Wie erreichen wir die Verkehrswende?

Den öffentlichen Nahverkehr ausbauen, den Radverkehr und die Nahmobilität stärken, Autoverkehr reduzieren, starke Verbindungen in die Region schaffen, innovative Mobilitätsarten fördern und den öffentlichen Raum neu aufteilen - das steckt hinter dem zweiten Handlungsfeld.

Im Entwurf des STEP2040 heißt es zum Handlungsfeld Mobilität:

  • Die Zahl der Menschen, die für Arbeit, Ausbildung, Freizeit oder Einkäufe in der Metropolregion München pendeln, steigt. Sie alle müssen gut von A nach B kommen und Zugang zu einer uneingeschränkten, barrierefreien, bezahlbaren Mobilität haben. Für neue Straßen und Trassen gibt es kaum noch Raum. Deshalb braucht München deutlich platzsparendere und effizientere Angebote.
  • Im Münchner Stadtgebiet sollen bis 2025 möglichst 80 Prozent des Verkehrs mit abgasfreien Kraftfahrzeugen, dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), zu Fuß oder auf dem Fahrrad bewältigt werden. Bis 2035 hat sich die Landeshauptstadt München sogar das Ziel gesetzt, im Verkehr klimaneutral unterwegs zu sein. Neben dem Fußverkehr, Radverkehr und ÖPNV werden emissionsfreie, innovative Verkehrsmittel, die optimal ineinandergreifen, die Mobilität von morgen prägen und erleichtern den Verzicht aufs eigene Auto. Durch den Wegfall von Autospuren und Parkplätzen entstehen neue Freiräume.
  • Politische und gesetzliche Anforderungen an die Inklusion, die städtischen Ziele zu einer möglichst hohen Verkehrssicherheit („Vision Zero“: keine Verkehrstoten und Schwerverletzte) und der technologische Fortschritt (Digitalisierung, Vernetzung) fließen hier ein – ebenso wie die Ziele, Teilstrategien und Inhalte der neuen Mobilitätsstrategie 2035, die zeitgleich und gemeinsam mit dem STEP 2040 erarbeitet und mit der Öffentlichkeit diskutiert wird.
  • Die Herausforderungen machen nicht vor der Stadtgrenze Halt. Deshalb gelingt die Verkehrswende nur gemeinsam mit der Region.

Mit einem Klick auf die Themenkarte Mobilität sehen Sie, welche Ziele, Strategien und Maßnahmen sich München wo im Münchner Stadtgebiet setzt und im STEP2040 festschreiben will:


Ziele, Strategien, Maßnahmen

Die folgenden Ziele, Strategien und Maßnahmen werden für das Handlungsfeld Mobilität im Entwurf für den STEP2040 formuliert. Sie können sie den jeweiligen Themenkarten entnehmen:

1. Das Netz des öffentlichen Verkehrs großflächig ausbauen (Klicken für mehr Info)

Der ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr: Busse, Tram, Bahnen) ist das Rückgrat für eine nachhaltige Mobilität. Das Angebot soll massiv ausgebaut werden – durch neue Busspuren, U-Bahn-, S-Bahn- und Tramlinien, Taktverdichtungen, mehr Zuverlässigkeit und Komfort. Dort, wo die Stadt nicht selbst zuständig ist, setzt sie sich für ein besseres Angebot ein.
Im Stadtgebiet entstehen zusätzliche Regionalbahnhöfe. Das bestehende ÖPNV-Netz wird durch Querverbindungen dezentralisiert und, soweit sinnvoll, durch Sharing- und On-Demand-Angebote (zum Beispiel Rufbusse) ergänzt. So können auch die „erste“ und „letzte Meile“ (das erste und letzte Wegstück) gut überwunden werden. Die Landeshauptstadt München greift Innovationen auf, plant vorausschauend und ist offen für Trends.


2. Nahmobilität in den Quartieren stärken (Klicken für mehr Info)

Bei der Planung von Neubauquartieren und bei Sanierungen in Bestandsgebieten werden Mobilitätskonzepte von Anfang an mitgedacht. Zudem liegt der Fokus auf einer lebendigen, ausgewogenen Nutzungsstruktur, bei der möglichst viele Angebote des täglichen Bedarfs im unmittelbaren Wohnumfeld zu finden sind.
Kurze Wege, eine gute innere und äußere Erschließung der Quartiere mit dem ÖPNV sowie Car- und Bike-Sharing-Angebote ermöglichen ein Leben ohne eigenes Auto und steigern die Lebensqualität. An ausgewählten Orten werden Modellquartiere der innovativen Mobilität eingerichtet, die Beispielcharakter haben.
Der öffentliche Raum wird zugunsten von Fußgänger*innen, Radfahrenden und öffentlichen Verkehrsmitteln neu aufgeteilt. Durch neue Parkregelungen, weniger Stellplätze, verkehrsberuhigte Zonen und nachhaltige Logistikkonzepte wird der Autoverkehr in der Altstadt und der Innenstadt reduziert. Der frei werdende Raum wird den Grün- und Freiräumen zugeschlagen, die Aufenthaltsqualität steigt.


3. Radverkehr stärken (Klicken für mehr Info)

Das Radeln in Stadt und Region wird deutlich attraktiver und sicherer. Münchens erste Radschnellverbindung vom Stachus in Richtung Garching und Unterschleißheim verbindet die Innenstadt mit der Region. Weitere sternförmig angeordnete Trassen und ein Radschnellverbindungsring bilden ein Radschnellverbindungsnetz.
Die Bürgerbegehren zum Radverkehr, die unter anderem einen zügigen Ausbau der Radwege in der gesamten Stadt fordern, nehmen in der Umsetzung Fahrt auf: Der Altstadt-Radlring wird bereits schrittweise umgesetzt. Weitere Maßnahmen folgen, um das Straßennetz deutlich fahrradfreundlicher zu gestalten. An wichtigen Straßen entstehen große Fahrradparkanlagen. Umfassende Service- und Dienstleistungsangebote stärken das Rad als Alltagsverkehrsmittel.


4. Engagement für starke Verbindungen in die Stadtregion (Klicken für mehr Info)

Das sternförmig ausgerichtete S-Bahnnetz wird durch Querverbindungen verstärkt. Das Pendeln zwischen Stadt und Region wird erleichtert: Attraktive und sicherere Radschnellverbindungen zu Zielen außerhalb Münchens werden massiv gestärkt.
An den Autobahnen und Haupteinfallstraßen sollen vor den Toren der Stadt moderne Park&Ride-Anlagen und „Mobilitätshubs“ (Orte, an denen verschiedene Verkehrsmittel zur Verfügung stehen) entstehen. Von dort aus können Expressbusse auf gesonderten Fahrstreifen ohne Stau und Zeitverlust in die Innenstadt weiterfahren. Der Besetzungsgrad von ein- und auspendelnden Autos kann erhöht werden, indem die Busspuren von Fahrzeugen mit mehreren Insassen mitbenutzt werden dürfen. Solche „High-occupancy vehicle lanes“ tragen im Ausland bereits erfolgreich zur Verringerung des Autoverkehrs bei.
Für die „erste“ und „letzte Meile“ (das erste und letzte Wegstück) von und zu ÖPNV-Haltestellen werden mehr Sharing- und On-Demand-Dienste bereitgestellt, zum Beispiel Rufbusse. Mit all diesen Maßnahmen wird der Autopendelverkehr reduziert.


5. Vermeidbaren Autoverkehr reduzieren (Klicken für mehr Info)

Der Kfz-Verkehr wird auf das Notwendigste reduziert und der Straßenraum neu geordnet. Der „systemrelevante“ Verkehr, wie Rettungsdienst, Ver- und Entsorgung sowie Wirtschaftsverkehr, hat oberste Priorität und erhält Vorrang.
Das Parken wird durch Gebühren und innovative Parkleitsysteme effizient, ressourcenschonend und platzsparend organisiert. Carsharing-Angebote werden in allen Stadtteilen massiv gesteigert. Effiziente, intelligente Logistikkonzepte gestalten den Liefer- und Ladeverkehr verträglich.

Jetzt sind Sie gefragt!

Welche Rückmeldungen möchten Sie uns zum Entwurf für das Handlungsfeld Mobilität und zu den vorgestellten Zielen, Strategien und Maßnahmen mitgeben? Möchten Sie etwas hervorheben oder fehlt Ihnen etwas?

Kommentare

Abbiege- und Dooring Unfälle zwischen Auto und Fahrrad sind die schwersten und häufigsten. Der Gesetzgeber hat es bis heute nicht geschafft, Überwachung von Abbiegevorgang und Türöffnung als Zulassungskriteriun für Kraftfahrzeuge zu setzen - die Zulieferer haben die Technik seit Jahren serienreif in der Schublade liegen. Auf die Selbstverpflichtung der KFZ-Industrie ist nicht zu setzen. Deshalb muß die Lösung über die Geometrische Gestaltung des Straßenraumes kommen: geschützte Kreuzungen und Dooring Streifen.

deshalb haben manche Autos den animierten Blinker mit Lauflicht Effekt - ist doch was fürs Auge

Rad-und Fußgänger haben keinen Blechmantel mit Airbag um sich, und keinen Rechtsschutz in der Versicherung mit eingeschlossen. Die theoretischen Bußgeldvorschriften können diese nicht tatsächlich vor Schaden bewahren oder Ersatzanspüche durchsetzen. Lächerlich, da dann im Falle eines Verstoßes die Fahrereigenschaft des Frzg-Führers festgestellt werden müsste. Bei den mir regelmäßig widerfahrenden Begegnungen mit Kraftfahrzeugen konnte ich mir weder das Kennzeichen zweifelsfrei merken, noch Fahrzeugtyp. Und wer hinter dem Steuer saß, sah weder ich, noch hätte ich einen Zeugen gehabt. Würde mit den wenigen Angaben eine Anzeige Aussicht auf Erfolg haben!Ja wohl kaum jemals. Ein Kratzer am Fahrzeug wird mit einem möglicherweise körperlichen Schaden eines Radfahrers oder Fußgängers in die Wagschale geworfen. Wenn dann noch dem Radfahrer ein Fehlverhalten zur Last gelegt werden kann, z. B. kein Licht, na dann wird der Frzg-Führer eine höhere Schadensrechnung für eine Bagatelle , trotz höherer Schuldzuweisung, in die Schale werfen können. Radwege und alle baulich dazugehörenden Bestandteile müssen die Sicherheit gewährleisten können. Nur dann kann das Radfahren zu jeder Jahres-und Tageszeit eine viel bessere Alternative, anstatt Auto zu fahren, sein. Radfahren sollte Jedem und Jeder möglich sein, und der Gehweg sollte nicht die sichere Alternative sein, da einem die Fahrbahn zum Radeln zwischen parkenden und fahrenden Fahrzeugen zu gefährlich ist.

..sondern auch auf der Schiene!
Jetzt endlich das umsetzen, was Fridays-for-Future fordern bis 2030 fertig zu haben, was im Koalitionsvertrag der Stadtregierung einen eigenen Eintrag findet, was gewählte demokratische Parteien in ihren Wahlprogrammen führen, was das Fachgutachten Klimaneutralität als Maßnahme V-2-3 mit sehr hoher Wirkung und sehr hoher Priorität empfiehlt: öffentlicher Personennahverkehr mit der S-Bahn auf dem Eisenbahn Süd- und Nordring.

Als Bewohner des Gärtnerplatzviertels (Baaderstraße) fällt mir immer wieder auf, wie schlecht in München das Konzept der Lieferzone funktioniert.

In den Seitenstraßen der Fraunhoferstraße sind zu wenige solcher Zonen vorhanden, und die wenigen existierenden sind konstant zugeparkt von PKWs, mit der Konsequenz, dass Handwerker und Lieferanten "notgedrungen" auf dem Radweg in der Fraunhoferstraße parken und so Radfahrer gefährden.

Nach meinem Eindruck muss hier in mehreren Schritten konsequent vorgegangen werden:
1. Ausweisen vieler weiterer Lieferzonen
2. Offensive Kommunikation an die Gewerbetreibenden wo genau diese Lieferzonen zu finden sind (damit diese ihre Lieferanten darauf hinweisen können)
3. Große Lieferunternehmen (Paketzusteller, Lieferando, Flaschenpost, etc.) könnte man analog dazu möglicherweise zentral durch das MobReferat informieren?
4. FreiSCHLEPPEN von Lieferzonen, falls durch PKW (z.B. Anwohner) belegt - Strafzettel bewirken NICHTS!
Wenn das Konzept eine Chance auf Gelingen haben soll, dann ist es mMn essentiell, dass die Zonen zu jeder Zeit frei und ansteuerbar sind.
5. Wenn all dies geschehen: Konsequentes Verfolgen von Halte- und Parkverstößen auf Radwegen (s. Fraunhoferstraße) oder Verunmöglichung von Parkverstößen durch physische Barrieren.

Allgemein: Der Radweg in der Fraunhoferstraße ist zwischen ca. 09:00h und 10:00h Vormittags faktisch unbenutzbar.
Mindestens alle 20 Meter befindet sich ein Lieferant, Handwerker, "nurmalkurzwasholen", etc.
Kritisch (vulgo: saugefährlich) ist die Situation zum Beispiel stadtauswärts zwischen Baaderstraße und Erhard-/Auenstraße vor der Rischart Bäckerei/dem Käfer-Laden und etwas weiter vorne vor der Commerzbank.
Am problematischsten empfinde ich jedoch die Situation an derselben Stelle in der Gegenrichtung zwischen Erhardstraße und Reichenbachstraße. Hier ist der Radweg immer wieder komplett zugeparkt (wie bereits beschrieben) und wenn nicht, dann steuern hier Autofahrer*innen oft genug über den Radweg, drängeln sich so am Ampelstau vorbei und biegen in die Baader-/Reichenbachstraße ab. Hier muss dringend irgendeine physische Barrikade her (Poller, Blumenkästen, ...).

Weiter machen mit dem aufzählen von Misständen könnte ich zum Beispiel bei dem teilweise völlig absurden zweite-Reihe-Parker Chaos in der Baaderstraße.
Fakt ist: München hat noch enorm viel Arbeit vor sich, wenn es den zerstörerischen und behindernden Autoverkehr in der Stadt irgendwie unter Kontolle bekommen will und da reicht es nicht, sich hinter mittelmäßig umgesetzten Leuchtturm-Projekten für den Radverkehr zu verstecken.
Auch Radwege in Mittellage müssen unbedingt verschwinden!

Die heimische Industrie fährt Sonderschichten - produziert auf dem Stadtgebiet Münchens. Das spült Gewerbesteuereinnahmen in die Stadtkasse.
Sind Elektroautos wirklich so grün, wie es das Marketing verspricht? Warum gibt es nicht längst mehr davon? Reicht bspw. der Brandschutz in den Tiefgaragen nicht aus? Hätten sich Immobilien-Entwickler, Architekten und Autobauer besser mal miteinander unterhalten..

Auch mal an die Fahrschulen denken: menschliche Unsicherheitsfaktoren reduzieren. Baukranführende werden jährlich re-qualifiziert - der Führerschein ist meist ein Leben lang gültig - ein KFZ fährt auch alle zwei Jahre zum TÜV. Hier ansetzen und eine Lebensalterabhängige re-qualifizierung für Führerschein-Inhabende fordern.
Wenn Baukranführende ein 1,6 Tonnen schweres Auto in 3,5 Metern Höhe am Haken haben, entspricht die Energie der eines gleich schweren Autos, das 30 km/h fährt.
Bei 50 km/h hängt das Auto bereits in 9,8 Metern Höhe am Baukran. Bei 130 km/h sind es 66,5 Meter. Bei 180 km/h sind es 127,4 Meter. Nur damit es besser vorstellbar ist, wenn das Auto vom Kran herunterfällt.

Alle öffentlichen Verkehrsmittel müssen für geh-, seh-, hör- und lernbehinderte Fahrgäste barrierefrei werden.
Die bisherigen Sharing-Angebote eignen sich alle nicht für Menschen mit Behinderungen.
Daher sind weiterhin Behindertenstellplätze im öffentlichen Raum nötig. Auch den barrierefrien Wohnungen müssen Behindertenstellplätze zugeordnet werden.

Um mehr Menschen dazu zu bewegen, auf ein eigenes Auto zu verzichten, sollten die Carsharing-Angebote ausgeweitet werden. Vor allem in den Randgebieten gibt es bisher teilweise keine Möglichkeiten, in Laufweite an Carsharing-Autos zu kommen.

Die Stadt können Hebel nutzen wie: Parkgebühren in der Stadt teurer machen. Im Moment ist es günstiger, zu zweit mit dem Auto in die Stadt zu fahren, als mit dem MVV. Wenn das Auto die teurere Alternative ist, würden vielleicht mehr Leute auf den öffentlichen Verkehr umsteigen.

Citymaut und Parkgebühren verteuern den Individualverkehr, was den Wohlhabenden ziemlich egal ist.
Die Lösung heißt daher Fahrzeitverkürzung beim ÖPNV und -verlängerung beim eigenen Fahrzeug durch fehlenden (kostenlosen) Parkplatz vor der Haustür, Tempo 30 bzw. Anliegerstraßen ohne Durchgangsverkehr.

Flächendeckende Einführung von Tempo 30.

In Bestands- und Neubauquartieren Einführung von Shared Space (Vorrang des Fuß- und Rad- vor dem Autoverkehr (siehe Begegnungszonen in Österreich; Änderung der StVo diesbezüglich (sich als Kommune dafür stark machen)!

Einrichtung einer Vielzahl von Mobilitätsstationen und Lieferzonen (und dezentralen Mikrodepots > Lieferung mit Lastenrädern, siehe City2Share). Alle Lieferdienste verpflichten es UPS gleich zu tun.

Deutliche und angemessen Parkgebührenerhöhung, damit wertvoller Raum in der Stadt nicht mehr zu Billigpreisen vorgehalten werden muß. Parkplätze (jeden zweiten) umwandeln (Grün/Aufenthalt etc.). Digitale Parkraumüberwachung mit Scancars.

Die abmarkierten Radfahrstreifen sind häufig zugeparkt, sind bei Schneefall nicht mehr sichtbar und bei nasser Witterung wird man von den Autos eingesaut. Und auf Streifen zwischen Geradeaus- und Rechtsabbiegerfahrbahn würde ich ein Schulkind niemals fahren lassen.

aus meiner Sicht muss dem ÖPNV klar die Priorität eingeräumt werden. Radverkehr und Sharingprodukte können maximal ergänzen. Das merkt man an den aktuellen Planungen aber nicht

- günstigeren ÖPNV! -> der ÖPNV muss günstiger werden und nicht stets teurer! -> aufgrund der geringen externen Kosten des ÖPNV (v.a. im Vergleich zum Automobil) -> siehe https://www.unikims.de/blog/autoverkehr-kostet-die-kommunen -> ÖPNV darf nicht nur "kostendeckend" gedacht werden im Sinne Ausgaben = Ticketeinnahmen!!! (aktuell arbeitet der MVV / die Stadt leider überhaupt nicht so ... es braucht Taktverstärkungen, entgelt und gebührenfreien ÖPNV und keine immer weiteren Preiserhöhungen)
- die aktuellen Planungen haben teilweise einen zu starken Fokus auf die Innenstadt! -> mehr ÖPNV / Rad und weitere Planungen in den Randbezirken (vor allem auch im Münchner Osten, wo eine Radschnellverbindung RIchtung Haar/Vaterstetten noch fehlt)
- mehr Absprachen und eine integrierte Verkehrsplanungen in der ganzen Region Oberbayern / Metropolregion München um München selbst zu entlasten! hier braucht es mehr Initiative der Stadt
- es braucht eine massive Reduktion der Parkplätze für private Kfz! -> auch wenn dies zu Beginn auf Unmut stoßén wird, profitieren langfristig alle von der (schmerzhaften) Anpassung -> siehe Amsterdam, Barcelona oder Kopenhagen!!! hier muss den Büreger*innen mehr zugetraut und zugemutet werden! = Raus aus der Komfortzone und rein in eine lebenswertere Stadt!

Um vor allem Berufspendler*innen und Besucher*innen zum Umsteigen vom PKW zu gewinnen, muss der ÖPNV - vor allem ins Umland und in die Alpen - Gas geben! Insbesondere in den Randgebieten, in den viele Familien sich ansiedeln, wächst der Ausbau der Schiene längst nicht im Ansatz so rasant wie die Wohnblöcke und Einfamilienhausreihen. Das wird in Zukunft noch Frust und Ausfälle geben, wenn da nicht schnell angesetzt und Lösungen gefunden werden.

1. Der motorisierte Individualverkehr ist stark einzuschränken. Auch Elektroautos verstopfen Straßen und Gehwege und sind nicht nennenswert umweltfreundlicher als Benzin- oder Diesel-PKWs. Insbesondere müssen dazu die Parkmöglichkeiten im öffentlichen Raum eingeschränkt bzw. durch entsprechende Bepreisung unattraktiv gemacht werden. Illegales Parken auf Geh- und Radwegen ist (endlich!) durch entsprechende Kontrollen zu unterbinden (erfolgt z.B. in Laim bisher überhaupt nicht!)
2. Elektrischer ÖPNV ist auszubauen, insbesondere der schienengebundene ÖPNV. Planung und Realisierung von Straßenbahnstrecken müsste stark beschleunigt werden; dass z.B. die Westtangente 30 Jahre gebraucht hat und - wenn es gut geht - 2026 oder 27 in Betrieb geht, ist unsäglich. U-Bahnen sollten hingegen wegen der extremen Bau- und Unterhaltskosten nur ausnahmsweise noch realisiert werden.
3. Für Lieferdienste u.ä. sind eigene Haltezonen auf Kosten von Parkplätzen einzurichten. Derzeit halten Lieferwagen fast ausnahmslos auf Geh- und Radwegen und gefährden deren Nutzer*innen.

München hat noch viel in Sachen Radwege aufzuholen. Je mehr man mit dem Rad fährt, umso mehr fällt einem das schlechte Radwegenetz auf. Zu eng, komische Führungen, Unebenheiten, Gefahrenstellen… da ist noch viel zu tun.
Gleichzeitig muss die Zahl der Personen, die alleine m Auto in der Stadt unterwegs sind, deutlich reduziert werden: Mehr ÖPNV-Angebote und -Verbindungen, Förderung von Fahrgemeinschaften, Auto-„Komfortzonen“ ( z.B. 6-spurige Leopoldstr) zurückbauen usw. Auch die Begrenzung der Parkmöglichkeiten in der Innenstadt könnte helfen.

Sprich Radmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln (Fern und Nah) vereinfachen und verbilligen.
Die obengenannte "erste und letzte Meile" ist in fast allen Fällen am besten mit dem Rad zu bewältigen.
Das will ich aber in beiden Fällen mit dem eigenen Rad tun, auf das meine Satteltaschen passen (und wo sie bleiben können) und das nicht 3-5 extra kilos hat, nur um per Internet ausleihbar zu sein. (Da bin ich wie die Autofahrer s.u.)
Und ich will auch nicht 5 Sitzplätze in der Bahn Blockieren, oder einen ganzen Ausstieg in der S-Bahn.
Es braucht also vernünftig gestaltete Fahrrad-Abteile/Waggons und eine wie auch immer geartete Subvention der Fahrrad mitnahme.
Dazu muss die Bahn mit ins Boot geholt werden, damit sie die Fahrradfahrer als natürlichen Verbündeten, der das am besten leisten kann, was der Bahn naturgegeben (Schiene) schwer fällt: Die "erste und letzte Meile", also muss es die Bahn den Fahrradfahrern leichter machen ihr Rad auf den Meilen dazwischen dabei zu haben.

Erweitern könnte man dieses Konzept auch auf kleine an Fernverkehrs-Waggons anklinkbare Elektro-Autos. Ein grosser Teil der Autofahrer will Autofahren vorallem, um den eigenen (neben Wohnung und Arbeitsplatz 3ten) Lebensraum dabei zu haben (Ich steh im Stau? Egal ich bin ja zuhause in meiner Karre) So könnte jeder auch im Zug sine Gummistiefel, Bowlingkugel oder was er sonst so nicht braucht auch im Zug dabei haben, kann bei seiner eigenen Musik rauchen oder nicht, und trotzdem sich im Gang die Füsse vertreten, oder im Speisewagen ein Bier trinken (Alkoholfrei, weil er muss ja nachher noch fahren)

..durch das Stadtgebiet Münchens ermöglicht öffentlichen Personennahverkehr mit der S-Bahn auf dem Eisenbahn Südring und Nordring. Wir brauchen nicht über Verkehrswende reden, ohne mit der Deutschen Bahn zu sprechen. Quartiers-Bahnhöfe und Umsteige-Hubs an den Subnetzknoten entlang des polyzentrischen S-Bahn Vollrings, 10-Minuten-Takt, 2-gleisige Ausbauten auf allen Außenästen und neue Ziele in die benachbarten Regional- und Oberzentren

Der Facharbeitskreis Mobilität des Behinderbeirates arbeitet gerade an einem 11 Punkte Vorschlag bzw. einem Diskussionspapier zur Unterstützung von Menschen mit Gehbehinderung. Hier die Überschriften:
01. Behindertenstellplätze an ÖPNV-Zugängen mit Aufzug
02. Einfahrberechtigung für Fahrräder von Behinderten in Fußgängerzonen
03. Einfahrberechtigung für Fahrräder von Behinderten in Friedhöfen
04. Mitnahme von zugelassenen Elektro-Mobilen in Bussen
05. Citybus in der Altstadt
06. Leih-Räder (2+3 Räder) mit tiefem Einstieg
07. Freigabe breite Radwege für Senioren-Mobile von Behinderten
08. Kompensation von entfallenden Parkplätzen durch Behinderten-Stellplätze
09. Elektro-Roller Sharing Anbieter (2+3 Räder, Sitz) für Behinderte in Fußgängerzonen
10. Punktuelle Ausleihmöglichkeit von Elektro-Mobilen
11. Elektro-Roller mit Sitz (2-, 3-, oder 4-Räder) mit 6-15 km/h für Radwege
"Auto raus...darf für Menschen mit Gehbehinderung nicht heissen....bleib zu Haus"
Diskussion mit dem Mobilitätsreferat 2022

..lange, laute Güterzüge rumpeln oberirdisch durch das Stadtgebiet Münchens zum Rangierbahnhof - warum nicht den Nikolaus-Express 24/7/365 als Ring-S-Bahn fahren lassen und in jeder Himmelsrichtung einen Subnetzknoten als Umsteige-Hub schaffen - ergänzt um neue Quartiers-Bahnhöfe - Chancen verwirklichen, die sich mit der "schnellen Schiene" bieten - das Angebot auf den Gleisen der Deutschen Bahn Netze verdichten, vertakten, vernetzen - mit digitaler Leit- und Sicherungstechnik, neuen Fahrzeugen mit genügend Platz zur Fahrradmitnahme - klimafreundliche Mobilität im Umweltverbund

München hat eines der teuersten Tarifmodelle in Deutschland und gleichzeitig eine der günstigsten Parkangebote in der Innenstadt. Die Preise müssen auch der Prioritäten des STEP2040 angepasst werden und zwar zügig. Ein sehr einfaches und effektives Mittel.

Bitte mitdenken, Kinder fahren Fahrrad, Wege zumindest zu allen Schulen sollten so sicher sein, dass Kinder dort fahren können

Eine Verbesserung beim ÖPNV und dem Ausbau der Radnetze stehen nichts entgegen, aber man sollte den motorisierten Individualverkehr nicht vergessen. Auch wenn dieser 2040 wahrscheinlich größtenteils auf Elektro oder Sonstiges umgestellt ist, das Auto bedeutet Freiheit. Freiheit selbst zu entscheiden, wann ich losfahren möchte und mit wem. Als Anwohner im Innenstadtbereich finde ich es eine Frechheit, dass immer mehr Parkflächen verschwinden und die Leute nicht mehr wissen, wo sie ihr Fahrzeug parken können. Auch wenn man dies nur am Wochenende benutzt. Nicht jedes Haus hat eine Tiefgarage…Das Autofahren, egal ob beruflich bedingt oder zu Freizeitzwecken wird zur Hölle gemacht. Der Rettungsdienst und die Müllabfuhr kommen nicht mehr durch, weil die Straßen verengt werden. Handwerker finden keinen Stellplatz mehr, wenn sie für Kunden anfahren müssen. Auch das muss bei der Straßenplanung bedacht werden. München ist eine Stadt und kein Dorf. Große Einfallstraßen mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h braucht es auch in Zukunft. Wenn alle davon reden, dass Tempo 30 eingeführt werden soll, dann sollen sich die Herrschaften erstmal selber an der Nase fassen und die Begrenzung einhalten.

Das ist das dümmste, was ich bisher gelesen habe. Ein Mietwagen für den Wochenendausflug ist deutlich billiger.
Die Teilzeitfahrer und Parkplatzblockierer müssen als Erstes aus der Innenstadt verschwinden, ebenso die Camping- und Bootsanhänger.

Auch wenn es erstmal paradox klingt, ist es tatsächlich so, dass der Bau von neuen Fahrstreifen für Autos keine Besserung schafft. Dazu muss man nur mal über den großen Teich schauen, nach Los Angeles. Man kennt die 12-spurigen Highways, die in die Metropole führen, aber trotz der vielen Spuren total verstopft sind. Fügt man einer Straße eine neue Spur hinzu, führt das ganz kurzfristig zu einer Entlastung. Das lockt aber neue Fahrer an, die vom Stau genervt waren und stattdessen den ÖPNV genutzt oder ein Fahrrad genutzt haben ("angebotsinduzierte Nachfrage"). Schnell merkt man dann von dieser Entlastung kaum noch was.

Nicht was ich mir vorstelle, aber was man sich als Autoliebhaber denken könnte: Parkplätze aufgeben, um neue Autospuren bauen. (Aber wo diese Maschinen dann abstellen?) Führt letztendlich auch dazu, dass Leute ihren privaten Wagen aufgeben müssen. Also, wo sollen die Spuren herkommen? Häuser abreißen? Gute Idee in München.

Für dieses Ziel muss Tempo 30 auf allen Straßen (außer Hauptverkehrsadern wie der äußere Ring) eingeführt werden. Der Bremsweg reduziert sich von 27 m (bei Tempo 50) auf 13 m (Tempo 30), das Gesichtsfeld vom Autofahrer wird größer, und aufgrund der niedrigeren Geschwindigkeit verringert sich das Verletzungsrisiko erheblich. Zum Vergleich kann folgendes Bild verwendet werden - der Verletzungsgrad ist bei Tempo 30 vergleichbar mit einem Sprung aus dem 1. Stock, bei Tempo 50 aus dem 3. Stock und bei Tempo 70 aus dem 6. Stock (autsch). Zudem lässt sich eine Reduzierung des Straßenlärms um 3 dB(A) erwarten.
Brüssel hat am 01.01.2021 Tempo 30 eingeführt. Hier zeigen erste Ergebnisse, dass der Verkehrsfluss nahezu gleichgeblieben ist. Gleichzeitig wird hier die Radinfrastruktur massiv und vor allem schnell ausgebaut. So werden Anreize zum Umstieg auf das umweltfreundlichere Verkehrsmittel geschaffen.

Neben den Park & Ride Anlagen müssen auch Park & Bike Anlagen an den Radschnellrouten entstehen. Hierbei ist es wichtig, dass auch wertvolle Fahrräder sicher und wettergeschützt abgestellt werden können. Bei den Park & Ride Anlagen soll ein Fahrrad-Dienst vor Ort sein, so dass schnelle Reparturen und Wartungen unkompliziert möglich ist. Abschließbare Boxen in aussreichender Ausstattung sollten vorhanden sein. Bei der Einführung dieser Anlagen (P&B + Radschnellweg) müssen Anreize für das Ausprobieren geschaffen werden. Dies kann beispielsweise durch einen Ausleihservice von GUTEN, SCHNELLEN Rädern, durch finanzielle Anreize (pro x km gibt es einen Gutschein für Reparaturen/Wartungen), etc. erfolgen.

In der ganzen Ausführung wird kein einziges Mal auf das Radvorrangs-Netz (Rad-Entscheids-Maßnahme) eingegangen. Dieses Netz hat eine große Bedeutung neben den Radschnellwegen. Das Radvorrangs-Netz muss mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit als heute ausgebaut werden. Andere Städte gehen hier viel progressiver vor und schaffen Radwege, die iterativ gestaltet werden, d.h. erst Kennzeichnung, temporäre Abtrennungen, dann Umbau der Infrastruktur.

In der Beschreibung wird von einem Radschnellweg-Ring gesprochen, dieser ist auf der Karte ist der Ring nicht eingezeichnet.

Um den ÖPNV zu stärken, aber auch für stärkere Anreize für den Fuss- und Rad-Verkehr zu setzen, ist eine City-Maut ab dem Mittleren Ring notwendig.
Die City Maut soll preismässig an den Kosten für eine Tageskarte für das Gesamtnetz MVV orientieren (heute 14,80 €). Die Mehreinnahmen sollen für den massiven Ausbau des ÖPNV, als auch für eine Verbesserung der Radinfrastruktur verwendet werden. Bewohner in diesem Gebiet erhalten einen Anspruch auf ein sog. 365 € Ticket.

Ob Verbote und Bepreisung mehrheitsfähig sind, wird sich zeigen - während die konzeptionell zukunftsfähige Entwicklung des ÖPNV und insbesondere des S-Bahn Netzes politisch und verwalterisch seit Jahrzehnten aktiv vernachlässigt werden. Hier machen wir es unseren Volksvertretenden zu einfach: zuerst wirksame, alternative Infrastrukturen in Betrieb nehmen, dann reglementieren.

Mobilitätsverhalten sind auf etablierten Routinen zurückzuführen. Verhaltensveränderungen gelingen leichter, wenn Routinen grundsätzlich neu aufgebaut werden, d.h. z.B. bei Umzug in das neue Eigenheim. Dieser Effekt muss von Anfang an verstanden und ausgenützt werden. Bei Neubau-Gebieten muss von Anfang an eine gut funktionierte alternative Infrastruktur vorhanden sein. Das bedeutet - gute Erschließung mit Öffentlichen Verkehrsmittel, aber auch Radwege für den Nah- UND FERN-Verkehr. Beispiel Freiham - hier sollte schon bei Einzug der ersten Bewohner eine gute Verbindung für Radfahrer in Richtung Innenstadt, aber auch für die Benutzung von Öffentlichen Verkehrsmittel (S-Bahn) vorhanden sein.

Öffentlicher Raum muss wieder als ein Teil der allgemeinen Öffentlichkeit zurückgedacht werden. Heute wird die Bereitstellung von öffentlichen Parkplätzen direkt vor Ort als eine allgemeine Selbstverständlichkeit betrachtet. Durch den Parksuchverkehr afu der Straße entstehen immer wieder gefährliche Situationen für den Radfahrer. Um Verkehrsberuhigung zu erreichen, müssen Autos weg von der Straße geparkt werden. Inseln, die komplette Autofrei sind (und nicht nur die Altstadt) sind in allen Quartieren zu entwickeln. Das Konzept muss daher so sein, dass rechtzeitig Parkhäuser angefahren werden können, und die letzte Meile zu Fuss oder mit alternativen Verkehrsmittel erreicht werden kann.

Bereits heute sind einige Anwohnerstraßen komplett mit ruhendem KFZ überlastet. Betroffen sind vor allem ältere Siedlungen, bevor der KFZ-Verkehr stadtplanerisch priorisiert worden ist. Hier müssen am Rande dieser Siedlungen Quartiersgaragen geschaffen werden, damit die engen Straßen frei von parkenden Autos werden. Diese können in Spielstraßen umgewandelt werden, einzelne Kurzzeit-Parkplätze für den Be- und Entladen sind nah bei den Wohnhäuser zu finden, ebenso für bewegungseingeschränkte Personen. Breitere Straßen können mit einem komfortablen Radweg ausgestattet werden, welches zu den nächsten Einkaufszentrum oder Schulen führt. Damit wird das eigene Auto aus Bequemlichkeit die erste Wahl für die Erledigung.

Wenn Parkraum knapp ist, aber Platz für mehr Fussgänger, Radfahrende und ÖPNV-Nutzer benötigt werden, entsteht hoher Druck auf Lokalpolitiker. Häufig wird es von der Bevölkerung als Bedrohung "sie wollen mein Auto wegnehmen" verstanden und sind stark verägert. Ziel muss es sein, parallel zur Entwicklung der Infrastruktur die Bevölkerung zu entwickeln und auf den Wandel vorzubereiten. D.h. bereits bei der Projektplanung sind Dialoge mit den Anwohner durchzuführen, um die Verträglichkeit mit Alternativen Mobilitätskonzepte frühzeitig zu implementieren. Dazu können besondere Angebote geschaffen werden, z.B. durch temporäre besonders günstige Car-Sharing Angebote, günstiger Verleih von Lastenräder, Angebote für Radfahr-Schulen, Seminare "Wie komme ich im MVV-Dschungel zurecht", etc. Das alles soll von lokalen Gruppen mit persönlichen Ansprechpartner begleitet werden, damit auch die ältere Bevölkerung genügend Anleitung finden.

In der Stadt ist Parkraum knapp, 50 % der Münchner besitzen ein Auto. Auch mit dem Umstieg auf Elektroautos wird keine Reduktion des Platzbedarfs, im ruhenden als auch im stehenden Verkehr (im Stau) erreicht. Deshalb müssen mehr finanzielle Anreize für den Verzicht auf das eigene Auto erreicht werden. Hierzu soll es pro Familie, die auf komplett autofrei umstellen, finanziell mit Subventionen unterstützt werden. Diese Prämie soll ich an den derzeitigen Subventionen von E-Autos orientieren, d.h. derzeit wären es einmalig 9.000 € pro Fahrzeug. Dies könnte z.B. in Form von Gutscheinen jährlich mit 4.500 € für Car-Sharing oder ÖPNV ausgezahlt werden.

Der CO²- Ausstoß bei durchschnittlich 10.000 km Fahrleistung pro Jahr kann einfach ermittelt und kompensiert werden (siehe atmosfair). Wenn diese Emission vermieden wird, muss es einen Ausgleich für den freiwilligen Verzicht geben, entweder in Form eines Jahrestickets für den ÖPNV oder als Gutschein für andere öffentliche Einrichtungen oder Leistungen (wie Schwimmbäder, Stromverbrauch etc.)

Pandemiebedingt kam es zu einer Verschiebung des Einkaufsverhaltens. Immer mehr Menschen kaufen online ein, Supermärkte bieten einen Lieferservice an, wie auch fast alle Restaurants. Ebenso müssen Läden, Kneipen und Restaurants, aber auch Supermärkte selbst beliefert werden. Das schafft Konflikte, da die Parkraum-Situation in München überhitzt ist. Daher sind Lieferzonen, mit deutlich visuellen Kennzeichnen auf der Parkfläche (Vorschlag: blauber Hintergrund mit queren roten Strich und Liefersymbol in der Mitte) an allen neuralgischen Stellen zu installieren. Diese Flächen können auch als "Park&Kiss" Flächen verwendet werden, wenn der Sohn seine gehbehinderte Mutter zum Arzt oder Bahnhof bringen muss.

Neben finanziellen Belastungen durch höhere Parkgebühren oder einer City-Maut könnte man noch die Ampelphasen Fußgängerfreundlicher gestalten. Neben ausgewogeneren Phasen für alle beteiligten Richtungen müssten auch die (durchaus sinnvollen) Sonderschaltungen für Busse und Trams hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Fußgänger und Radfahrer verbessert werden. Das beste Beispiel ist, wenn ich vom Nockherberg kommend an der Kreuzung mit der Tegernseer Landstr. als Fußgänger oder Radfahrer rot bekomme und dann parallel zu meiner gewünschten Richtung die Tram mit einiger Verzögerung fahren darf. Da könnte man in Zusammenarbeit mit den Fahrradverbänden sicher noch einiges verbessern.
Desweiteren wäre es noch eine Möglichkeit, Durchfahrtsmöglichkeiten durch die kleineren Straßen zu erschweren. Gut gemacht ist das zum Beispiel hinter dem Gasteig, wo eine schnelle Durchfahrt nicht einfach möglich ist.

Häufig sind Parkplätze un Parkhäuse von Supermärkte, aber auch ShoppingMalls nur während den üblichen Einkaufszeiten geöffnet. Diese sollten für die Allgemeinheit geöffnet werden, mit einem 24/7 Betrieb. Dadurch kann mehr öffentlicher Parkraum verlagert werden und Platz für Freiflächen entstehen. Ein gutes Beispiel wäre in Moosach Bunzlauer Platz und Bunzlauer Straße. In der Nähe sind 3 Parkhäuser vorhanden (Moosacher Meile, Aldi und P&R Memminger Platz). Die ca. 75 öffentliche Parkplätze können entfallen, damit mehr Bäume gepflanzt werden können und Platz für Konsumfreie Treffen freigemacht werden. Auch können Sitzplätze von Cafes mehr in Richtung Sonne entstehen.

Das Ziel bis 2025 80% abgasfreier Verkehr zu erreichen ist lobenswert, unklar ob es realistisch ist. Wie hoch ist der Anteil heute? Um das Ziel ist 3 Jahren zu erreichen, sollte ein sehr definierter Umsetzungsplan vorhanden sein. Wo kann ich den finden? Wichtig ist, dass Aussagen klar eingehalten werden, mit einer klaren Vorstoßrichtung. Aussagen sollen Ziele sein, kein Wunsch. Aussagen, wie kürzlich von Herrn Reiter getätigt, dass nur eine Minderheit der Bevölkerung eine bessere Radinfrastruktur wünscht, sind extrem dumm. Der ÖPNV kann nicht mit der notwendigen Schnelle ausgebaut werden. Daher sind schnellere Alternativen zu entwickeln. E-Autos sind keine allgemeine Lösung, der Platzbedarf bleibt der gleiche.

Wenn man 2025 80% erreichen will, dann muss man 2022 und Folgejahre jeweils 20% schaffen. Alles andere sind unrealistische Hirngespinste und Wählerverdummung. Das heisst, pro Jahr sind 140.000 Individualautos von der Straße zu verbannen. Derzeit ist das Gegenteil der Fall, da bisher keinerlei Aktionen beschlossen, geschweige denn ergriffen wurden. Das kann nur mit einem Bündel von Maßnahmen gelingen, wie Rückbau/Umwidmung von Verkehrsraum, Verlangsamung der Verkehrsströme und vor allem Verteuerung des Individualverkehrs bei gleichzeitiger Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV, des Carsharings und vor allem des Fuß- und Radverkehrs.

Erstmal herzlichen Dank, dass wir uns als mündige Bürger beteiligen dürfen. Aus Betroffene Beteiligte machen ist vielleicht in manchen Phasen mühselig, aber es sollte allen Akteuren ein gutes Feedbackmittel sein, dass richtige für die Bevölkerung zu tun. Beim zur Verfügung gestellten Kartenmaterial habe ich einige Wünsche:
1) die Karte in 3 verschiedene Karten auflösen - ÖPNV, Rad- und Fussverkehr, Straßennetz
2) deutlicher kennzeichnen - der IST Zustand, der SOLL-Zustand, was ist noch in Planung
3) klares Erwartungsmanagement betreiben - welcher Stand wird bis wann erreicht
4) Einzeichnen von wichtigen Zentren
5) klares Konzept vorlegen

Der Radverkehr muss eine deutliche Erhöhung im Stellenwert erleben. "Autofahrer" erleben die heutigen Radfahrer oft als "Rowdies", bei schlechtem Wetter als "armer Teufel" oder als stark privilegiert "er darf gegen die Einbahnstraße fahren". Bei allen Maßnahmen ist darauf zu achten, dass der Graben zwischen "Auto-" und "Fahrrad-Fahrer" nicht tiefer ausgehoben wird, sondern mehr als Angebotserweiterung verstanden wird. Der Blickwinkel der "Autofahrer" muss daher um das Fahrradfahren POSITIV erweitert werden. Trends, wie gerade der stärkere Fokus auf die eigene Gesundheit, müssen aktiv ausgenützt werden. Beispielsweise durch eine stadtweite Kampagne: "Radfahrer*innen kennen kein Rücken, der Workout ist schon erledigt." - mit passendem Foto natürlich.

Fahrradwegen sind an allen Kreuzungen, Einmündungen, bei engen Zweirichtungs-Radwegen konsequent rot einzufärben. Insbesondere wenn auf der Kreuzung Wartebereiche für Linksabbieger eingezeichnet sind. Es muss von der gelebten Praxis abgewichen werden, dass er "Blut fließen muss" (sprich ein Unfall hat sich ereignet), bevor eine Sicherheitsmaßnahme umgesetzt wird. Lernerfahrungen sind nicht nur lokal auf eine Stelle anzuwenden, sondern muss über das ganze Stadtgebiet ausgerollt werden. Nur durch wiederholende Muster sind Regeln für alle Verkehrsteilnehmer klar ersichtlich. Standardisierte Risikoanalysen sind bei spezifischen Verkehrsituationen anzuwenden. Ziel ist es objektives Bild des Risikos zu erreichen, bevor ein Unfall überhaupt passiert

Das erstrebenswerte Mobilitätsverhalten sollte von Klein an gefördert werden. Wenn man beispielsweise von Klein an gewöhnt ist, mit dem Fahrrad zu fahren, muss dieses Verhalten später nicht erst umgestellt werden. Mobilitätsverhalten basiert auf Routinen.

Heute ist die Situation vor Schulen sehr gemischt. Besonders störend werden Elterntaxis empfunden, die jeden Morgen einen Verkehrskollaps vor der Schule provozieren. Temporär, für den KFZ geschlossene Straßen, auch Schulstraßen genannt, sollen errichtet werden, so dass die Schüler*innen sicher zur Schule fahren können, auch in ihrem typischen Verkehrverhalten (Anreise in Pulken, oft nebeneinander fahrend). Die Anreise zu Schule muss fehlertolerant ggü. den schwächsten im Straßenverhekr ausgelegt sein, d.h. Kinder.

Learnings muss nicht immer auf eigenen Erfahrungen beruhen, es dürfen auch Good-Practices aus anderen Städten wie Brüssel, Paris, ... (also Städte die auch in der Transformation sind) kopiert werden. Dadurch sparen wir uns 2 Jahre Pilotphasen ein. In Brüssel findet die Verlagerung von KFZ-Verkehr zu Radverkehr iterativ statt. Bei einem Beschluss, wird sehr kurzfristig die Markierung angepasst. Fahrradwege an stark befahrenen Straßen werden beispielsweise mit Betonbarken abgegrenzt. Diese sind schnell errichtet und auch nachträglich verschiebbar. So kann der Straßenraum an die Entwicklung des Radverkehrs permanent angepasst werden. Also - bitte erst mehr in POP-Ups aufbauen, entwickeln lassen und dann permanent umbauen.

Die heutigen Fahrradstraßen sind gut, wenn sie funktionieren würden. Beispielsweise Clemensstraßen oder Blutenburgstraße - bei Einhaltung des Sicherheitsabstandes zum ruhenden Verkehr (Dooring), ist in der Regel kein Platz zum Überholen von KFZ vorhanden. Also theoretisch. Die Praxis ist leider häufig anders - man fühlt sich nahezu vom Autofahrer durch dichtes Auffahren bedrängt "endlich Platz zu schaffen", manchmal wird auch gehubt, wenn überholt wird, mit zu geringem Abstand. Sind das die Straßen die auch unsere 12 jährigen Kinder fahren lassen wollen? Ich habe meine Zweifel. Daher - bitte mehr Mut liebe Stadt. Mehr richtige Fahrradstraßen schaffen, mehr Umwandelung in Einbahnstraßen für den KFZ-Verkehr, Parkplätze raus. Macht Kampagnen um allen Verkehrsteilnehmer zu erklären, das in Fahrradstraßen eigentlich nicht überholt werden soll.

Vorbild Paris: die 15-Minuten-Stadt ist das Thema der Zeit. Zu Fuß legen wir in 15 Minuten ca. 1 bis 1,5 Kilometer zurück, mit dem Fahrrad sind es leicht 5 Kilometer und mehr. Mit Bus und Tram entsprechend der Häufigkeit der Haltestellen ist es ähnlich, meist um die 5 Kilometer. Was ist mit Schnellbahn- und Untergrundbahn Netzen, die uns in 15 Minuten deutlich weiter weg bringen? Leistungsfähige Trassen in Sammelverkehrssystemen auf der "schnellen Schiene" ermöglichen dies. Im Stau jedenfalls dauern 15 Minuten eine gefühlte Unendlichkeit - München ist DIE Stau-Hauptstadt in der Bundesrepublik. Appell, die Lösungen im im Umweltverbund zu finden.

Seiten