder können doch schnell mal eine Treppe rauf oder runterflitzen. Auch könnte ich mir ein Wohnen über einem Kindergarten gut vorstellen, an einer lauten Straße jedoch nicht. Vor allem wenn ich dann eine Grünfläche mehr in meinem Viertel habe.

Den wertvollen Egggarten auf keinen Fall zubauen! Er ist eine wichtige Frischluftschneise für Garten und ein wertvoller Raum für Mensch und Tier. Die unwiderrufliche Zerstörung von Naturraum muss aufhören

/dialoge/step2040-ihre-ideen-fuer-muenc...

/dialoge/step2040-ihre-ideen-fuer-muenc...

Es gibt hier wirklich noch viele weitere, sehr schöne Ideen - das Ansinnen seitens der Stadtpolitik einen Wettbewerb um Stimmen daraus zu machen, halte ich eigentlich für eine Schande: manche Vorschläge konzentrieren sich eher auf kleinräumige Details, die spezielle Punkte im Stadtgebiet wesentlich aufwerten würden, manche bringen wertvollste Anregungen (z.B. Tempo 30 durchgängig, generell mehr Grünflächen statt gesundheits- und menschenfeindlicher, rücksichtsloser Nachverdichtung) für "das Große und Ganze" .......... man könnte hier wohl viele Dutzende Male den "Unterstützungsbutton" drücken. Aber auch hier gilt wohl: "Verdrängungs-Wettbewerb und Ausschlußkriterium" statt "achtsame Gemeinschaft und Inklusion" .......... ein erbärmliches Armutszeugnis, liebe Stadtpolitiker ........

Dieser Aussage stimme ich vollumfänglich zu:

Der Eggarten ist von jedweder Überbauung zu schützen. Er ist eine wichtige Frischluftschneise für München und in seiner Artenvielfalt einmalig. Dieses besondere Biotop heißt es für die Bevölkerung und im Namen des Klimaschutzes und Artenschutzes zu erhalten.

Folgende Passagen aus dem Grün/Roten Koalitionsvertrag widersprechen u.a. einer Bebauung des Eggartens:
Nach Hamburger Vorbild werden wir Biotopverbundachsen voranbringen, Frischluftschneisen (Klimafunktionskarte) erhalten...
Bestehende Biotope werden wir schützen...
Grünflächen, Artenschutz und der Erhalt des Baumbestands werden wir in Zukunft bei Stadt- und Bauplanungen von Anfang
an eine größere Rolle spielen...

Weiterhin lehnen der Bund Naturschutz BN und der Landesbund für Vogelschutz LBV die Bebauung der Eggarten-Siedlung ab.

Eine geplante Bebauung des Eggartens widerspricht u.a. auch dem Klimaschutzurteil des Bundesverfassungsgerichts vom 24.03.2021:
Es ist zwingend geboten, den Eggarten als bedeutenden Faktor des Klima- und Artenschutzes auch für die lebenswerte Zukunft der künftigen Generationen zu erhalten!

Art. 141 der Bayerischen Verfassung:
(1) 1 Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist, auch eingedenk der Verantwortung für die kommenden Generationen, der besonderen Fürsorge jedes einzelnen und der staatlichen Gemeinschaft anvertraut.
2 Tiere werden als Lebewesen und Mitgeschöpfe geachtet und geschützt.
3 Mit Naturgütern ist schonend und sparsam umzugehen. Es gehört auch zu den vorrangigen Aufgaben von Staat, Gemeinden und Körperschaften des öffentlichen Rechts,
Boden, Wasser und Luft als natürliche Lebensgrundlagen zu schützen, (…)
die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes zu erhalten und dauerhaft zu verbessern,
die heimischen Tier- und Pflanzenarten und ihre notwendigen Lebensräume sowie kennzeichnende Orts- und Landschaftsbilder zu schonen und zu erhalten. (…)
(3) 1 Staat und Gemeinde sind berechtigt und verpflichtet, der Allgemeinheit die Zugänge zu (…) landschaftlichen Schönheiten freizuhalten und allenfalls durch Einschränkungen des Eigentumsrechtes freizumachen…
—-
Der Eggarten ist wichtig für Grünzugvernetzung und Artenvielfalt, für frische Luft und Erholung. Für Mensch und Tier gleichermaßen.
Eine Bebauung würde diesen wertvollen Lebensraum unwiederbringlich zerstören und widerspricht damit Art.141 BV.