Wie erreichen wir die Verkehrswende?

Den öffentlichen Nahverkehr ausbauen, den Radverkehr und die Nahmobilität stärken, Autoverkehr reduzieren, starke Verbindungen in die Region schaffen, innovative Mobilitätsarten fördern und den öffentlichen Raum neu aufteilen - das steckt hinter dem zweiten Handlungsfeld.

Im Entwurf des STEP2040 heißt es zum Handlungsfeld Mobilität:

  • Die Zahl der Menschen, die für Arbeit, Ausbildung, Freizeit oder Einkäufe in der Metropolregion München pendeln, steigt. Sie alle müssen gut von A nach B kommen und Zugang zu einer uneingeschränkten, barrierefreien, bezahlbaren Mobilität haben. Für neue Straßen und Trassen gibt es kaum noch Raum. Deshalb braucht München deutlich platzsparendere und effizientere Angebote.
  • Im Münchner Stadtgebiet sollen bis 2025 möglichst 80 Prozent des Verkehrs mit abgasfreien Kraftfahrzeugen, dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), zu Fuß oder auf dem Fahrrad bewältigt werden. Bis 2035 hat sich die Landeshauptstadt München sogar das Ziel gesetzt, im Verkehr klimaneutral unterwegs zu sein. Neben dem Fußverkehr, Radverkehr und ÖPNV werden emissionsfreie, innovative Verkehrsmittel, die optimal ineinandergreifen, die Mobilität von morgen prägen und erleichtern den Verzicht aufs eigene Auto. Durch den Wegfall von Autospuren und Parkplätzen entstehen neue Freiräume.
  • Politische und gesetzliche Anforderungen an die Inklusion, die städtischen Ziele zu einer möglichst hohen Verkehrssicherheit („Vision Zero“: keine Verkehrstoten und Schwerverletzte) und der technologische Fortschritt (Digitalisierung, Vernetzung) fließen hier ein – ebenso wie die Ziele, Teilstrategien und Inhalte der neuen Mobilitätsstrategie 2035, die zeitgleich und gemeinsam mit dem STEP 2040 erarbeitet und mit der Öffentlichkeit diskutiert wird.
  • Die Herausforderungen machen nicht vor der Stadtgrenze Halt. Deshalb gelingt die Verkehrswende nur gemeinsam mit der Region.

Mit einem Klick auf die Themenkarte Mobilität sehen Sie, welche Ziele, Strategien und Maßnahmen sich München wo im Münchner Stadtgebiet setzt und im STEP2040 festschreiben will:


Ziele, Strategien, Maßnahmen

Die folgenden Ziele, Strategien und Maßnahmen werden für das Handlungsfeld Mobilität im Entwurf für den STEP2040 formuliert. Sie können sie den jeweiligen Themenkarten entnehmen:

1. Das Netz des öffentlichen Verkehrs großflächig ausbauen (Klicken für mehr Info)

Der ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr: Busse, Tram, Bahnen) ist das Rückgrat für eine nachhaltige Mobilität. Das Angebot soll massiv ausgebaut werden – durch neue Busspuren, U-Bahn-, S-Bahn- und Tramlinien, Taktverdichtungen, mehr Zuverlässigkeit und Komfort. Dort, wo die Stadt nicht selbst zuständig ist, setzt sie sich für ein besseres Angebot ein.
Im Stadtgebiet entstehen zusätzliche Regionalbahnhöfe. Das bestehende ÖPNV-Netz wird durch Querverbindungen dezentralisiert und, soweit sinnvoll, durch Sharing- und On-Demand-Angebote (zum Beispiel Rufbusse) ergänzt. So können auch die „erste“ und „letzte Meile“ (das erste und letzte Wegstück) gut überwunden werden. Die Landeshauptstadt München greift Innovationen auf, plant vorausschauend und ist offen für Trends.


2. Nahmobilität in den Quartieren stärken (Klicken für mehr Info)

Bei der Planung von Neubauquartieren und bei Sanierungen in Bestandsgebieten werden Mobilitätskonzepte von Anfang an mitgedacht. Zudem liegt der Fokus auf einer lebendigen, ausgewogenen Nutzungsstruktur, bei der möglichst viele Angebote des täglichen Bedarfs im unmittelbaren Wohnumfeld zu finden sind.
Kurze Wege, eine gute innere und äußere Erschließung der Quartiere mit dem ÖPNV sowie Car- und Bike-Sharing-Angebote ermöglichen ein Leben ohne eigenes Auto und steigern die Lebensqualität. An ausgewählten Orten werden Modellquartiere der innovativen Mobilität eingerichtet, die Beispielcharakter haben.
Der öffentliche Raum wird zugunsten von Fußgänger*innen, Radfahrenden und öffentlichen Verkehrsmitteln neu aufgeteilt. Durch neue Parkregelungen, weniger Stellplätze, verkehrsberuhigte Zonen und nachhaltige Logistikkonzepte wird der Autoverkehr in der Altstadt und der Innenstadt reduziert. Der frei werdende Raum wird den Grün- und Freiräumen zugeschlagen, die Aufenthaltsqualität steigt.


3. Radverkehr stärken (Klicken für mehr Info)

Das Radeln in Stadt und Region wird deutlich attraktiver und sicherer. Münchens erste Radschnellverbindung vom Stachus in Richtung Garching und Unterschleißheim verbindet die Innenstadt mit der Region. Weitere sternförmig angeordnete Trassen und ein Radschnellverbindungsring bilden ein Radschnellverbindungsnetz.
Die Bürgerbegehren zum Radverkehr, die unter anderem einen zügigen Ausbau der Radwege in der gesamten Stadt fordern, nehmen in der Umsetzung Fahrt auf: Der Altstadt-Radlring wird bereits schrittweise umgesetzt. Weitere Maßnahmen folgen, um das Straßennetz deutlich fahrradfreundlicher zu gestalten. An wichtigen Straßen entstehen große Fahrradparkanlagen. Umfassende Service- und Dienstleistungsangebote stärken das Rad als Alltagsverkehrsmittel.


4. Engagement für starke Verbindungen in die Stadtregion (Klicken für mehr Info)

Das sternförmig ausgerichtete S-Bahnnetz wird durch Querverbindungen verstärkt. Das Pendeln zwischen Stadt und Region wird erleichtert: Attraktive und sicherere Radschnellverbindungen zu Zielen außerhalb Münchens werden massiv gestärkt.
An den Autobahnen und Haupteinfallstraßen sollen vor den Toren der Stadt moderne Park&Ride-Anlagen und „Mobilitätshubs“ (Orte, an denen verschiedene Verkehrsmittel zur Verfügung stehen) entstehen. Von dort aus können Expressbusse auf gesonderten Fahrstreifen ohne Stau und Zeitverlust in die Innenstadt weiterfahren. Der Besetzungsgrad von ein- und auspendelnden Autos kann erhöht werden, indem die Busspuren von Fahrzeugen mit mehreren Insassen mitbenutzt werden dürfen. Solche „High-occupancy vehicle lanes“ tragen im Ausland bereits erfolgreich zur Verringerung des Autoverkehrs bei.
Für die „erste“ und „letzte Meile“ (das erste und letzte Wegstück) von und zu ÖPNV-Haltestellen werden mehr Sharing- und On-Demand-Dienste bereitgestellt, zum Beispiel Rufbusse. Mit all diesen Maßnahmen wird der Autopendelverkehr reduziert.


5. Vermeidbaren Autoverkehr reduzieren (Klicken für mehr Info)

Der Kfz-Verkehr wird auf das Notwendigste reduziert und der Straßenraum neu geordnet. Der „systemrelevante“ Verkehr, wie Rettungsdienst, Ver- und Entsorgung sowie Wirtschaftsverkehr, hat oberste Priorität und erhält Vorrang.
Das Parken wird durch Gebühren und innovative Parkleitsysteme effizient, ressourcenschonend und platzsparend organisiert. Carsharing-Angebote werden in allen Stadtteilen massiv gesteigert. Effiziente, intelligente Logistikkonzepte gestalten den Liefer- und Ladeverkehr verträglich.

Jetzt sind Sie gefragt!

Welche Rückmeldungen möchten Sie uns zum Entwurf für das Handlungsfeld Mobilität und zu den vorgestellten Zielen, Strategien und Maßnahmen mitgeben? Möchten Sie etwas hervorheben oder fehlt Ihnen etwas?

Kommentare

Zu-Fuß-gehende, Radfahrende, Tram, S-Bahn - der Umweltverbund gehört ans Tageslicht, Autos und Güter in den Tunnel.

Ich bin zwar selbst Fan von U Bahnen, da sie ein gewisses Prestige mit sich bringen und eine Stadt erst richtig zur Großstadt machen. Das Problem bei neuen U Bahn Strecken (zB U9 oder U5 Verlängerung) ist, dass es von der Planung bis zu den ersten Fahrten gut 10 bis 15 Jahre dauert. Das Verkehrsproblem besteht aber jetzt schon und muss gelöst werden. Grenzwerte der Luftverschmutzung an der Landshuter Allee werden regelmäßig überschritten. Hier muss jetzt was passieren. Die Pläne früher Regierungen (Tunnel) und der aktuellen Regierung (Ummauern) lösen dieses Problem nicht. Das Problem ist der MIV. Schnelle Lösungen, die durch Experimente erprobt werden können, können Streichung von Parkplätzen und dedizierte Busspuren sein. Mit mehr Expressbuslinien, die nicht alle 300 Meter halten, könnten auf dem mittleren Ring mehr Pendler dazu gebracht werden ihr Auto stehen zu lassen oder gar zu verkaufen. Das könnte in Pilotprojekten getestet werden. Bei U Bahn Linien geht das nicht. Dort können nur Simulationen und Schätzungen vor der tatsächlichen Umsetzung zum Einsatz kommen. Und was noch hinzu kommt: eine U Bahn Strecke ist in der Umsetzung extrem kostenintensiv und leider müssen hier auch Bäume gefällt werden, die wichtig für den Klimaschutz sind. Werden Parkplätze langfristig gestrichen, können dort Grünstreifen entstehen. Ggf langfristige sucht muss München (zumindest im Inneren Bereich) möglichst autofrei werden. Oslo macht es vor. Lasst es uns nachmachen.

Die Möglichkeit das eigene Rad zu Hause wettergeschützt unterstellen zu können, muss auch bei den Wohnungsbaukonzepten bedacht werden. Heute fehlt es an Raum das eigene Rad im "Radlkeller" unterstellen. Vor der Haustür ist auch kein Platz. Vorallem keiner, der sicher und überdacht ist. Für Lastenräder oder Ebikes ist das noch schwieriger.

Wieso nicht Parkplätze überdachen, mit Bollern ausstatten und in Radlstellplätze umwandeln?

Moderationskommentar

Hallo Gast,
vielen Dank für Ihren Beitrag. Die Stadt hat hierauf geantwortet:
Danke für die kreative Idee. Sie wurde innerhalb der Stadtverwaltung bereits als mögliche Idee diskutiert. Potenzielle Nachteile wie Denkmalschutzaspekte, versperrte Licht- und Sichtverhältnisse für angrenzende Wohngebäude und -fenster sowie Nutzungskonkurrenzen wie Begrünung, Aufenthalt und Bepflanzen sind hier als Herausforderungen zu verstehen, die ordentlich abgewogen und geplant werden müssen. Unbestritten ist die Notwendigkeit der Schaffung attraktiver und möglichst auch überdachter Radabstellmöglichkeiten im öffentlichen Raum im bestmöglicher Abstimmung aller Belange. Wir werden die Idee aber nochmal mit dem Vorschlag zur Prüfung an die Fachabteilung weitergeben.

Herzliche Grüße
vom Moderationsteam

Kein 5G zum Betrieb von öffentlichen Verkehrsmitteln, günstige oder freie Fahrt im MVV für alle, keine Nachteile für Ungeimpfte, gleiche Rechte alle.

..ist den Autobauenden immer etwas neues eingefallen, um die Attraktivität des Autos in der Gesellschaft aufrecht zu erhalten und weiter zu stärken - weshalb alternative Mobilitätskonzepte leider meist ein Minderheitenprogramm darstellen.
Dabei sind strukturelle, funktionale, klimafreundliche Veränderungen dringender denn je.
Genügte 1973 ein "turbo" Schriftzug in Spiegelschrift, war es ab 1985 die "Katalysator-Technik", die technisch schon aufwendiger ist. Die 1990er Jahre brachten uns bis 2015 ein Vierteljahrhundert lang Mobilmachung mit der "Diesel" Technik - anfangs in knalligen Bonbon Farben. Nun ist es die Elektrifizierung von Kleinstfahrzeugen, Zwitterprodukten zwischen e-Bike und e-Auto, die uns die Industrie verspricht für die Lösung unserer Mobilitäts- und Klimaprobleme.
Frankfurt und München haben getauscht: Internationale Automobilausstellung gegen Eurobike - die aus Friedrichshafen kommt und München gern gehabt hätte (die Versuche der ISPO Bike sind ja letztlich gescheitert).
In Berlin findet alle zwei Jahre die Innotrans statt - weltweite Leitmesse für Schienenverkehrstechnik: Lokomotiven, Waggons, Triebzüge, Leit- und Sicherungstechnik, Schienen, Weichen, Bahnsteige.
München und die Eisenbahn - das ist wie das Weihwasser und der Teufel.

Eines der Probleme ist der Pendelverkehr aus dem Umland in die Stadt. Eine schnelle Alternative zum platzintensiven Auto könnte das S-Pedelec sein. Leider wird die Nutzung in D durch das Nutzungsverbot von Radwegen ausgebremst. Das Totschlagargument: mit 45 km/h ist das S-Pedelec zu gefährlich. Das Argument impliziert, dass S-Pedelecs sich nicht an den Verkehr anpassen würden und praktisch ständig zu schnell fahren würden. Mit diesem Argument dürfte man kein KFZ mit mehr als 100 PS in eine Tempo 30 Zone lassen.
Wenn man wirklich eine Verkehrswende wirklich will, muss auch diese Alternative gefördert und nicht ausgebremst werden. Es würde auch ein paar % weniger MIV Pendler bringen.

Da hat man hunderte Millionen vergraben für drei Tunnels am Mittleren Ring: Und was hats gebracht? Noch mehr Verkehr.
Wie wäre es damit diese Tunnels umzuwandeln: eine Hälfte für ein schienengebundenes Verkehrsmittel (U-Bahn, Straßenbahn), die andere Hälfte als Parkplätze. Die Stadt innerhalb dieses Mittleren Rings wird autofrei (Ausnahmen für Anwohner und Lieferverkehr möglich).

Für mich sind die Ziele und konkreten Pläne gut.
Um die Reduzierung der PKW in so schneller Zeit zu schaffen müssen meines Erachtens aber einige Maßnahmen schneller und effektiver umgesetzt werden.
Parklizenzgebiete im gesamten Stadtgebiet, City-Maut und vor allem einfach eine Kontrolle der Verkehrsregeln für alle Verkehrsteilnehmer ist sehr wichtig.
Als Familie ohne Pkw, die hauptsächlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, sind wir täglich mit zugeparkten Kreuzungen, Gehwegen,Fahrradwegen und Überwegen konfrontiert.
Meiner Meinung nach wird viel zu wenig kontrolliert bzw. geahndet. Wie kann es sein, dass Gehwegparken tolleriert wird?
Aber auch einige Fahrradfahrer gefährden sie anderen Verkehrsteilnehmer beispielsweise durch fahren auf der falschen Seite. Hier wäre eine Aufklärungskampagne für Regeln fu Fahrradfahrer wichtig und genauso eine Ahndung der vergehen.
Generell habe ich den Eindruck, dass bei der Diskussion um Parkdruck, Gehwegparken u.ä. die äußeren Stadtbezirke nicht ganz ernst genommen werden.
Klar, der Widerstand ist hier groß, aber das darf nicht auf Kosten der schwächeren Verkehrsteilnehmer gehen!

Und gute Gesetze zum Schutz der nachhaltigen Verkehrsteilnehmer endlich umgesetzt werden.
Das Mobilitätsreferat sollte sich dafür einsetzen, dass zb ein elektronisches system etabliert wird, über das Fotos v Parksündern direkt an d Polizei weitergegeben werden und direkt auch abkassiert wird.
Oder mal ein Pilotprojekt mit richtig hohen Summen (300,- aufwärts für Gehwegparker) und einer Beteiligung von 5 Prozent an den BA des durchs Falschparken geschädigten Viertels, falls es Anwohner*innen anzeigen.

Fahrkarten sind in München teurer als in Berlin, Bremen, usw. In London sind Busfahrten besonders günstig und hier wird mit einer City-Maut der ÖPNV subventioniert. Wir brauchen auch in München nicht nur einen Ausbau vom ÖPNV, sondern auch bezahlbare Preise!

Bitte beachten dass der Verkehr gerade wegen Corona stark reduziert ist. Viele Arbeiten zuhause und machen weniger Ausflüge- wenn jetzt nichts getan wird dann kommt der Kollaps !

Um mich herum sind Zonen 20 30 40 und die Müllerstr ist 50 Km/h – vollkommen wirr und unsinnig. Zu viele Schilder – hier kann man Kosten sparen, Feinstaub durch Reifenabrieb und Gleisabrieb minimieren. Ebenso Lärm – wenn man das Viertel durchgängig in eine 30 Zone umwandeln würde.
Solange die Stadt München noch über Parkautomaten Geld verdienen will, haben wir in den Vierteln das Rumgekurve von Parkplatzsuchenden. Nur Anwohner, sonst keiner. Punkt! Eine Situation, die von der Stadt selbst verschuldet ist.
MVG – wieder eine Preiserhöhung. Ist das die Verkehrswende von Rot / Grün? Für meinen Französischkurs in Schwabing muss ich hin und zurück 6 Euro zahlen, wenn ich nicht mit dem Rad fahre. Für 5 Stationen mit der U-Bahn. MVG und Bahn müssen günstig sein, sonst steigt keiner vom Auto auf die Bahn um. Vollkommen irrwitzig.

Warum kann man nicht endlich mal einen langen Tunnel von der Autobahn A 995 ( beispielsweise ab Taufkirchen ) bis zum Knotenpunkt zur Autobahn A 95 / A 96 bauen, um damit den Verkehr aus der Stadt München zu leiten bzw. zu reduzieren ???

Ist mir nicht bekannt, dass Umgehungsstraßen oder Tunnels Autoverkehr reduzieren.
Der Autoverkehr wird dadurch nur regional weniger störend. Um den Preis hoher Kosten sowie Klimafolgen durch mehr Autos.

Freut Autofahrer*innen macht aber aus Umweltschutzgründen keinen Sinn.

Moderationskommentar

Hallo Gast,

vielen Dank für Ihren Beitrag. Wir haben hierzu eine Rückmeldung von der Stadt erhalten:
Der Ringschluss der Autobahn im Münchner Süden und Südwesten ist unter der Gesamtabwägung von Kosten und Nutzen kein Projekt für die Zukunft. Um ein paar Teilgründe zu nennen: Das Projekt hätte unbeschreiblich hohe Auswirkungen auf die dort lebende Bevölkerung und die Umwelt (Perlacher Forst, Forstenrieder Park, Münchner Grüngürtel und regionale Grünzüge) sowie eine unverhältnismäßig hohe Kostenrechnung, insbesondere in der vorgeschlagenen Tunnellage.
Die Stadt München würde zudem durch das Projekt gar nicht direkt betroffen sein und hat hier in diesem Bereich auch keine Federführung oder Gestaltungsfähigkeit – sie plant keine Autobahn (Aufgabe des Bundes auf Basis des Bundesverkehrswegeplans) und ist zudem durch die Lage der vorgeschlagenen Autobahn nicht direkt räumlich betroffen.

Viele Grüße
vom Moderationsteam

Wir müssen das Auto selbstverständlich viel stärker zurückdrängen. Die Zeit des privaten Autos ist vorbei, anders wird das 1,5 Grad limit nicht einzuhalten sein.

Wie hoch der Anteil der E-Autos dabei ist, ist aus Klimagründen leider ziemlich unerheblich. Schließlich gibt es kein Konzept, wie der Energieverbrauch in dieser Dimension nachhaltig substituiert werden kann.
Daher ist die Forderung nach 80 % inkl E-Autos völliger Blödsinn.

Zumal es nicht gelungen ist den Flächenverbrauch v Privatautos massiv zu reduzieren. Im Gegenteil sind Privat PKWs sogar noch größer geworden und verbrauchen ungleich mehr Fläche als alle anderen Verkehrsmittel (je Person/km)

Habe ich das richtig verstanden?
Eine weitere Spur? Damit werden hier deutlich mehr Autos fahren können.
Könnten Sie das bitte erklären?

Es ist ein Zubringer durchs Hartelholz eingezeichnet. Über die Panzerwiese im Hasenbergl, ein FFH Gebiet, Landschaftsschutzgebiet, Naturschutzgebiet und Bannwald.

Um die Klimaziele in München zu erreichen ist das ja völlig kontraproduktiv. Außerdem verstieße der Bau durch ein Gebiet dieses Schutzstatus gegen geltendes Recht in Deutschland und auf EU Ebene.

Was soll das???

Moderationskommentar

Hallo Gast,

haben Sie vielen Dank für Ihren Beitrag. Hier folgender Hinweis der Stadt:
Der Ausbau der A99 ist ein Projekt des Bundes und wurde im Bundesverkehrswegeplan aufgenommen. Das Projekt wurde nachrichtlich in die Karten des Entwurfs zum Stadtentwicklungsplan 2040 aufgenommen.

Freundliche Grüße
vom Moderationsteam

Ausbau A99 im Münchner Norden ist kontraproduktiv weitere Gelder für Autobahnen auszugeben statt für Fahrradverkehr und ÖPNV Im Münchner Norden ist ohne Rodung weiterer Wälder auch keine Verbreiterung möglich. Im Westen und Osten sind auch Verbreiterungen nicht zielführend den Autoverkehr weiter zu verflüssigen.

Ein Autobahnanschluss für BMW im Münchner Norden - Verlängerung der Schleißheimer Straße zur A99 ist im Step2040 Plan eingezeichnet - das ist völlig indiskutabel und zerstört wichtige Biotope im Münchner Norden. Die Panzerwiese und Hartelholz sind als Naturschutzgebiet, FFH-Gebiet, Bannwald und LSG streng geschützt. Auch ein geplanter Tunnel ändert hier nix daran das hier großflächig (bis zu 10 ha) Wald gerodet werden muss. Wir brauchen hier im Münchner Norden nicht mehr Autos - diese Autobahnabfahrt zur Schleißheimer Str würde mehr Autos anziehen und die bestehenden Straßen im Münchner Norden nur mehr belasten. An statt dem lieber ein Radschnellweg Olympiapark bzw. BMW-FIZ-Feldmoching-Oberschleißheim-Unterschleißheim entlang der S1. Evtl auch ein P&R-oberhalb des Autobahnkreuzes Feldmoching mit Umstieg auf die S1.

Naturschutzfachlicher Hintergrund
Die betroffene Fläche ist streng geschützt als:
• Europäisches Schutzgebiet: Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) DE 7735-371 „Heideflächen und Lohwälder nördlich von München“ Hier gilt ein Verschlechterungsverbot. Da auch besonders FFH-Arten gefährdet wären, ist die Autobahnabfahrt durch den europäischen Schutz nicht darstellbar
• Naturschutzgebiet Panzerwiese und Hartelholz NSG-00611.01
• Landschaftsschutzgebiet „Hartelholz“, Stadt München LSG-00596.01 sowie LSG „Münchner Norden im Bereich der Gemeinden Garching bei München, Ober- und Unterschleißheim“ LSG-00436.01, im Westen beim Autobahnkreuz noch LSG Schwarzhölzl LSG-00120.13
• Bannwald (Hartelholz, Frauenholz, Korbinianiholz wurden 1985 als Bannwald ausgewiesen) BannwaldV München Nord
• Etwas Südlich der Abfahrtskulisse ist noch der wertvolle geschützte Landschaftsbestandteil Saatkrähenkolonie Hasenbergl

Durch den Autobahnbau A92/A99 sind in den letzten 50 Jahren bereits 100 ha Wald im Korbiniani- & Hartelholz vernichtet worden. In den letzten Resten besteht noch ein kleines Naturwaldreservat Fasanerie (2020 auch als Naturwald geschützt nach Art 12a BayWaldG, s. BayernAtlas-Naturwald). Das wertvolle Naturwaldreservat Fasanerie - das 2020 auch als Naturwald geschützt wurde, beherbergt eine für Bayern extrem seltene Fülle von Urwaldreliktarten. Hier wurden 6 Urwaldreliktarten nachgewiesen u.a.: Corticeus fasciatus, Euryusa coarctata, Abraeus parvulus, Osmoderma eremita, Xylita Livida. Einige der wenigen Fundorte für Bayern, die sich auch in die angrenzenden Waldgebiete ausbreiten. Jeder weitere Einschnitt in das Ökosystem z.B. durch Straßenbau ist nicht zu vertreten. Auch eine Tunnelvariante benötigt eine Verbreiterung der Autobahn für Einfädel- und Ausfahrtsspuren und somit einige Hektar Waldverlust. Außerdem muss der Tunnel, die Unterführung unter der Autobahn sowie der Anschluss an die Autobahn sowie der Anschluss an die Schleißheimer Straße gebaut werden. Für die Bauzeit muss der Wald gerodet bzw. die wertvolle Heide auf der Panzerwiese aufgerissen werden. Hiermit werden nationale und europäische Schutzkategorien und Werte verletzt (Verschlechterungsverbot). Dies führt zur weiteren Verinselung der Biotope und Gefährdung streng geschützter Arten.

· Ca 1,6 km für Auf-/Abfahrt; Wald - geschützt als FFH, angrenzend an Naturwald Fasanerie. Im Norden junger Eichen-Mischwald, nah an Naturwald. Hohes Risiko der Gefährdung von Urwaldreliktarten des nahen Naturwaldes sowie wärmeliebende gefährdete Arten durch sehr wertvolle Waldwiesen. Im Süden mittelalter Nadel- und Laubmischwald mit einzelnen Starkbäumen. Auch hier vermutlich mit Urwaldreliktarten. Geschützt als europäisches FFH-Gebiet 7735-371, Bannwald und Landschaftsschutzgebiet LSG-00436.01 im Norden sowie südlich der Autobahn LSG-00596.01, evtl auch im Westen noch LSG-00120.13
· Der Tunnel mit 2 Fahrspuren mit je ca 1 km sowie Tunnelausfahrt mit einigen Metern. Durch LSG-00596.01, europäisches FFH-Gebiet 7735-371, Bannwald und NSG-00611.01 geschützt. Im nördlichen Teil ist Laubmischwald und im Süden ca 300 Meter Strecke wertvollste Heidefläche. Zwar wird es oberhalb des Tunnels wieder Renaturierungsmaßnahmen geben, aber die ursprüngliche Natur ist erstmal weg.
· Während der Baumaßnahmen werden wohl größere Flächen in Anspruch genommen werden müssen. Ich schätze, dass hierfür mindestens 5,6 ha Wald nördlich der Autobahn und mindestens 6,0 ha Wald südlich der Autobahn sowie 1 ha Heidefläche zu mindestens zeitweise betroffen sein wird. Dieser Wald ist für das Hasenbergl ein sehr wichtiger Naherholungsbereich, durch die Zerschneidung fällt dieser Bereich weg. Auch ist mit mehr Lärm zu rechnen, insbesondere da der Wald zwischen Autobahn und Hasenbergl verringert wird. Heute ist er an seiner schmalsten Breite nur 200 m breit. Er ist ein sehr wichtiger Lärmschutz für das Nördliche Hasenbergl/Frauenholz gegen die extrem laute Autobahn.

Verkehrslenkungseffekt
Durch die Autobahnab-/-zufahrt wird mehr Lärm und Verkehr erzeugt. Bislang hat fast jedes Umgehungsstraßenprojekt zu mehr Autoverkehr, Lärm und Emission geführt. Unklar wird auch sein inwieweit die Fuß- und Radwegbrücke als wichtige Verbindung Hasenbergl-Oberschleißheim erhalten bleibt.
Der Verkehr von Norden, Richtung Schleißheimer Str / BMW könnte statt heute entweder über Neuherberg/Ingolstädter Str oder über Oberschleißheim/Feldmoching/Dülferstr dann direkt über die Schleißheimer Str abgewickelt werden. Der zu erwartende vermehrte Autoverkehr wäre aber massiv. Der Verkehr auf der Schleißheimer Str und der angrenzenden Straßen wird stark ansteigen. Die Schleißheimer Str wird diesem Verkehrsaufkommen nicht gewachsen sein. Schon jetzt gibt es dort viele Verkehrsunfälle und der Lärm und die Luftqualität ist hier nicht angenehm.

Im Verkehrsentwicklungsplan Oberschleißheim werden sogar zusätzliche 18.300 Kfz/24 für die Autobahnausfahrt angegeben. Bislang hat die Schleißheimer Str Nord nur 11.000 Kfz/24 und ab Dülferstr 18.000 Kfz/24 d.h. im nördlichen Teil wird der Verkehr sogar mehr als verdoppelt.
Für dieses Szenario sollten alternative Verkehrsmittel attraktiv angeboten werden - wie eine attraktive S-Bahn mit Anschluss an den Nordring, P&R Autobahnkreuz Feldmoching, Regiotram und Tramverbindungen in den Norden sowie Radschnellverbindungen von Unter-/Oberschleißheim zum FIZ, um das Pendleraufkommen in klimafreundliche Bahnen zu bringen. Es kann nicht sein das zu Zeiten der notwendigen Autoverkehrsreduktionsziele von 50 % zur Erreichung der Klimapolitik hier noch weiterer Autoverkehr geschaffen und gefördert wird.
Von der Grün-Roten Rathausregierung wurde das Projekt Autobahnausfahrt Schleißheimer Str konsequenter Weise 2020 auf Eis gelegt. Leider wurde die Planung nach Berichten der AZ 4.2020 wieder aufgenommen. - auch mit mehreren Varianten entweder westlich über die Panzerwiese oder mit einem Megatunnel vom FIZ über Feldmoching zum Kreuz-Feldmoching. Dieses scheint in der aktuellen Politik kontraproduktiv zu einem Ausbau einer guten ÖPNV und Radinfrastruktur vom Münchner Norden nach Schleißheim.

Der Radschnellweg Oberschleißheim sollte östlich und nicht westlich der S1 angelegt werden. Hier läuft schon eine ausbaufähige Forststraße lang. Dieser Radschnellweg sollte dann zwischen Neubebauung Raheinstr/Ratoldstr und S-Bahn entlang geführt werden (Bebauungsplan-Änderung hier nötig um hier eine ausreichende Breite zu erreichen). Un dann wie angegeben die Eggarten-Siedlung auf der ehemaligen S-Bahn Schienen am Geisterbahnhof Olympiazentrum bis zum Olympiapark/Borstei/Dachauerstr geführt werden.

Neben Radschnellwegen sind auch Tangenten und Rad-Ringe mit einzuplanen

Diese Konzepte sollten nicht nur in der Innenstadt geschaffen werden, sondern auch in Zentren ausserhalb des Mittleren Ringes.

Die angegebenen Mobilitätskonzepte in Bestandsquartieren - ist teilweise falsch da hier teils noch kein Quartier besteht sondern diese erst in Planung sind z.B. Bayernkaserne, Lerchenauer Straße, Eggarten. Insgesamt ist das völlig unzureichend da hier auch in bestehender Bebauung in vielen Münchner Quartieren sinnvolle Mobilitätskonzepte entwickelt werden könnten. Die Mobilitätsplanung darf sich nicht nur auf gerade im Bau befindliche oder geplante Quartiere beschränken

Wichtig sind barrierefreie und bezahlbare Mobilität - Hierzu gehören prioritär mal Ausbau barrierefreundliche Bahnhöfe https://www.mvv-muenchen.de/fileadmin/mediapool/03-Plaene_Bahnhoefe/Netz... Gerade die S-Bahn hat hier viele Bahnhöfe noch nicht umgebaut. Es ist nicht akzeptabel das hier immer noch viele Bahnhöfe nicht mit einem Rollstuhl erreichbar sind.
Uneingeschränkte Mobilität - kann nicht für alle Verkehrsmittel gelten - um den Modalsplitt für ÖPNV, Rad und Fußverkehr zulasten des Kfz's zu erhöhen muss es Beschränkungen für den Motorisierten Individualverkehr geben.

Der Modalsplitt 2017 muss von Kfz (34 %), ÖPNV (24 %) / Rad (18%) / Fuß (24 %) massiv auf ÖPNV, Rad und Fußverkehr verlagert werden. Der private Autoverkehr muss massiv abnehmen. Es reicht nicht den Kfz-Verkehr auf Elektro umzustellen. Elektroautos verbrauchen zu viel Platz (Parkplätze und Straßen statt Lebensraum) und viel zu viel Energie - Diese Energie - auch wenn es aus der Steckdose kommt und aus Wind & Sonne hergestellt wird - wird für andere Anwendungen dringender gebraucht um die Klimaziele zu erreichen. Wir können davon ausgehen das Verbrenner im MIV bis 2035 verboten werden und jetzt schon das eAuto boomt - Ein Ziel bis 2025 hier 80 % abgasfreien Verkehr zu erreichen ist somit kein echtes Ziel. Das Ziel muss hier heißen den Modalsplitt auf mind. 80 % ÖPNV, Rad & Fußverkehr zu erreichen.

Wie können Güter von dem LKW auf die Schiene gebracht werden? Viele dezentrale Schienenanschlüsse und Güterhaltepunkte wurden in den letzten Jahren vom Gleisnetz getrennt. Auch besteht kein Konzept wie München an den Brennertunnel anschlossen werden kann.

Hier fehlen Logistikkonzepte von der Schiene zur Haustür. Beispiele von UPS mit Transporträdern von Mobilitätshubs sollten ausgebaut werden. Hier müssen sich auch die Logistikfirmen zusammenschließen das nicht jeder Haushalt mehrfach täglich von verschiedenen Lieferdiensten wie Amazon, DPD, DHL, UPS, Hermes, … angefahren werden. Diese Lieferdienste verstopfen die Straßen, parken in 2. Reihe oder im Parkverbot und verpesten die Luft. Hier sollten Konzepte wie die heutigen Paketstationen lieferdienstübergreifend im Quartier angelegt werden oder lieferdienstübergreifende Auslieferung organisiert werden.

Ich kann kein Konzept erkennen, das geeignet wäre, den Individualverkehr drastisch zu reduzieren, schon garnicht binnen 4, resp. 14 Jahren (80% / 100% klimaneutral). Mit den paar vorgestellten Massnahmen wird man nicht weit kommen. Der sinnvolle Tramausbau im BA19 beispielsweise wird weniger als 1% des Verkehrs aufnehmen. Der Ausbau des Radewegenetzes mag 1-2 weitere % bringen, dann noch 5% der Autofahrer die wegen Parkplatznot oder Geldmangel das Handtuch werfen und ihr Auto aufgeben bis 2035 und das wars schon. Es wird auch nicht möglich oder nicht finanzierbar sein, die privaten Autofahrer in großer Mehrheit auf Elektromobilität umzusetzen. Auch das dafür erforderliche E-ladenetz werden wir jedenfalls in 4 Jahren nicht haben. Hiesiger Strom wird auch bis 2035 nicht 100% klimaneutral sein, es sei denn mit Buchungstricks. Zudem wird eine weiter wachsende Stadt sämtliche Wege verlängern und Pendeln wird nicht klimaneutral, schon garnicht in diesem Zeitraum. Nicht zu vergessen, dass auch der öffentliche Transport bis 2035 nicht klimaneutral sein wird, ich sehe keinen Weg dahin.

Viele Bürger mit Handicap können auch heute nur in Begleitung den ÖPNV benutzen. Beim Ausbau ist an blinde, sehbehinderte, gebehinderte, gehörlose und alte Menschen zu denken. Damit dieser Personenkreis in Selbstbestimmung auch den ÖPNV nutzen kann, muss noch viel passieren. Außerdem müssen die Taktzeiten verkürzt werden - auch zu ungewöhnlichen Zeiten (Nacht und Feiertagsverkehr) und der ÖPNV muss zuverlässiger werden. Ferner sollte daran gedacht werden, dass es immer noch Menschen gibt, die kein Smartphone nutzen wollen oder können.

Sehr geehrte Damen und Herren,

der BUND Naturschutz möchte folgende Kritikpunkte zum Handlungsfeld Mobilität in Kombination mit der Frage „Wie erreichen wir die Verkehrswende?“ anbringen:

Zuerst einmal vorweg: Alle im Themenbereich aufgezeigten Maßnahmen sind sehr sinnvoll und stellen eine Verbesserung dar. Und auch fast alle Kommentare die bereits dazu abgegeben wurden finden unsere volle Zustimmung. Das Einzige, was aus unserer Sicht weiterhin fehlt (und auch weiterhin fehlen wird) ist der 10 Minuten-Takt der S-Bahn außerhalb des Stammstreckenbereichs. Durch die zweite S-Bahn-Stammstrecke wurde dieser Takt unmöglich gemacht – unter anderem aus diesem Grund zweifeln wir weiterhin die Sinnhaftigkeit der zweiten S-Bahn-Stammstrecke an und bevorzugen einen raschen Ausbau eines kompletten S-Bahn-Rings.
Betrachtet man aber das Gesamtkonzept und den Gesamtplan aus dem Handlungsfeld Mobilität, so stellen wir fest, dass die konkreten dahinterstehenden Maßnahmen und die möglichen Verbesserungen hinsichtlich Lärm, Klima, Aufenthaltsqualität etc. fehlen. Je klarer Ziele und Ergebnisse formuliert sind, umso besser kann der Weg dahin ausgearbeitet und bewertet werden. Aus den vorgeschlagenen Maßnahmen geht leider nicht hervor, welche Maßnahme welchen Nutzen hat oder haben könnte und in welchen Zeitrahmen und unter welchen Bedingungen es umsetzbar wäre. Priorisieren können die Teilnehmer:innen durch Ihren Dialog zwar in einem eigenen Bereich , allerdings fehlt die Entscheidungsgrundlage dazu aus unserer Sicht.
Klar ist doch: Die Verkehrswende wird nicht allein durch Maßnahmen erreicht, sondern dadurch, dass Menschen diese Maßnahmen akzeptieren und umsetzen. Je klarer sie informiert und einbezogen werden, umso größer sind die Erfolgschancen.
Zu einer ordentlichen Bewertung sowie Priorisierung müssten die Beteiligten die konkreten Zahlen kennen – beispielsweise: Wie hoch ist der Anteil des Abgase emittierenden Verkehrs heute in der Innenstadt und welche Maßnahmen können in welchem Umfang dazu beitragen, dass der Anteil bis 2025 auf 20% sinkt? Der Münchner Stadtrat hat das Ziel bereits beschlossen – jetzt ist die Umsetzung dran. Dazu muss klar werden: Welche Maßnahmen sind in welchen Zeiträumen realisierbar – ein zweiter S-Bahnstammstreckentunnel wird sicherlich nichts dazu beitragen können, das Ziel 80% Anteil Umweltverbund im Modal Split bis 2025 zu erreichen. Eigentlich muss klar benannt werden, wieviel Autoverkehr und wieviel Autostellplätze wir uns überhaupt noch leisten können. Dann erst könnten die Maßnahmen hinsichtlich Effektivität und Akzeptanz bewertet werden. Denn eines ist klar: So wie bisher wird der Autoverkehr nicht behandelt werden können – schöne Straßen mit echter Aufenthaltsqualität, ausreichend breite Radwege und angenehm zu nutzende Fußwege sowie ein gut und schnell ausgebauter ÖPNV mit Bus- und Tramspuren UND Autospuren mit der heutigen Leistungsfähigkeit sind schlicht nicht möglich. Das entspricht der Realität und diese muss klar kommuniziert werden.
Ebenso erscheint es schwierig, Maßnahmen zu bewerten, wenn nicht klar dargelegt ist, inwieweit sie selber beim Bau beispielsweise Klimagase freisetzen oder einen anders hervorgerufenen negativen klimatischen Effekt erzielen, also wie viele Treibhausgasemissionen entstehen bei der Errichtung und Betrieb des Vorhabens, wie viele können durch das Vorhaben eingespart werden.
Das heißt konkret anhand eines Beispiels: Die U-Bahn-Verlängerung nach Pasing wird den positiven klimatischen Effekt, den die dort vorhandenen Bäume erzielen, vorerst für 40 Jahre zunichtemachen. Was bedeutet das dann für diese Maßnahme, wie hoch kann sie weiterhin bewertet werden?
Sehr geehrte Damen und Herren, ohne konkrete Angaben ist jede Maßnahme ein „nice to have“ – aber, so fragen wir uns, gelingt so wirklich die Verkehrswende? Wir bleiben kritisch!

Mit freundlichen Grüßen

BUND Naturschutz

ÖPNV attraktiver gestalten - sollte ein Allgemeingut sein. Klimaticket oder 365 € Ticket für alle! Autofahren unattraktiver und teurer machen - warum gibt es immer noch einen Ganzjahresparkausweis für 30 € ???? Als Beispiel ist hier die Stadt Freiburg zu nennen. Keine Angst vor den Autokonzernen und Autoliebhaber:innen - sondern an die Zukunft denken! Es ist 5 nach 12.

Sehr geehrte Damen und Herren,
dem Kommentar des BUND Naturschutz ist wenig hinzuzufügen. Ein Punkt scheint uns, dem Landesbund für Vogelschutz, aber oftmals vernachlässigt: Die Wahl des Verkehrsmittels ist von der einfachen Verfügbarkeit eines Verkehrsmittels und der Gewohnheit beeinflusst. Neue Wohnquartiere müssten daher zwingend so entwickelt werden, dass ein gutes ÖPNV-Angebot besteht, noch bevor der erste Bewohner, die erste Bewohnerin einzieht! Wer seinen Alltag im neuen Wohnumfeld erstmal mit Individualverkehrsmitteln organisiert hat, der wird sich so schnell nicht umstellen. Umgekehrt: Wer in einer Stadt der kurzen Wege und des leicht verfügbaren ÖPNV lebt, der vermisst womöglich gar kein Auto. Wien macht's vor.
Für Freiham kommt dieser Hinweis zu spät, wir hoffen aber, dass Sie ihn für weitere Stadtentwicklungsprojekte beherzigen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr LBV

Vorerst: Welche Ziele sollen erreicht werden? Weniger Autos, mehr Fahrräder, mehr Sicherheit, effizienter Transport möglichst vieler Personen.
Hier ein paar Ideen/Guidelines, wie die Verkehrswende meines Erachtens am besten zu erreichen ist, primär aus Sicht des Radausbaus:
1. Verkehrsteilnehmer trennen: Es gibt mittlerweile genug Beispiele dafür, dass ein kleiner weißer Streifen am Rand einer Autospur herzlich wenig Sicherheit bietet, wenn ein Autofahrer einen schlechten Tag hatte und mit 50 (also 59)km/h und 50cm Abstand am Rad vorbeifährt (Und in München darf man schon glücklich sein, wenn man überhaupt so einen Streifen bekommt). Ebenfalls passiert es ständig, dass Radwege einfach zu engen Gehwegen gequetscht werden: für den Radfahrer ist kein Überholen möglich, ohne auf den Fußweg auszuweichen, und Fußgänger gehen einen Schritt zurück und sind schon auf dem Radweg.
Mögliche Lösungen hierfür:
- 30km/h für Autos innerhalb der Stadt, zumindest für alle nicht-Schnellstraßen (Mittlerer Ring oä) und Straßen die potenziell mit anderen Fahrzeugen/Fußgängern geteilt werden.
- Klare Trennung von Straße, Radweg und Fußweg, zB durch Physikalische Barrieren (Sogar meinetwegen parkende Autos), Erhöhung des Wegs oder Farbe, letzteres hilft zwar weniger gegen Unfälle, aber es gibt zumindest einen psychologischen Effekt für Autos, Räder und Fußgänger
- Breitere Rad und Fußwege, dass zumindest überholt werden kann und wenigstens(!) 3-5 Personen nebeneinander gehen können (Wo soll der Platz her? zB jetzige Parkplätze umwandeln, größere Autostraßen in Tunnel verschieben)
- Bei Baustellen klar kennzeichnen wo Räder und Fußgänger entlang fahren sollen, zB mit Barrieren, Linien und Stickern
2. Radfahren so vorteilhaft wie möglich gestalten: Radfahren braucht körperliche Anstrengung, man ist den Elementen ausgesetzt und hat natürlich eine geringere Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit. Außerdem sind existierenden Strecken häufig voller Laub (Straßen jedoch frei :) und bei Strecken senkrecht zu Ausfahrten ist teils das Ständige auf und ab so nervig, dass viele Radfahrer lieber nebenan auf der Straße fahren. Es gilt also mehr Leute davon zu überzeugen Rad zu fahren und neue und alte Radler zu überzeugen die neue Infrastruktur auch zu nutzen, dafür reicht nicht nur erhöhte Sicherheit:
- Die direktesten Strecken sollten für Fahrräder verfügbar sein, eg schnellstrecken durch Parks und entlang (autofreien?) Hauptstraßen (natürlich möglichst getrennt von anderen Verkehrsteilnehmern)
- Radwege möglichst gerade & flach halten, vor allem auf den Schnellstrecken wo höhere Geschwindigkeiten gehalten werden sollten
- Gut gekennzeichnete Speedbumps und kurvigere Radwege wo gezielt gebremst und langsamer gefahren werden soll
- Radwege mit zu plötzlichen Anstiegen vermeiden oder alternativen bieten, lieber Unter- statt Überführungen da hier der Schwung am Ende wieder genutzt werden kann
- Radwege im Herbst und Winter häufiger (oder überhaupt mal) räumen
- Ampelschaltwerke an Rad statt Autogeschwindigkeiten anpassen
- Falschparken auf Radwegen lieber durch Hindernisse und Barrieren als höhere Strafen verhindern
3. Parkmöglichkeiten und Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz: Jetzt schon fehlen an vielen Stellen Abstellplätze (Man will im Idealfall ja weder sein Rad auf der Autospur abstellen noch Fußgängern wertvollen Platz stehlen):
- Fahrradstellplätze sollten deutlich ausgebaut werden, nicht zuletzt, weil diese (hoffentlich) immer zahlreicher werden sollten und größere Lastenräder immer häufiger zur Verwendung kommen dürften.
- Die Anzahl dieser zusätzlich in Nähe von Bahn & Busstationen erhöhen (siehe Beispiele in Belgien & den Niederländen, überhaupt gibt es hier viel Städte einer ähnlichen Größe, die ein Beispiel sein könnten)

Vielen Dank für das Lesen und in Betracht ziehen,
JBT

PS: Noch ein paar Ideen die nirgends mehr hingepasst haben:
- Mehr Kreisverkehre (können zb sehr sicher Ampeln & Stoppschilder ersetzen)
- DEUTLICH mehr Autofreie (bzw nur für Anwohner erlaubte) Straßen als geplant
- SUPERBLOCKS (kann nicht sein, dass Wien uns da schlägt)
- Autos == laut, Rad == leise, Noise Pollution freut sich also auch
- Engere Autostraßen == Langsamere Autofahrer
- Hollandradverkauf fördern (für die meisten Menschen angenehmer zu fahren)
- Mehr Ambition! Wenn Paris das schaffen will, sollten wir es längst schaffen

Vorschläge für eine Leistungsfähige und den Bedürfnissen einer Millionen-Metropole/ des Umlands Gerechtig werdenden Infrastruktur:

Untertunnelung des gesamten mittleren Rings mit mindestens 3 Fahrspuren pro Richtung. Bau einer Express Tram/Stadtbahn im Ringschluss auf der freigewordenen Oberfläche.

Hochwege für den Radverkehr auf allen wichtigen Verkehrsachsen. Eine Überdachung mit und ohne Photovoltaik zum Witterungsschutz ist empfehlenswert.

Schaffung von smarten Fahrspuren, also temporäre Zuweisung von Auto-Spuren für den Radverkehr bspw. In der Rushhour und den Sommermonaten. Markiert als Grüne Spur.

Förderung von Carpooling, bspw. Durch Integration in eine Mobilitäts-App mit entsprechender Vergütung als Anreiz.

Ringschluss der A99

Adaptive Ampelschaltung zur Optimierung des Verkehrsflusses, auch unter Berücksichtigung von Radfahrern. Dadurch Rücknahme der Vorzugsschaltung fur ÖPNV.

Das U-Bahn-Netz muss stark erweitert werden. Nur eine Verlängerung der Linien ist keinesfalls ausreichend, da die beförderten Personenmengen so nicht zu bewältigen sind. Es müssen komplett neue U-Bahn-Linien gebaut werden.
Die Tram muss ebenfalls in den Untergrund verlegt werden, um die dadurch frei werdenden Verkehrsflächen für den Fahrradverkehr nutzen zu können.

Der Beitrag spiegelt das Denken der 1960er Jahre wieder: ÖV in den Untergrund verdrängen, damit ihn keiner sieht. Dabei ist die Tram deutlich flächeneffizienter als der Radverkehr, sogar wenn man zu schmale und kurze Fahrzeuge wie ihn München verwendet. Richtig wäre: Tram modernisieren mit 60 Meter langen und 2,65 Meter breiten Fahrzeugen. Rad ist sinnvoll für disperse Verbindungen - in der Altstadt braucht das Rad einfach zu viele Abstellflächen, da ist der ÖV weitaus effizienter.

Munich Urban Colab, Inzell-Initiative, Stiftung Deutsches Zentrum Mobilität der Zukunft (DZM) - alles da, um die Mobilität der Zukunft zu entwickeln. Welche wirksamen, nachhaltigen, innovativen Lösungen kommen von dort?

Moderationskommentar

Hallo Gast,
die Stadt hat auf Ihre Frage geantwortet:
"Das neue Innovations- und Gründungszentrum Munich Urban Colab (MUC), ein Kooperationsprojekt der UnternehmerTUM und der LHM, bietet einen Ort für neue Formen der branchenübergreifenden und interdisziplinären Zusammenarbeit. Startups sollen zusammen mit etablierten Unternehmen, der Wissenschaft, mit Talenten sowie der LHM und den Bürgerinnen und Bürgern innovative Smart City-Konzepte entwickeln und testen. Dabei sollen Themen wie Wohnen, Arbeiten, Handel, Energieversorgung und vor allem Mobilität aufgrund der Relevanz im urbanen Kontext ein zentrale Rolle spielen. Durch die vielen verschiedenen Stakeholder, die gebündelt an einem Ort agieren, bietet das MUC hervorragende Voraussetzungen für die Zusammenarbeit mit relevanten Partnern. Bereits ansässige Initiativen sind beispielsweise der Digital Hub Mobility, das EIT Urban Mobility oder das Zukunftscluster MCube, mit denen das MOR bereits erfolgreich verschiedenste Projekte zur nachhaltigen Mobilität umgesetzt hat oder dies in den nächsten Jahren noch tun wird. Dazu zählen bpsw. Projekte zur Aufwertung des öffentlichen Raums, Reduzierung der Autoabhängigkeit oder Elektrifizierung des Wirtschaftsverkehrs.
Auch mit dem DZM, das derzeit auch im MUC beheimatet ist, strebt das MOR ebenfalls eine enge Kooperation zur Verbesserung der Mobilitätssituation ausgerichtet an der Mobilitätsstrategie 2035. Aufgrund der Neuheit des DZM haben wir noch keine gemeinsamen Projekte durchgeführt.
Im Rahmen von Inzell wurden seit den 1990er Jahren zahlreiche kooperative Projekte angestoßen, welche die Basis für eine erfolgreiche Umsetzung wichtiger Maßnahmen für eine nachhaltige stadtverträgliche Mobilität bilden. Zu diesen Maßnahmen zählen zum Beispiel das Parkraummanagement in München, das seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzt und auch im Rahmen der Inzell Initiative weiterentwickelt wurde. Vor allem der kooperative Ansatz verhalf einer derart einschneidenden Maßnahmen wie dem Parkraummanagement zu einer großen Akzeptanz.
Auch das Projekt City2Share wurde über die Inzell Initiative initiiert. In City2Share wurden mit die Grundlagen für die Shared Mobility Strategie der LHM entwickelt und getestet. Zudem wurde auf dem Zenettiplatz die Aufwertung des öffentlichen Raums auch mit kreativen und partizipativen Elementen erprobt, die jetzt eine immer breitere Umsetzung finden. In Zusammenarbeit mit ups wurde zudem eine Paketzustellung mit Lastenrädern erfolgreich umgesetzt, die auch nach Projektende noch erfolgreich weiter betrieben wird. "

Herzliche Grüße
vom Moderationsteam

Hi!

Bei weiterer massiver Einschränkung des Individualverkehrs wird die Innenstadt dann schlicht und ergreifen tot sein. Ich fahre jetzt schon höchstens noch am Sonntag mal in die Stadt, wenn man tatsächlich noch wo parken kann. Und ich sehe auch genau keinen einzigen Grund, wieso ich das in Zukunft anders handhaben sollte. Wenn man mich als Autofahrer in der Stadt nicht will, auch recht. Internet hat alles und auf dem Land geht es den Leute eh am Ar*** vorbei, ob in der Stadt irgendwelche Radwegerweiterungen gebaut werden.

Beim ÖPNV sehe ich keine Chance, daß mich der noch mal freiwillig wohin befördern dürfte. Meine theoretische Verbindung dauert damit 1h gegenüber 12 Minuten mit dem Auto. Thema durch, ich habe meine Zeit ja nicht gestohlen. Und besser wird das nicht... Wo dann auch die ganzen Fahrer herkommen sollen für all die zusätzlichen Angebote, das erschließt sich mir auch nicht.

E-Autos in Masse sehe ich in der Stadt auch noch lange nicht, da müßte es in jeder Straße ja am Ende quasi nur noch Ladestationen geben und auch das ist eher nicht zu erwarten. Momentan ist das nur was für reiche Eigenheimbesitzer und die entsprechenden Förderungen eine Unverschämtheit gegenüber den Normalsterblichen.

Nicht die Münchner mit dem Auto sind das Problem, sondern die vielen Pendler und Fahrzeuge von außerhalb. Einführung einer Citymaut für alle Ohne M-Kennzeichen.
Nahverkehr ausbauen, wenn ich mit dem Auto innerhalb der Stadt 9min brauche und mit den Öffentlichen 33min, dann fahre ich natürlich Auto.

Nicht alle können Radfahren. Rentner sind auf ihre Autos angewiesen. Auch im Winter ist das Radfahren nicht der richtige Weg. Vorschlag: Radwege im Winter zurückbauen, damit der Autoverkehr wieder fließt.

Die vorgestellten Konzepte und Ideen sind gut und wichtig. Bei der Neuaufteilung muss den Verkehrsteilnehmern ÖPNV, Radfahrer und Fußgänger mehr Raum eingeräumt werden - zu Lasten des bislang priorisieren Privat-PKW: mehr Raum im Sinne des flächenmäßigen Raums, der den einzelnen Verkehrsteilnehmern zur Verfügung steht, als auch im Sinne einer Neuregelung der Verkehrsregelung. Also mehr Raum für ÖPNV (eigene Fahrspuren), mehr Raum für Radfahrer (mehr und breitere Fahrradwege, auch wegen der zunehmenden Geschwindigkeitsunterschiede bei Radfahrern), breitere Gehwege (in hoch frequentierten Bereichen) und mehr Fußgängerzonen. Zudem eine Umstellung der Verkehrsregelung zugunsten der Verkehrsteilnehmer ÖPNV, Radfahrer und Fußgänger, z.B. durch eigene Grünphasen für Radfahrer/Fußgänger bzw. für Busse, unabhängig von den Grünphasen für PKW. Flächendeckende Einführung von Tempo 30 - mit Ausnahme Mittlerer Ring oder wichtigen Ein-/Ausfallachsen - ist wichtig, auch um Feinstaubemissionen zu reduzieren. Der Innenstadtbereich sollte großflächig autofrei werden, indem die Zufahrt nur Anwohnern gestattet ist und Ortsfremde auf P&R- Angebote ausweichen müssen. In einem erweiterten Ring um den Innenstadtbereich herum sollte eine City-Maut eingeführt werden. Anlieferungen und Zulieferdienste sollten zwingend auf alternative Transportmittel umgestellt werden, weg vom Diesel-Transporter (so wie z.B. von UPS bereits mit seinen Lastenbikes praktiziert), um Raum zu schaffen und Stickoxid- sowie Feinstaubemissionen zu reduzieren. Die Verbesserung der Luftqualitätswerte (und des Verkehrslärms) durch Reduktion des Individual-PKW-Verkehrs und des Diesel-getriebenen Lieferverkehrs reduziert zudem sekundäre Kosten der Gemeinschaft, indem dadurch bedingte Erkrankungshäufigkeiten (Herz-Kreislauferkrankungen) reduziert werden.

Auch wenn es gerade modern ist: Sharing- und On-Demand-Angebote sind nicht Teil der Lösungsstrategie im Stadtgebiet. On-Demand ist sinnvoll im dispersen ländlichen Raum, davon ist im Stadtgebiet München nichts zu sehen. Ergänzend mag dies sinnvoll sein, um das Nachtnetz täglich in alle Stadtteile auszuweiten (Beispiel: Isartiger), aber das Basisangebot ist und bleibt Linienverkehr. Bitte daher auch: darauf konzentrieren, die Hinweise auf Sharing/On-Demand aus dem ÖV-Kapitel streichen.

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